Premier League "Haben davor gewarnt" - Nottingham wittert VAR-Verschwörung
Die Premier League hat womöglich den nächsten Skandal um den Videobeweis: Nottingham Forest hat seine Pleite am Sonntag (21.04.2024) beim FC Everton mit der vermeintlichen Vorliebe des VAR mit Luton Town begründet und droht mit Konsequenzen.
Die Nerven im Abstiegskampf der Premier League liegen blank - und gerade für Nottingham Forest wird die Luft immer dünner. Durch eine 0:2 (0:1)-Niederlage beim FC Everton hat der englische Traditionsklub einen Befreiungsschlag verpasst und gleichzeitig einen direkten Konkurrenten davonziehen lassen müssen.
Und so duellieren sich aller Voraussicht nach Nottingham (26 Punkte) und Luton Town (25), das auf dem ersten Abstiegsplatz steht, um den Klassenerhalt. Und nach Meinung von Nottingham spielte der Konkurrent bei der Niederlage gegen Everton eine große Rolle. Oder besser gesagt: ein vermeintlicher Fan von Luton Town.
Nottingham forderte angeblich VAR-Tausch im Vorfeld
Auf "X" (ehemals Twitter) verbreitete der offizielle Kanal des Klubs schlimme Vorwürfe gegen den Videoschiedsrichter. "Drei extrem schlechte Entscheidungen, drei nicht gegebene Elfmeter, die wir einfach nicht akzeptieren können. Wir haben die PGMOL (der englische Schiedsrichter-Verband, Anm. d. Red.) vor dem Spiel gewarnt, dass der VAR ein Luton-Fan ist, aber sie haben ihn nicht ausgetauscht. Unsere Geduld wurde mehrfach auf die Probe gestellt. NFFC wird nun seine Optionen prüfen", postete der Verein nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff.
Arteta und Klopp rügten Atwell bereits
Bei dem Videoassistenten handelte es sich um Stuart Atwell. Zum wiederholten Male steckt der englische Fußball in Kontroversen rund um seine Schiedsrichter und den Videobeweis - und es ist nicht das erste Mal, dass Atwell daran beteiligt ist. Im vergangenen November war Mikel Arteta, Trainer des FC Arsenal, derart sauer über die Leistung des damaligen Hauptreferees beim Spiel gegen Newcastle United, dass er sie als "peinlich" und "schändlich" bezeichnete.
Stuart Atwell machte sich in der Vergangenheit schon häufiger mit seinen Entscheidungen keine Freunde.
Und Anfang März übersah Atwell im Topspiel zwischen dem FC Liverpool und Manchester City einen klaren Elfmeter für die "Reds", als Jeremy Doku kurz vor Schluss deutlich sichtbar in den Oberkörper von Alexis MacAllister trat. Hauptschiedsrichter Michael Oliver verkannte die Situation und wurde auch nicht von Atwell als Videoassistent auf seinen Irrtum hingewiesen.
"Das ist zu 100 Prozent ein Elfmeter - aber sie werden schon eine Begründung finden. Alle waren sich einig, dass der VAR eingreifen und es einen Strafstoss geben würde", wetterte Liverpools Coach Jürgen Klopp hinterher. Der 56-Jährige kritisierte in der Vergangenheit aber nicht nur Atwell, sondern stellte auch die grundsätzliche Qualität der englischen Schiedsrichter infrage.
Vorwürfe von Forest, aber keine Beweise
Immer wieder Ärger um die Referees in der Premier League, und immer wieder ist auch Atwell daran beteiligt. Doch noch nie gingen die Vorwürfe so weit, dass eine Absicht dahinter vermutet wurde.
Als erste Reaktion auf die bittere Niederlage gegen Everton hat Nottingham diese Grenze überschritten und behauptet, Atwell habe die Elfmetersituationen so bewertet, weil er Fan von Luton Town sei. Beweise dafür veröffentlichte der Klub übrigens (noch) nicht.