NFL-Spieler nach Herzstillstand Buffalo Bills - Hamlin zeigt "bemerkenswerte Verbesserungen"
Footballspieler Damar Hamlin von den Buffalo Bills hat nach seinem Herzstillstand in den vergangenen 24 Stunden "bemerkenswerte Verbesserungen gezeigt", wie sein Klub am Donnerstag mit Verweis auf die behandelnden Ärzte mitteilte.
Nach Angaben der behandelnden Mediziner des Universitäts-Krankenhauses von Cincinnati habe Hamlin in den vergangenen 24 Stunden "bemerkenswerte Verbesserungen gezeigt", teilten die Buffalo Bills am Donnerstagvormittag (Ortszeit) mit. Hamlin sei weiterhin "im kritischen Zustand", scheine aber "neurologisch in Ordnung" zu sein.
Er habe am Morgen begonnen aufzuwachen, erklärte einer der behandelnden Mediziner bei einer Pressekonferenz am Donnerstag und es scheine, dass seine neurologischen Funktionen intakt seien. "Wir sind sehr stolz, das sagen zu können und freuen uns sehr für ihn, für seine Familie und die Buffalo Bills", meinte Timothy Pritts. Hamlin müsse immer noch "signifikante Fortschritte machen, aber das markierte schon einen Wendepunkt".
Wie der Sender "ESPN" berichtete, soll Hamlin nach Angaben der Ärzte in der Lage sein, Hände und Füße zu bewegen, er soll aber nicht in der Lage sein zu sprechen. Sie hätten aber schriftlich kommunizieren können.
"Damar, du hast das Spiel des Lebens gewonnen"
Hamlin habe dabei gefragt, ob die Bills die Partie am Montag gegen die Cincinnati Bengals gewonnen hätten. "Die Antwort ist ja, Damar, du hast das Spiel des Lebens gewonnen", sagte Pritts. Der NFL-Verteidiger sei dennoch weiter in einem kritischen Zustand. Hamlin liegt seit Montag (02.01.2023) auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Cincinnati.
Sein Freund und Marketingberater Jordon Rooney zeigte sich ebenfalls vorsichtig optimistisch: "Im Moment bewegen sich die Dinge in eine positive Richtung."
US-Präsident Biden spricht Eltern Mut zu
Hamlin hatte am Sonntag in der später abgebrochenen Partie der NFL bei den Cincinnati Bengals einen Herzstillstand erlitten. Am Mittwoch (Ortszeit) hatte auch US-Präsident Joe Biden den Eltern des Footballprofis Mut zugesprochen. "Ich habe ausführlich mit seiner Mutter und seinem Vater gesprochen", sagte Biden nach der Unterhaltung und nannte Football eine "gefährliche" Sportart: "Wir müssen es einfach anerkennen."
Derweil trainierten die Bills am Mittwoch wieder, um sich auf das letzte Spiel der regulären Saison am Sonntag gegen die New England Patriots vorzubereiten. "Wir gehen alle auf unterschiedliche Weise damit um", sagte Offensive Tackle Dion Dawkins. Ob die Partie aber wirklich stattfindet, ist noch offen.
Hamlin war im ersten Viertel der Partie bei den Bengals mit einem Gegenspieler zusammengeprallt. Nachdem er zunächst aus eigener Kraft aufgestanden war, kollabierte er auf dem Feld, nach einer halbstündigen Behandlung vor Ort wurde Hamlin ins Krankenhaus gebracht und in ein künstliches Koma versetzt.
Hamlins Onkel Dorrian Glenn hatte am Dienstag im US-TV-Sender "ESPN" weitere Einzelheiten zu dessen Gesundheitszustand bekannt gegeben. Demnach habe sich der Zustand Hamlins schon da gegenüber dem Vortrag verbessert, es gebe aber Sorge um mögliche Schädigungen der Lunge. "Ich weiß, dass er kämpft. Wir werden weiterhin beten. Er befindet sich bei dem medizinischen Personal in guten Händen, die Ärzte haben großartige Arbeit geleistet", sagte Glenn.
Mahnwachen und Spendenaktion
Das Drama um Hamlin löste eine Flut von Mitgefühl und Unterstützung aus. In Cincinnati und vor dem Stadion der Bills wurden Mahnwachen abgehalten. "Wir beten für Damar und seine Familie. Momente wie dieser relativieren, was es bedeutet, dieses Spiel zu spielen, das wir lieben", teilte Football-Superstar Tom Brady via Twitter mit. Der 45 Jahre alte Quarterback und erfolgreichste Spieler der NFL-Historie rief dazu auf, Geld für Hamlins wohltätige Stiftung zu geben. Und die Fans spendeten im Minutentakt. Auf der Plattform "GoFundMe" waren bis zum Mittwochmittag bereits mehr als sechs Millionen US-Dollar zusammengekommen.
"Nochmal vielen Dank für eure Gedanken, Gebete und großzügige Unterstützung", schrieb Hamlins Familie zur Spendenaktion. Als Zeichen der Solidarität änderten einige NFL-Teams ihr Profilfoto in den sozialen Netzwerken - dort ist nun Hamlins Trikot mit der Nummer drei und der Aufschrift "Pray for Hamlin" ("Betet für Hamlin") zu sehen.