Handball-Bundesliga Kiel auf Meisterkurs - Magdeburg schlägt Flensburg
Der THW Kiel hat seine Pflichtaufgabe in der Handball-Bundesliga souverän erledigt und Kurs auf den Meistertitel gehalten. Die Norddeutschen schlugen am Sonntag (21.05.2023) den HC Erlangen 35:26 (18:12), Kiel führt in der Tabelle mit jetzt 51:9 Punkten weiter vor Titelverteidiger SC Magdeburg (51:11).
Kiel zog schon in der ersten Halbzeit davon und ließ in eigener Halle keine Spannung aufkommen. Topwerfer der überlegenen Gastgeber, die noch ein Spiel mehr als die Magdeburger haben, war der Österreicher Nikola Bilyk mit sieben Treffern.
"Wir haben in der ersten Halbzeit den Ton des Spiels bestimmt. Wir haben Erlangen gar nicht reinkommen lassen", sagte Bilyk nach dem fünften HBL-Sieg in Serie bei "sky", "über 60 Minuten haben wir ein sehr souveränes Handballspiel geboten."
Magdeburg mit Fehlstart
Der SCM hatte zuvor im Spitzenduell des 31. Spieltags die SG Flensburg-Handewitt mit 30:28 (16:15) besiegt. Dabei hatten die Magdeburger vier Tage nach dem umjubelten Einzug ins Final Four der Champions League in Köln (17./18. Juni) einen Fehlstart erwischt und lagen nach sechs Minuten 1:4 zurück. Die von erheblichen Verletzungssorgen geplagte Mannschaft berappelte sich aber und ging Mitte der ersten Hälfte erstmals in Führung (8:7).
Das Spiel blieb in der Folge eng - mit leichten Vorteilen für den SCM, bei dem Mike Jensen erneut ein ganz starker Rückhalt war. Bester Torschütze der Magdeburger war Michael Damgaard Nielsen mit elf Treffern. Flensburg (45:17) wird nach der zweiten Niederlage unter Interimstrainer Mark Bult die Champions League aller Voraussicht nach verpassen.
Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert war zufrieden. "Einstellung, Kampfwillen, das zeichnet uns seit Wochen aus", so Wiegert. "Es war auch Krampf dabei. Aber das ist mir egal. Es geht um Punkte, die holen wir. Wir müssen unser Ding machen."
Füchse behaupten Platz drei
Die Füchse Berlin hatten am Samstag mit einem 42:35 (20:15) im Heimspiel gegen GWD Minden den dritten Tabellenplatz behauptet und ihre Chancen auf die Champions-League-Teilnahme in der kommenden Saison gewahrt.
Den Gastgebern war von Beginn an anzumerken, dass sie nach der überraschenden Pleite beim Bergischen HC um Wiedergutmachung bemüht waren - zumal auch das Hinspiel in Minden unnötigerweise verloren ging.
Die Füchse übernahmen sofort die Führung, agierten sehr aufmerksam in der Deckung und spielten im Angriff sehr effizient. Nach knapp neun Minuten lagen sie bereits 6:2 vorn.
Hans Lindberg überholt Kyung-Shin Yoon
Doch nach der 13:7-Führung zog ein wenig der Schlendrian ins Berliner Spiel ein. In der Deckung klaffte im Zentrum die eine oder andere Lücke. Und die nutzte Minden zu einigen einfachen Toren. Die Füchse leisteten sich zudem einige Ballverluste. Da schmolz der Vorsprung vor der Pause auf drei Tore zusammen (17:14).
Das änderte sich zunächst auch nach der Pause nicht. Denn Minden kämpfte. Nach 46 Minuten und 31 Sekunden wurde die Partie aber unterbrochen. Die Halle tobte, die Berliner Spieler feierten, als hätten sie gerade einen Titel geholt. Denn Hans Lindberg hatte gerade sein 2.906. Tor in der Bundesliga geworfen. Damit hatte der 41-jährige Däne den Südkoreaner Kyung-Shin Yoon überholt und ist nun alleiniger Rekordhalter. Mit diesem Schwung brachten die Berliner danach das Spiel problemlos nach Hause.