Sportpolitik DOSB: Potas-Analyse im Spitzensport wird überarbeitet
Das Potenzialanalysesystem im deutschen Spitzensport steht in der Kritik. Im Zuge der geplanten Spitzensportreform soll es überarbeitet werden.
Der Deutsche Olympische Sportbund beschäftigt sich im Zuge der geplanten Leistungssportreform auch mit dem in die Kritik geratenen Potenzialanalysesystem (Potas) im Spitzensport.
"Potas wird bereits überarbeitet, weil sich an vielen Stellen Verbesserungsbedarf gezeigt hat", teilte der DOSB auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Der historische WM-Titel der deutschen Basketballer verleiht dieser Diskussion jetzt zusätzlichen Schwung."
"Das tut uns weh"
Mit der Potas-Analyse sollen die Fördergelder des Bundes stärker anhand von Erfolgserwartungen und Medaillenchancen verteilt werden. In der Potas-Tabelle der Sommersportverbände hatte Basketball den letzten Platz belegt. Der Deutsche Leichtathletik-Verband war am besten bewertet worden und kehrte ohne Medaillen von der WM in Budapest zurück.
"Bei uns läuft es exzellent, obwohl Potas uns kein Potenzial bescheinigt hat. Dadurch gehen uns jährlich 250.000 Euro verloren, das tut uns weh", sagte Präsident Ingo Weiss vom Deutschen Basketball-Bund. Er hatte vorgeschlagen, das Geld anstatt in Potas in die deutsche Leichtathletik zu stecken. Dann sei es womöglich besser investiert.
"Die jüngsten Ergebnisse sollten gemeinsam mit der Potas-Kommission sachlich analysiert werden, um Rückschlüsse für eine mögliche Weiterentwicklung ziehen zu können", teilte der DOSB weiter mit. In der Erarbeitung des Feinkonzepts zur zukünftigen Spitzensportförderung seien bereits Veränderungen von Potas vereinbart worden. Sie sollen insbesondere die hohen bürokratischen Aufwände reduzieren, "um sich besser auf die wirkungsrelevanten Aspekte von Potas konzentrieren zu können".