Titelkampf in der Premier League Man City vor dem großen Wurf - viel spricht nicht für Arsenal
Wenn man Stimmen und Stimmung in England nach der 4:1-Demütigung von Manchester City gegen den FC Arsenal verfolgt, ist der Titelkampf in der Premier League entschieden. Allzu viel spricht wirklich nicht mehr für die Gunners.
Im Moment immerhin noch die Tabelle. Vor dem 34. Spieltag führt die Mannschaft von Mikel Arteta mit 75 Punkten vor City mit 73. Die Schlagzeile des "Daily Mirror" ist dennoch nachvollziehbar, denn Pep Guardiola und seine Schützlinge haben noch zwei Nachholpartien in petto.
Hinweis: Die Sportschau zeigt am Sonntag (30.04.2023, 19.15 Uhr) Ausschnitte der Begegnung zwischen dem FC Fulham und Manchester City.
Arsenals Meisterhoffnungen - alles vorbei?
"Es ist vorbei" stampft die Zeitung Arsenals Meisterhoffnungen kurzerhand ein. Die "Sun" gönnte sich das Wortspiel "It's Haal over" in Anspielung auf die Sensationssaison von City-Tormaschine Erling Haaland mit seinen 33 Premier-League-Toren.
Selbst Guardiola, der ewige Warner und Mahner, führt zwar die noch sieben ausstehenden Spiele und den derzeitigen zweiten Platz ins Feld, muss dann aber auch zugeben: "Wir haben das Schicksal in unseren Händen. Jetzt, wo wir am Ende der Saison ankommen, ist es am wichtigsten, dass es von uns selbst abhängt."
Schwieriges Restprogramm für Arsenal
Danach sah es sehr lange in dieser Saison nicht aus. Arsenal hatte bei einem mehr ausstehenden Spiel zwischenzeitlich acht Punkte Vorsprung. Doch wie schon erstaunlich oft ist Manchester City in der Premier League im letzten Saisondrittel brutal dominant, aggressiv und fokussiert, 2022 und 2019 erfuhr das auf bittere Weise der FC Liverpool, 2021 und 2018 Manchester United.
Das Restprogramm spricht auch ziemlich eindeutig für City. Bis auf die Partie gegen Brighton and Hove am 24. Mai steht kein Gegner aus den Top-Acht auf dem Plan, ein Nachteil sind vielleicht zwei Auswärtspartien zum Abschluss. Auf Arsenal wartet nach dem Spiel am Dienstag (02.05.2023) gegen den FC Chelsea ein Konkurrent, der in der kommenden Saison wohl ebenfalls in der Champions League antreten darf: Newcastle United hat zuletzt beispielsweise Tottenham mit 6:1 gedemütigt.
FC Arsenal | Manchester City |
---|---|
H FC Chelsea (2.5.) | A FC Fulham (30.4.) |
A Newcastle United (6.5.) | H West Ham (3.5.) |
H Brighton & Hove (14.5.) | H Leeds United (6.5.) |
A Nottingham Forest (20.5.) | A FC Everton (14.5) |
H Wolverhampton (28.05.) | H FC Chelsea (21.5.) |
A Brighton & Hove (24.5.) | |
A FC Brentford (28.5.) |
Konzentration auf die Meisterschaft
Möglicherweise wird der Endspurt aber diesmal auch zu einer Frage der Kraft. Im direkten Duell am Mittwoch mit Arsenal wirkte die Fitness der City-Spieler zwar beängstigend, vor allem bei Doppeltorschütze Kevin De Bruyne sah alles so spielerisch leicht aus, als hätte er gerade erst ein paar Partien in den Knochen. Bei den Gunners hingegen wirkten der lange Zeit herausragende Martin Ödegaard beinahe schwerfällig, auch von Granit Xhaka war wenig zu sehen, von Gabriel Jesus im Sturmzentrum ganz zu schweigen.
Doch für die Citizens stehen eben nicht nur die sieben Liga-Partien, sondern mindestens drei, wenn nicht vier, weitere Highlights an. im Halbfinale der Champions League wartet wie im Vorjahr Titelverteidiger Real Madrid, am 9. und 17. Mai geht es für Guardiola darum, das Finale der Königsklasse zu erreichen. Und damit auch die Chance aufs Triple: Im FA-Cup-Endspiel geht es gegen Stadtrivale Manchester United, das allerdings erst am 3. Juni, wenn die Premier League vorbei ist.
Man City: De Bruyne denkt von Spiel zu Spiel
Kevin De Bruyne wirkte nach seiner Weltklasseleistung gegen Arsenal allerdings nicht so, als würden er und seine Kollegen zu weit in die Zukunft blicken und dabei die Hausaufgaben im Ligaalltag vernachlässigen: "Wir wissen, dass noch sieben Spiele in der Liga vor uns stehen und dann auch noch die Matches in der Champions League gegen Real Madrid. Aber auch wenn es wie ein Klischee klingt, wir denken immer nur an die nächste Partie, anders kommst du durch dieses stressige Programm gar nicht durch."
Kevin de Bruyne (l.) bejubelt seinen Treffer zum 1:0
Dass das nicht nur eine Floskel war, um sich durch lästige Reporterfragen zu winden oder sich zuviel Druck von außen aufladen zu lassen, haben De Bruyne und seine Teamkollegen in den vergangenen fünf Jahren schon viermal bewiesen.