Handball-WM im Liveblog Deutschland besiegt Polen - alle News zum Auftaktsieg
Auftakt der Handball-WM 2025 fürs deutsche Team im dänischen Herning: Alles zum ersten Vorrundenspiel gegen Polen im Liveblog.
Freitag geht es weiter
Gemischte Gefühle nach dem 35:28 gegen die Polen: Die deutschen Handballer taten sich über weite Strecken schwer und bangen um Spielmacher Juri Knorr. Andererseits steht der erlösende Sieg, das Hauptrundenticket ist fast schon gelöst. Die ersten drei Teams jeder Gruppe kommen weiter, am Freitag steht das zweite Vorrundenspiel gegen die Schweiz an.
Verstauchung bei Knorr?
Bundestrainer Alfred Gislason gab nach Spielende leichte Entwarnung bei Spielmacher Juri Knorr. "Ich habe ihn gerade gefragt, er meinte Verstauchung. Aber das werden wir sehen, ich hoffe natürlich, dass es nichts Ernstes ist." Der 24-Jährige war nach 39 Minuten weggerutscht, offenbar weil es etwas nass gewesen sei auf der Platte.
Erst nervös, dann erleichtert - Auftaktsieg für deutsche Handballer
WM-Auftakt geglückt! Die deutschen Handballer haben sich durch den 35:28 (15:14)-Erfolg die ersten zwei Punkte in der "Europa"-Gruppe A erkämpft. Neben dem Jubel über den erfolgreichen Start, richten sich aber auch bange Blicke auf das Knie von Regisseur Juri Knorr.
Sorgen um Juri Knorr
Schreckmoment nach 39 Minuten: Der deutsche Spielmacher Juri Knorr rutschte bei einem Passversuch weg, musste mit Schmerzen vom Feld. Er hielt sich das linke Knie, ließ sich am Spielfeldrand vom Physiotherapeuten kurz behandeln und testete seine Mobilität. In die Kabine ging Knorr aber nicht, womöglich hat sich der 24-Jährige also nicht schlimmer verletzt.
Chatton - "Typisches Auftaktspiel"
"Ich glaube, dass es ein typisches Auftaktspiel ist", sagte Nationalmannschafts-Manager Benjamin Chatton in der Pause im Sportschau-Interview. Viele Spieler des DHB-Teams seien noch nicht richtig ins Spiel gekommen. "Es freut mich sehr, das ist auch für den Kopf wichtig, dass wir mit der Führung in die Pause gehen."
Enges Spiel zur Pause
Deutschland ist noch nicht richtig drin im Spiel und in dieser WM. Am Kreis fehlt defensiv der Zugriff, vorne mangelt es an Tempo und Leichtigkeit. Die gute Nachricht: Nach 30 Minuten führt das DHB-Team mit 15:14. "Das ist ein überragendes Ergebnis für die streckenweise nicht gute Abwehrleistung, die wir gezeigt haben", sagte Christoph Steinert in der Pause am ARD-Mikrofon.
Witzkes Wunsch bleibt unerfüllt
Der Wunsch von Spielmacher Luca Witzke, in Führung zu gehen und die nicht herzugeben (siehe 16.44 Uhr), bleibt unerfüllt: Deutschland macht zwar mit dem ersten Ball das erste Tor, läuft danach aber meist einem Rückstand hinterher. Vor allem, weil es vorne noch zu viele Fehlwürfe gibt. 7:6 für Polen nach 13 Minuten.
Los geht's!
Die Nationalhymnen sind gesungen, zumindest im Unterrang sind die Blöcke ordentlich gefüllt, Deutschland beginnt mit dem Ball. Die Handball-WM 2025 hat fürs DHB-Team begonnen!
So startet das deutsche Team
Das ist die erste deutsche Sieben dieser Handball-WM 2025: Andreas Wolff beginnt gegen Polen im Tor, Lukas Mertens auf Linksaußen, Lukas Zerbe auf Rechtsaußen, Kapitän Johannes Golla am Kreis. Den Rückraum bilden Renars Uscins, Juri Knorr und Julian Köster. In der Abwehr kommt Routinier Christoph Steinert für Uscins aufs Feld.
Sportschau live aus Herning ab 20.23 Uhr
Die ARD sendet zur Waffenruhe in Gaza kurzfristig einen "ARD Brennpunkt", sodass sich die Handball-Übertragung aus Herning etwas verschiebt. Start der Sportschau ist um 20.23 Uhr.
Das Aufwärmen läuft
Die Halle in Herning "füllt" sich etwas, auch deutsche Fans sind zu sehen. So voll wie beim Auftakt der Dänen gestern wird die "Jyske Bank Boxen" aber eher nicht, eine halbe Stunde vor Anpfiff sind viele Plätze frei. Dabei sind die Teams mittlerweile auf der Platte, das Aufwärmen läuft.
Krimi zum Start der deutschen Gruppe
Wenig Tore, aber Spannung bis zur letzten Minute beim ersten Spiel der deutschen Gruppe A: Tschechien und die Schweiz trennen sich 17:17-Unentschieden.
Klein erwartet einen "stolprigen Auftakt"
Sportschau-Experte Dominik Klein erwartet einen knappen Sieg der deutschen Handballer gegen Polen. "33:28 - ein kleiner, stolpriger Auftakt, aber wir gewinnen", sagte der Weltmeister von 2007. "Der erste Gegner ist immer der schwerste. Weil du nicht die Gewissheit hast, wie alle performen. Vor dem 2. Spiel kannst du schon die ersten Partien der Gegner und die eigene analysieren, beim Auftakt fehlt dir das."
Gislason - Abwehr und Tor sind entscheidend
DHB-Bundestrainer Alfred Gislason ist froh, "dass es endlich mal losgeht". Im ersten WM-Spiel gegen Polen komme es auf die Abwehr an, sagte der Isländer knapp 90 Minuten vor dem Anpfiff am Sportschau-Mikrofon, auf die Torhüter könne er sich ohnehin verlassen. "Wenn das beides klappt, dann werden wir mit unserer 2. Welle Tore machen."
Deutschlands Auftaktsiegesserie
Seit 2011 haben Deutschlands Handballer bei jeder WM ihr Auftaktspiel gewonnen: 30:25 gegen Ägypten (WM 2011), 33:23 gegen Brasilien (WM 2013), 29:26 gegen Polen (WM 2015), 27:23 gegen Ungarn (WM 2017), 30:19 gegen Südkorea (WM 2019), 43:14 gegen Uruguay (WM 2021), 31:27 gegen Katar (WM 2023).
Die letzte und einzige WM-Auftaktniederlage eines deutschen Teams ist fast 50 Jahre her. Die Bundesrepublik verlor bei der Handball-WM 1974 mit 11:12 gegen Dänemark. Seitdem gab es 20 Siege und zwei Unentschieden: 1993 ein 20:20 gegen Dänemark und 2009 ein 26:26 gegen Russland.
Gute Laune bei der Abfahrt
Entspannt und lachend bestiegen die Kumpels Justus Fischer und David Späth den Mannschaftsbus.
Abfahrt und Anpfiff in Dänemark
18 Uhr - die deutsche Mannschaft bricht in diesen Minuten mit dem Bus vom Teamquartier in Silkeborg ins 40 Kilometer entfernte Herning auf. Dort wird schon jetzt das erste Duell der deutschen Vorrundengruppe A angepfiffen: Tschechien trifft auf die Schweiz.
Witzke hat einen einfachen Wunsch
DHB-Spielmacher Luca Witzke hat für den Auftakt gegen Polen einen einfachen Wunsch, wie der Spielverlauf aussehen soll: "In Führung gehen mit dem ersten Ball, und die Führung im ganzen Spiel nicht mehr aus der Hand geben." Keine weiteren Fragen.
Lockeres Aufwärmen vor dem Spiel
Traditionell bereiten sich die deutschen Nationalspieler im Fitnessraum des Hotels auf den Einsatz am Abend vor - das berühmte Anschwitzen. Es sind zumeist leichte Übungen, die ausgeführt werden, vorrangig um die Muskeln zu lockern. Kapitän Johannes Golla griff in der Morgensession allerdings zu schwerem Gerät und legte eine Lockerungseinheit mit dem Medizinball hin.
Dahmke setzt auf Fan-Unterstützung
Rune Dahmke ist einer der erfahrensten Spieler im DHB-Team. Der Linksaußen, Spitzname "Otter", weiß, wie wichtig die Unterstützung der eigenen Fans gerade in einem Auftaktspiel ist. "Wir müssen unsere Emotionalität, unsere Körperlichkeit von Anfang an bringen. Wir sind sehr gut handballerisch, aber dieser letzter Funke muss überspringen."
Das dänische Publikum sei immer für gute Stimmung zu haben, nicht ganz so gut wie das deutsche, aber schon sehr dicht dran. "Ich bin mir sicher, dass wir viele, viele Fans aus Deutschland da haben werden. Das finde ich schön, physisch auch zu sehen, für wen man spielt, dass wir ein ganzes Land zu Hause haben, das uns unterstützt, aber dass sich viele Fans auch die Mühe machen, zu den Spielen zu kommen."
Lukas Stutzke und Deutschlands Rune Dahmke klatschen ab.
Keeper Wolff - Lesen zur Entspannung
Deutschlands Super-Goalie Andreas Wolff verbringt die letzten Stunden vor dem Anpfiff mit einer Mischung aus "Aktivierung", also leichtem Training mit Tennisbällen und Dehnübungen - aber auch mit Lesen. Ganz "old school" übrigens mit echten Büchern, nicht etwa mit "E-Books".
Wolff im ARD-Podcast "Handball auf die 1": "Ich brauche die Haptik eines Buches, das Umblättern. Und es ist auch besser für meine Augen, wenn ich nicht die ganze Zeit auf einen Bildschirm starre." Gute Haptik und gutes Auge - das könnten auch dann gegen Polen zwei entscheidende Schlüsselfaktoren sein...
Andreas Wolff - "Eine ganz besondere Verbindung"
Jetzt geht's bald richtig los: Host Stephanie Müller-Spirra sowie die beiden ARD-Handballexperten Dominik Klein und Johannes Bitter begrüßen in der neuen Podcast-Folge "Handball auf die 1" Torhüter Andreas Wolff, deutsche Nummer eins und einer der großen Stars im Team.
Wolff fiebert dem WM-Auftakt aus speziellem Grund entgegen, schließlich spielte er lange beim polnischen Top-Klub in Kielce. "Ich war fünf Jahre da und es ist natürlich eine ganz besondere Verbindung, weil man in dem Land zu Gast war. Ich freu mich auf das Spiel."
Frühlingshaft in Herning
Die Fans, die aus dem kühlen Deutschland die Reise nach Dänemark antreten, brauchen sich keine Sorge wegen der Witterungsbedingungen zu machen: Es ist beinahe frühlingshaft in Herning! Noch hat sich die Sonne zwar nicht durch den hellgrauen Wolkenvorhang durchgekämpft, aber aktuell sind es schon sieben Grad plus.
Die Wiesen sind grün, nirgendwo gibt es Eis oder Schnee - und auch für die Anpfiffzeit um 20.30 Uhr sind laut "wetter.de" sogar acht Grad vorhergesagt.
Wiese in Herning
Tickets für Deutschland-Spiel zu Spottpreisen
Der Handball-Tempel in Herning fasst 15.000 Zuschauer - beim WM-Auftakt zwischen Italien und Tunesien waren gerade mal 6.510 Fans da. Nicht mal das Eröffnungsspiel der Dänen war anschließend ausverkauft: 12.397 Plätze waren besetzt.
Für das Deutschland-Spiel am Abend gegen Polen gibt es auch noch tausende freie Plätze - darauf hat der Weltverband inzwischen reagiert: Die Karten wurden teilweise um bis zu 90 Prozent reduziert, im Internet gibt es inzwischen Stehplatz-Tickets für 9,38 Euro (!), teilweise sehr gute Sitzplätze sind zwischen 10 und 20 Euro erhältlich.
Dänische Fans in der Arena in Herning
Kurze Wege nach Herning
Wie stark wird die Unterstützung aus der Heimat für die deutsche Mannschaft ausfallen? Die Entfernung aus den Hochburgen im deutschen Norden sind für einen Tagesausflug zum Auftaktkracher gegen Polen machbar: 188 Kilometer sind es aus Flensburg, also rund zwei Stunden Fahrtzeit. 273 Kilometer liegt Kiel entfernt (knapp drei Stunden), bis nach Hamburg sind es 358 Kilometer - je nach Verkehrslage rund um den Elbtunnel um die vier Stunden.
Christoph Steinert zur Sportschau: "Wir freuen uns über jeden einzelnen, der uns hier in Herning unterstützt. Wäre toll, wenn wir hier etwas Heimspielatmosphäre schaffen könnten."
Polen im Schatten der "Goldenen Generation"
Die Erinnerung an Polens "goldene Generation", die zwischen 2007, 2009 und 2015 drei WM-Medaillen gewann, ist nach mehreren schwachen Turnieren fast komplett verblasst. Zuletzt dokumentierte Platz 15 bei der Heim-WM 2023 den Abstieg der Polen ins Mittelmaß, auch bei der EM 2024 belegten sie nur Rang 16.
Bei der WM müssen die Polen zudem auf ihren wichtigsten Mann verzichten: Rückraumspieler Szymon Sicko aus Kielce fehlt verletzt. Bundestrainer Alfred Gislason warnt aber davor, den personell angeschlagenen Gegner nur als Durchgangsstation zum Gruppensieg zu betrachten: "Sie haben Weltklassespieler auf Außen und am Kreis, sie sind alle extrem beweglich. Da dürfen wir nicht wieder so statisch agieren, wie das teilweise gegen Brasilien der Fall war."
Szene aus dem WM-Finale Deutschland Polen am 04.Februar 2007 in Köln: Polens Karol Bielecki beim Freiwurf
Dieser Turnierauftakt hat Geschichte
Die deutschen Handballer streben nach der ersten WM-Medaille seit 2007. Beim "Wintermärchen" damals gewann das Team sogar den Titel - im Endspiel gegen Polen. Ausgerechnet das ist nun der Auftaktgegner beim Turnier in Dänemark, Norwegen und Kroatien. Die Rollen sind diesmal aber klar verteilt.
So läuft der Tag bis zum Anpfiff
Keine 24 Stunden mehr bis zum WM-Auftakt der deutschen Handballer gegen Polen. Der Mittwoch beginnt - klar - mit dem Frühstück, um 11 Uhr steht ein erstes Anschwitzen im Hotel auf dem Plan. Anschließend gibt es eine kurze Teambesprechung, um 13 Uhr Mittagessen, anschließend dürften sich einige Spieler nochmal auf ihre Zimmer zurückziehen. Um 17.30 Uhr gibt es nochmal einen Snack, ehe um 18 Uhr der Bus zur Jyske Bank Boxen, der Arena in Herning, abfährt.
Witzke - "Wie Kaugummikauen"
Spielmacher Luca Witzke ist froh, dass es morgen vorbei ist mit dem Warten. "Keiner macht gerne Vorbereitung, niemand. Das ist natürlich ein bisschen wie Kaugummikauen. Man wartet auf dem Hotelzimmer, schaut nochmal ein paar Video-Analysen, aber ansonsten wartet man, bis es endlich losgeht und wir zeigen können, was wir können. Morgen wird ein langer Tag, bis um 20.30 Uhr der Anpfiff ertönt."
Wie sich die deutschen Handballer die Zeit bis zum Start vertreiben
Christoph Steinert hat am Dienstag ein paar Einblicke gegeben, was im DHB-Hotel bis zum Anpfiff am Mittwochabend passiert. Natürlich sei Handball ein großes Thema, es wird trainiert und taktische Feinheiten besprochen. Dazu gibt es Organisatorisches: "Wer macht wann was, was haben wir für Termine? Abseits des Handballs, wenn wir Ruhe haben vom sportlichen Teil, spielen wir zusammen, gehen Kaffee trinken, labern - das ist so unser Zeitvertreib", sagte Steinert. Zu seiner Karten-Spielrunde gehören Nils Lichtlein, Johannes Golla und Timo Kastening. Der Einsatz? "Da liegt kein Geld auf dem Tisch, sondern unsere Ehre - das ist viel wichtiger."
Auftaktsiege für Frankreich und Italien
Die erste Mini-Überraschung der WM ist da! Nach 28 Jahren hat Italien erstmals wieder ein WM-Spiel absolviert und konnte, genau wie die Franzosen, am 1. Spieltag bereits jubeln. Der italienische Torwart Domenico Ebner freute sich über "ein bisschen Dolce-Vita-Stimmung in Dänemark" - ob davon auch die Deutschen etwas merken werden?
Golla - "Jetzt beginnt das Kribbeln"
Der Kapitän der deutschen Handballer kann den Start kaum erwarten. "Jetzt beginnt das Kribbeln, es kann so richtig losgehen. Man sieht, um was es geht, und ist das eine oder andere Prozent mehr bereit. Ein Auftaktsieg ist natürlich das Ziel", sagte Johannes Golla vor dem Duell mit Polen am Mittwoch.
Chatton über die neue Erwartungshaltung
Im Sportschau-Podcast "Handball auf die 1" philosophierte Nationalmannschafts-Manager Benjamin Chatton über den Umgang mit Druck: "Der Erfolg von gestern ist die Erwartungshaltung von morgen und somit auch der Fluch von übermorgen", sagte Chatton mit den Gedanken an den grandiosen Olympia-Coup von Paris im Hinterkopf.
Semper fällt aus
Deutschlands Handballer müssen gegen Polen ohne Linkshänder Franz Semper auskommen. Der Rückraumspieler des SC DHfK Leipzig verpasste das Abschlusstraining am Dienstagvormittag aufgrund leichter muskulärer Probleme und wird beim Vorrundenstart fehlen. "Wir haben gemeinsam beschlossen, dass er morgen nicht spielen kann", sagte Bundestrainer Alfred Gislason. "Es ist leider so gekommen. Er bildet ein sehr starkes Duo mit (Renars) Uscins. Das müssen wir morgen überbrücken." Der Isländer muss seinen 17-köpfigen WM-Kader pro Spiel um einen Spieler auf 16 reduzieren.
Per Bus von Hamburg nach Silkeborg
DHB-Team heiß auf WM-Auftakt
Die mitunter zähen Testspiele gegen Brasilien sind abgehakt. Deutschlands Handballer fiebern dem WM-Auftakt am Mittwochabend gegen Polen (20.30 Uhr, live im Ersten und im Stream sowie im Liveticker bei sportschau.de) entgegen - mit viel Euphorie, aber auch mit ein paar Warnhinweisen und einem personellen Ausfall.