Nach Anschuldigungen einer Mitarbeiterin F1-Teamchef Horner intern endgültig entlastet
Die Affäre um Red Bulls Formel-1-Teamchef Christian Horner gilt rund fünf Monate nach Bekanntwerden zumindest intern als abgeschlossen. Die ehemalige Mitarbeiterin des Rennstalls von Max Verstappen ist mit ihrer Berufung gescheitert, das berichten englische Medien am Donnerstag (08.08.2024) und zitieren einen Sprecher des Red-Bull-Konzerns.
Nach der ursprünglichen Untersuchung im Frühjahr sei die erneute Prüfung nun durch einen "anderen unabhängigen Anwalt durchgeführt worden", hieß es in der Mitteilung, "alle Phasen des Berufungsverfahrens sind nun abgeschlossen, mit dem endgültigen Ergebnis, dass der Berufung nicht stattgegeben wird. Das interne Verfahren ist abgeschlossen."
Kurz danach wurden Informationen über einen internenen Machtkampf bei Red Bull bekannt: Dabei soll es zum einen um die beiden Chefs Christian Horner und Helmut Marko sowie die beiden Lager der Eigentürmer-Struktur im Konzern gegangen sein. Red Bull gehört zu jeweils 49 Prozent dem Sohn von Gründer Dietrich Mateschitz und der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya. Die restlichen zwei Prozent gehören einem weiteren Unternehmer mit dem Namen Yoovidhya.
Keinerlei Details bekannt
Die Frau hatte Horner "unangemessenes Verhalten" vorgeworfen, die Angelegenheit wurde kurz vor Saisonstart Anfang Februar bekannt. Details zu Horners angeblichem Fehlverhalten wurden nie offiziell genannt, Horner hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Gleichwohl sorgten anonym verschickte Mails mit vermeintlichen Informationen zum Fall für Aufsehen, im Frühjahr wurde anhaltend über einen möglichen Rauswurf oder den Rücktritt Horners spekuliert.
Der Konzern betraute damals einen Ermittlungsanwalt mit der Untersuchung, nach Abschluss dieser ersten Ermittlung wurde die Beschwerde mit Verweis auf das Recht auf erneute Prüfung abgewiesen. Gründe für die Entscheidung wurden nicht genannt.
Horner geht gestärkt aus Affäre hervor
"Die Beschwerdeführerin machte von ihrem Recht Gebrauch, Berufung einzulegen, und die Berufung wurde von einem anderen unabhängigen KC (Kings Councel) durchgeführt. Alle Phasen des Berufungsverfahrens sind nun abgeschlossen, mit dem endgültigen Ergebnis, dass die Berufung nicht aufrechterhalten wird", teilte Red Bull mit.
Auch das Ethikkomitee der FIA involviert
Die ehemalige Mitarbeiterin soll ihre Beschwerde allerdings auch ganz offiziell dem Ethikkomitee der FIA vorgetragen haben. Der Weltverband wollte das damals nicht kommentieren, dies geschehe mit Blick auf Beschwerden grundsätzlich nicht. Der Fall Horner hatte gerade zu Beginn der Saison für großes Aufsehen gesorgt und zudem auf interne Verwerfungen beim Rennstall und beim Konzern schließen lassen.
Auch Spekulationen über einen vorzeitigen Abschied des dreimaligen Weltmeisters Verstappen hielten sich hartnäckig. Mittlerweile ist in der Sache allerdings Ruhe eingekehrt. Horner hatte seinen Job an der Spitze des Teams durchgehend inne