A-Team im Visier U21 statt USA-Reise: Adeyemis Rückschritt für den Fortschritt
Nach zwei Jahren Pause kehrt Karim Adeyemi am Freitag beim Spiel in Bulgarien (18.15 Uhr, Live-Ticker bei sportschau.de) in die U21 zurück. Es soll ein Rückschritt für den Fortschritt sein - der kriselnde Dortmunder hat mittelfristig wieder das A-Team im Visier.
In den sieben Bundesligapartien des BVB stand Adeyemi bisher nur zweimal in der Startelf. Durchgespielt hat er noch gar nicht, dreimal wurde er eingewechselt. Besonders bitter für den Flügelspieler, der im Vorjahr für rund 30 Millionen Euro von RB Salzburg nach Dortmund gewechselt war: Bei den beiden Heimspielen zuletzt gegen Wolfsburg (1:0) und Union Berlin (4:2) lief er sich bis in die Nachspielzeit warm - und wurde nicht mal eingewechselt.
Reus und Bynoe-Gittens liegen derzeit vor ihm
Altstar Marco Reus und Jungstar Jamie Bynoe-Gittens sind momentan sportlich an ihm vorbeigezogen, Adeyemi wartet noch auf sein erstes Saisontor und auch auf seinen ersten Saisonassist.
Beim Neustart von Julian Nagelsmann als Bundestrainer stand er entsprechend auch nicht im Aufgebot. Stattdessen lud ihn die U21 mit Coach Antonio Di Salvo ein, und anders als unlängst bei den Niederländern mit Jeremie Frimpong und Ryan Gravenberch hat Adeyemi angeblich nicht eine Sekunde über eine Absage nachgedacht.
"Ziel ist die A-Nationalmannschaft"
"Mein Fokus ist bei der U21. Ich versuche, mich hier anzubieten und ein gutes Spiel zu machen und dann zurück zu meinem Verein zu gehen, um mich da anzubieten", sagte er am Dienstag (10.10.2023) in einer Online-Medienrunde in Frankfurt/Main. "Natürlich ist das Ziel, wieder in die A-Nationalmannschaft zurückzukommen und zu zeigen, was man kann."
Der Dortmunder ist erstmals seit dem Gewinn der U21-EM 2021 wieder bei den Junioren dabei. Seitdem kam er viermal für die A-Nationalmannschaft zum Einsatz. Warum es im Verein nicht läuft, kann er sich so richtig auch nicht erklären: "Gründe wüsste ich jetzt keine. Es gibt ein paar Phasen im Leben, wo es einfach nicht läuft. Das ist bei mir gerade so. Aus jeder Phase kommt man mal raus, dafür tue ich mein Bestes."
Kein Problem mit persönlicher Kritik
Dabei kann der Einsatz für Deutschland durchaus hilfreich sein, glaubt Adeyemi: "Die U21 tut mir sehr gut, weil ich da in jedem Training Gas geben und hoffentlich ein gutes Spiel machen kann."
Über seinen Umgang mit Kritik sagt er: "Wenn gegen mich persönlich Kritik geäußert wird, ist das kein Problem. Wenn es gegen Familie, Freunde oder meine Freundin geht, geht es auch für mich zu weit. Das sind die letzten Leute, die daran Schuld tragen. Ich bin derjenige, der auf dem Platz steht und zurzeit nicht so gut spielt. Niemand anderes ist daran schuld."
Gespräch mit Nagelsmann geführt
Kontakt zu Julian Nagelsmann habe er inzwischen gehabt, und das sei sehr hilfreich gewesen: "Er hat mit mir gesprochen und hat gesagt, das würde mir guttun, hierherzukommen. Ich bin hier und bin glücklich darüber. Ich kann selbstbewusst in die Sache reingehen und bin absolut bereit für das Spiel."