Zweiter EM-Tag in Rom Tentoglou holt Weitsprung-Gold, Gastgeber Italien stark
Der Grieche Miltiadis Tentoglou hat bei der Leichtathletik-EM in Rom am Samstag (08.06.2024) mit einer überragenden Leistung die Goldmedaille im Weitsprung gewonnen, im Sprintfinale über 100 m der Männer stand mit Owen Ansah endlich mal wieder ein Deutscher - und Gastgeber Italien sammelt eifrig Medaillen. Der zweite Wettkampftag im Überblick.
Weitsprung: Tentoglou holt Gold im Weitsprung
Der griechische Olympiasieger, Welt- und Europameister Miltiadis Tentoglou hat seinen Titel im Weitsprung verteidigt und sich dabei selbst übertroffen. Der 26-Jährige sprang 8,65 m weit und erreichte damit eine Weltjahresbestleistung sowie einen EM-Rekord. Silber ging an Mattia Furlani aus Italien (8,38), Bronze holte sich der Schweizer Simon Ehammer (8,31). Der deutsche Starter Luka Herden wurde mit 8,01 m Achter, Simon Batz verpasste mit nur einem gültigen Versuch über 7,65 m den Endkampf der besten acht Springer.
100 m der Männer: Gold für Jacobs, Ansah im Finale
Der Italiener Marcell Jacobs hat über 100 m seinen Sprinttitel von München erfolgreich verteidigt. Der 29-Jährige gewann das Finale in 10,02 Sekunden. Platz zwei ging durch Chituru Ali (10,05) ebenfalls an Italien, Bronze holte der Brite Romell Glave (10,06). Einen starken Auftritt legte der frühere deutsche Meister Owen Ansah (Hamburg), der in 10,17 Sekunden Fünfter wurde. Seit Lucas Jakubczyk 2014 in Zürich hatte sich kein DLV-Sprinter für das 100-m-Finale bei einer EM qualifiziert, der Berliner wurde damals ebenfalls Fünfter.
Über die Zeitregel war in Rom auch Robin Ganter (10,21) in die Entscheidung der besten acht eingezogen - wegen muskulärer Probleme konnte der Mannheimer dort aber nicht antreten. Yannick Wolf (München/10,32) schied im Halbfinale aus.
5.000 m der Männer: Gold für Ingebrigtsen
Leichtathletik-Star Jakob Ingebrigtsen hat mit famosen Schlussspurt zum dritten Mal in Folge EM-Gold über 5.000 m gewonnen. Der norwegische Wunderläufer triumphierte in einem taktischen Rennen in 13:20,11 Minuten vor George Mills (Großbritannien/13:21,38) und Dominic Lobalu aus der Schweiz (13:21,61). Bester Deutscher im Stadio Olimpico war Max Thorwirth aus Düsseldorf auf Rang 22 (13:41,29). Kurz dahinter landeten Florian Bremm (Höchstadt/Aisch) als 23. (13:42,30) und Mohamed Abdilaahi (Dortmund/13:58,89) auf Rang 26.
100 m Hürden: Schneider verpasst Finale, Gold für Samba-Mayela
Die Französin Cyrena Samba-Mayela hat Gold über 110 m Hürden gewonnen, sie lief in 12,31 Sekunden Jahresweltbestzeit. Silber holte Ditaji Kambundji (12,40), Bronze ging an Pia Skrzyszowska aus Polen (12,42). Rosina Schneider hatte das Finale verpasst. Die 20-Jährige wurde im ersten Halbfinale in 13,41 Sekunden Achte, weil sie an der letzten Hürde ins Straucheln kam und anschließend umknickte.
110 m Hürden: Simonelli holt das nächste Gold für Italien
Lorenzo Ndele Simonelli hat Gastgeber Italien über 110 m Hürden das nächste Gold beschert. Er lief in 13,05 Sekunden europäische Jahresbestzeit. Silber ging an Enrique Llopis aus Spanien (13,16), Bronze holte Jason Joseph aus der Schweiz (13,43). Für Manuel Mordi hatte es nicht für den Finaleinzug gereicht. Der deutsche Meister brauchte 13,70 Sekunden und wurde im ersten Halbfinale Fünfter. Tim Eikermann machte es im zweiten Halbfinale nicht besser und landete in 13,62 Sekunden ebenfalls auf Rang fünf.
Siebenkampf: Thiam holt Gold, Grimm wird Elfte
Die belgische Olympiasiegerin Nafissatou Thiam hat mit 6.848 Punkten den Siebenkampf der Frauen gewonnen. Silber ging an die Französin Auriana Lazraq-Khlass (6.635), Bronze holte Thiams Landsfrau Noor Vidts (6.596). Vanessa Grimm vom Königsteiner LV landete als beste Deutsche mit 6.036 Zählern auf Rang elf.
Sophie Weißenberg war zwei Disziplinen vor dem Ende aus dem Wettbewerb ausgestiegen. Am Freitag hatte bereits die ehemalige Vize-Weltmeisterin Carolin Schäfer (Frankfurt) nach drei ungültigen Versuchen im Kugelstoßen den Wettkampf vorzeitig beendet.
20 km Gehen: Gold für Schweden Karlström, Linke gibt auf
Der deutsche Geher Christopher Linke war mit großen Hoffnungen in den 20-km-Wettbewerb gestartet, zeitweise sah es auch sehr gut aus für den Mann vom SC Potsdam. Am Ende wurde es aber nichts mit einer Medaille. Linke musste etwa fünf Kilometer vor dem Ziel aufgeben. Leo Köpp (LG Nord Berlin) legte ein beherztes Rennen hin und wurde als bester Deutscher Achter. Der Sieg ging an den Schweden Perseus Karlström.
Diskuswerfen der Frauen: Deutsche Starterinnen gehen leer aus
Aus dem erhofften Edelmetall wurde nichts: Die deutschen Diskuswerferinnen hatten im Finale mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Es gewann Titelverteidigerin Sandra Elkasevic mit 67,04 m. Beste Deutsche wurde Claudine Vita vom SC Neubrandenburg als Sechste mit einer Weite von 62,65 m. Einen Platz dahinter landete Shanice Craft vom SV Halle als Siebte mit 61,73 m.
Kugelstoßen: Italiener Fabbri holt Gold
Und noch eine Goldmedaille für Italien. Leonardo Fabbri gewann mit 22,45 m das Kugelstoßen der Männer. Silber ging an den Kroaten Filip Mihaljevic, der Pole Michał Haratyk holte Bronze (20,94). Deutsche Starter standen nicht im Finale.