Nicht mit der Transferpolitik seines Arbeitgebers zufrieden: Hertha-Coach Pal Dardai.

Bundesliga Dardai kritisiert Hertha-Transferpolitik

Stand: 15.05.2023 17:59 Uhr

Pal Dardai startet mit markigen Worten in die womöglich entscheidende Woche bei Hertha BSC. Zu viel "Schickimicki" moniert er. Über seine eigene Zukunft als Coach entscheidet auch seine Frau.

Pal Dardai hat heftige Kritik an der Transferpolitik von Fußball-Bundesligist Hertha BSC in den vergangenen Jahren geübt.

Über seine eigene Zukunft als Hertha-Trainer will er im Bundesliga-Endspurt aber nicht öffentlich spekulieren. "Ich glaube, das muss die Führung entscheiden und meine Frau", sagte Dardai beim Training der Berliner.

Der 47-Jährige war Mitte April zum dritten Mal als Chefcoach eingesprungen, um den Abstieg in die 2. Liga noch zu verhindern. Zwei Spieltage vor Saisonende sind die Chancen für eine sportliche Rettung nur noch minimal. Dardai hatte bei seinem Comeback angemerkt, dass er eigentlich in der kommenden Saison als Leiter der Jugend-Akademie zurückkehren wollte.

"Entwicklungspotenzial" statt "Schickimicki"

Die Personalpolitik nach seiner ersten Trainerzeit bis 2019 missfällt Dardai massiv. "Hertha BSC kann sich das nicht leisten, die brauchen Spieler, die sich weiterentwickeln wollen", sagte Dardai. Der Club benötige Spieler mit "Entwicklungspotenzial" und nicht Profis, die "zufrieden sind mit deinem Leben, mit deinem Auto und Schickimicki. Du brauchst Spieler mit Wille und Biss", sagte Herthas Rekordspieler. Das sei in seiner Verantwortung einst anders gewesen, meinte Dardai und nannte namentlich Mitchell Weiser, Valentino Lazaro, Davie Selke oder Niklas Stark, die einst unter ihm spielten.

Die aktuelle Trainingswoche startete die Hertha mit Personalsorgen. In Marc Oliver Kempf (Rippenprellung), Filip Uremovic (Gehirnerschütterung), Agustin Rogel (persönliche Gründe) und Marton Dardai (muskuläre Probleme) fehlten gleich vier Innenverteidiger bei der ersten Übungseinheit. Zumindest Rogel und Dardai sollen zeitnah ins Training zurückkehren, wie auch Offensivmann Stevan Jovetic, der wie Stürmer Wilfried Kanga (beide muskuläre Probleme) auch nicht trainieren konnte.

Die Hertha muss ihre beiden verbleibenden Spiele am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Bochum und eine Woche später beim VfL Wolfsburg gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben. Zudem müssen bis zum 7. Juni wirtschaftliche Lizenzauflagen der Deutschen Fußball Liga erfüllt werden.