Handball-WM Niederlage zum Abschluss - DHB-Team beendet WM auf Platz sechs
Die deutschen Handballerinnen haben die WM mit einer Niederlage beendet. Gegen die Niederlande unterlag das DHB-Team am Sonntagmittag (17.12.2023) im Spiel um Platz fünf aufgrund einer verschlafenen ersten Hälfte mit 26:30 (7:16).
Mit einem Blackout-Start und schwachen Abschlüssen erinnerte das letzte deutsche WM-Spiel stark an den Auftritt beim Viertelfinal-Aus gegen Schweden (20:27). Mehr als zwölf Minuten dauerte es, bis die DHB-Frauen am Sonntag ihr erstes Tor erzielten, wegen etlicher Fehlwürfe war die Partie bereits zur Pause entschieden.
Montenegro, Slowenien und Paraguay Gegner im Olympia-Quali-Turnier
Beste Werferinnen für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) waren vor 2.000 Zuschauern in der spärlich besetzten Jyske Bank Boxen noch Co-Kapitänin Alina Grijseels mit sechs und Antje Döll mit sieben Treffern. Immerhin: Für die Olympia-Qualifikation hat die phasenweise desolate Abschlussvorstellung keine negativen Auswirkungen. Als WM-Sechster trifft Deutschland im Olympia-Qualifikationsturnier im April 2024 nun auf Montenegro, Slowenien und Paraguay.
Das Ticket für eines der drei Olympia-Qualifikationsturniere hatte sich das deutsche Team durch den Viertelfinal-Einzug bereits frühzeitig gesichert. Nach der deutlichen Niederlage gegen Schweden folgten in den sportlich bedeutungslosen Platzierungsspielen ein 32:26-Erfolg gegen Tschechien und die deutliche Pleite gegen die Niederlande.
Erster deutscher Treffer nach 12 Minuten
Gegen den Weltmeister von 2019 funktionierte von Beginn an kaum etwas. Geschlagene 12 Minuten und 36 Sekunden brauchte es, ehe Grijseels per Siebenmeter den ersten deutschen Treffer (1:5) markierte. Wer hoffte, dass dies eine Initialzündung fürs deutsche Spiel sein könnte, sah sich allerdings getäuscht.
Trotz bester Gelegenheiten scheiterten Linksaußen Antje Döll und ihre Mitspielerinnen reihenweise an der niederländischen Torhüterin Yara Ten Holte. Und während diese schon zur Pause mit zehn Paraden überragte, bekamen die deutschen Torfrauen im ersten Abschnitt nicht einen Ball zu fassen.
Für eine Aufholjagd fehlte der deutschen Mannschaft im zweiten Durchgang die Kraft. Zwar hielt Sarah Wachter nun einige Bälle, doch der Rückstand war einfach zu groß. Hinzu kamen weitere Fehlversuche, vor allem aus der Nahwurfdistanz.
Positives WM-Fazit
Ungeachtet des Dämpfers zum Turnierabschluss zog die Verbandsspitze ein positives WM-Fazit. Sechs Siege in den neun Spielen sorgen für Zuversicht. "Wir sind voller Hoffnungen, es schaffen zu können, nach 2008 erstmals wieder bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Womöglich auch mit den Männern zusammen", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer auf der deutschen Abschlusspressekonferenz in Herning und sprach in diesem Zusammenhang von einem "Meilenstein in der Entwicklung" beim DHB.
Das Gaugisch-Team verfüge über Spielerinnen "mit Riesenpotenzial". Mit Blick auf die WM 2025, die Deutschland zusammen mit den Niederlanden austragen wird, wäre es "wertvoll, die Olympischen Spiele als Entwicklungsschritt mitzunehmen". Ziel bei der Heim-WM, so DHB-Präsident Andreas Michelmann am Sonntag, "muss natürlich das Halbfinale sein".
Bis dahin wartet auf Gaugisch und seine Mannschaft, das wurde am Sonntagnachmittag deutlich, aber noch eine Menge Arbeit.