Die polnische Läuferin Natalia Kaczmarek bei der Leichtathletik-EM in Rom.

Vierter EM-Tag in Rom - so lief es am Abend Kaczmarek, Doom, Moser und Fantini holen Gold

Stand: 10.06.2024 23:36 Uhr

Der Belgier Alexander Doom und die Polin Natalia Kaczmarek haben über 400 m Gold gewonnen. Angelica Moser aus der Schweiz siegte im Stabhochsprung, Sara Fantini beim Hammerwurf. Aus deutscher Sicht überragend: die Bronzemedaille von Karl Bebendorf über 3.000 m Hindernis. Der vierte Tag der Leichtathletik-EM in Rom im Überblick.

3.000 m Hindernis: Bronze für Karl Bebendorf

Einen Tag nach dem Silbercoup von Gesa Felicitas Krause hat Karl Bebendorf für eine weitere deutsche EM-Medaille im Hindernislauf gesorgt. Der Dresdner lief in 8:14,41 Minuten überraschend zur Bronzemedaille vor seinem Teamkollegen Frederik Ruppert (Tübingen/8:15,08) - es ist die erste deutsche EM-Medaille für Hindernis-Männer seit 1998. Alexis Miellet (8:14,01) führte einen französischen Doppelsieg vor Djilali Bedrani (8:14,36) an. Bebendorf knackte mit seiner persönlichen Bestzeit auch die Olympia-Norm. Der dritte deutsche Starter Velten Schneider (Sindelfingen) kam auf Rang 16 (8:38,73). 

200 m Männer: Hartmann disqualifiziert, Überraschungsgold für Mumenthaler

Überraschung beim 200-m-Finale der Männer: Der Schweizer Timothé Mumenthaler holte sich in 20,28 Sekunden Gold, Silber ging an Filippo Tortu aus Italien (20,41), Mumenthalers Landsmann William Reais (20,47) machte mit Bronze den Abend für die Schweiz perfekt. Der deutsche Starter Joshua Hartmann, der mit großen Hoffnungen gestartet war, wurde nach einem Fehlstart disqualifiziert.

200-m-Finale: Fehlstart Hartmann und ein Überraschungssieger

Sportschau, 10.06.2024 23:50 Uhr

400 m Männer: Bredau bei Sieg von Doom auf Platz sieben

Jean Paul Bredau hat sich im Finale über 400 m wacker geschlagen, am Ende landete der 24-Jährige vom SC Potsdam in 45,11 Sekunden aber nur auf Platz sieben. Gold sicherte sich der Belgier Alexander Doom, der in 44,15 Sekunden einen Meisterschaftsrekord aufstellte, Silber ging an den Briten Charles Dobson, Bronze holte der Niederländer Liemarvin Bonevacia (44,88).

400 m der Frauen: Kaczmarek in Weltjahresbestzeit zu Gold

Die Polin Natalia Kaczmarek hat das 400-m-Finale der Frauen für sich entschieden - und das in Weltjahresbestzeit von 48,98 Sekunden. Silber ging an die Irin Rhasidat Adeleke (49,07), die Niederländerin Lieke Klaver (50,08) holte Bronze. Deutsche Sprinterinnen waren nicht am Start.

Stabhochsprung der Frauen: Moser holt Gold für die Schweiz

Für Anjuli Knäsche vom VfB Stuttgart war es schon ein Erfolg, ins Finale gekommen zu sein. Dort übersprang die 30-jährige Stabhochspringerin 4,43 m und kam auf Platz elf. Titelverteidigerin Wilma Murto (Finnland/4,43) scheiterte ebenfalls früh. Gold holte sich die Schweizerin Angelica Moser (4,78), über Silber freute sich die Griechin Aikaterini Stefanidi (4,73), Bronze gewann die Britin Molly Caudery (4,73).

Hammerwurf der Frauen: Nächstes Gold für Italien

Sara Fantini hat Italien die nächste Goldmedaille beschert. Sie kam im Hammerwerfen auf 74,18 m und gewann damit deutlich vor Anita Wlodarczyk aus Polen (72,92) und Rose Loga aus Frankreich (72,68). Deutsche Frauen hatten es nicht ins Finale geschafft.

200 m Frauen: Prepens und Wessolly verpassen Finale

Das 200-m-Finale der Frauen findet ohne deutsche Beteiligung statt. Talea Prepens landete in ihrem Halbfinale in 22,99 Sekunden auf dem vierten Platz. Am Montagvormittag hatte die 22-Jährige vom TV Cloppenburg im Vorlauf für Furore gesorgt. Da hatte sie in persönlicher Bestzeit (22,83 Sekunden) die schnellste Zeit aller Vorläufe hingelegt.

"Ich hatte die letzten Wochen einige Probleme am Fuß. Im Vorlauf war alles fein, aber jetzt habe ich es wieder gespürt. Aber ich kann auf jeden Fall zufrieden sein", sagte Prepens am ZDF-Mikrofon.

Die 27-jährige Jessica-Bianca Wessolly vom VfL Sindelfingen beendete ihren Halbfinal-Lauf in 23,27 Sekunden auf Rang sechs, auch das reichte nicht für den Endlauf. "Ich kann nicht sagen, woran es lag. Ich kam nicht so gut aus der Kurve wie heute morgen. Und wenn man bei dem starken Feld hinterherläuft, ist es schwer, locker zu bleiben", sagte Wessolly.

Zehnkampf: Rückschlag für Titelverteidiger Kaul im Hochsprung

Titelverteidiger Niklas Kaul ist auf Kurs einer vorderen Platzierung. Eine Medaille im Zehnkampf wird aber ganz schwer. Zur Halbzeit liegt der Mainzer mit 4.139 Punkten auf Platz 13, Kaul hat seine größten Stärken aber am zweiten Wettkampftag. In Führung liegt nach fünf Disziplinen der Norweger Sander Skotheim (4.566). Manuel Eitel (4.269) geht als Sechster und damit bester DLV-Zehnkämpfer in den zweiten Tag. Felix Wolter (4.259) ist aktuell Siebter, Tim Nowak (4.087) belegt Rang 15.

Zehnkampf - Der erste Tag in der Zusammenfassung

Sportschau, 11.06.2024 00:26 Uhr

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 11.06.2024 | 09:55 Uhr