Premier League Havertz, Rice und Co. - FC Arsenal geht aufs Ganze
Der FC Arsenal investiert in diesem Sommer so viel Geld wie noch nie. Mikel Arteta soll den Klub mit Neuzugängen wie Kai Havertz oder Declan Rice an die nationale und internationale Spitze führen.
Dank ihres TV-Vertrages, der aktuell jährlich etwa 4,8 Milliarden einbringen soll, und der Klub-Investoren ist die Premier League die mit Abstand reichste Liga im europäischen Profifußball. Seit zehn Jahren geben die 20 Erstligisten in England jährlich deutlich mehr Geld für Transfers aus als die übrigen Ligen. Die Corona-Pandemie hat die Kluft noch weiter vergrößert, 2022/23 investierten die Premier-League-Klubs über drei Milliarden Euro in Neuverpflichtungen, kein anderes Land knackte überhaupt die Milliarden-Marke.
Der FC Chelsea hat in diesem Zehn-Jahres-Zeitraum 2,1 Milliarden Euro ausgegeben, Manchester City (1,73) und Manchester United (1,68) belegen die anderen Plätze auf dem Ausgaben-Treppchen. Chelsea und City haben in dieser Zeit die Champions League gewonnen, United immerhin die Europa League - gerade international hat es sich also gelohnt. Und da will sich nun auch wieder ein einstiger Topklub etablieren, der in diesem Sommer auf dem Transfermarkt groß zuschlägt: der FC Arsenal.
Interne und externe Topdeals für Arsenal
Der Transfer von Kai Havertz für 70 Millionen Euro ist bereits bekannt gegeben worden, der von Declan Rice (West Ham United) ist ebenfalls perfekt. Für den Mittelfeldspieler werden nach übereinstimmenden Berichten 116 Millionen Euro Ablöse fällig. Auch der Wechsel von Jurrien Timber, der aus Amsterdam kommt, wurde von Arsenal bestätigt. Der niederländische Nationalspieler habe einen "langfristigen" Vertrag unterschrieben, teilten die "Gunners" mit. Die Ablösesumme soll laut Ajax bei 40 Millionen Euro liegen und könne durch mögliche Boni auf 45 Millionen Euro ansteigen. Insgesamt hat Arsenal damit bereits 215 Millionen Euro investiert - so zahlungsfreudig war der Klub aus dem Norden Londons noch nie. Und das Transferfenster ist noch fast acht Wochen lang geöffnet.
Der Großangriff Arsenals beschränkt sich aber nicht nur auf neue Spieler, der Verein feiert auch große Erfolge bei sogenannten "internen Transfers". Mit Bukayo Saka, der auf dem Weg zu einem internationalen Topstar ist, wurde unlängst bis 2027 verlängert, auch Abwehrchef William Saliba hat vor wenigen Tagen seinen neuen Vertrag über die gleiche Dauer unterschrieben.
Mit Martin Odegaard sollen ebenfalls vielversprechende Gespräche geführt werden, er ist noch bis 2025 an den Verein gebunden. "Ich stehe hier noch ein paar Jahre unter Vertrag. Ich fühle mich wohl und hoffe, dass ich bei diesem Klub eine lange Zeit bleiben werde", sagte der Mittelfeldspieler zuletzt dem dänischen Sender "TV2".
Schmerzhaftes Saisonfinale in der Premier League
In der vergangenen Saison war Arsenal schon nah dran am Meistertitel in England. Erst vier Spieltage vor Schluss verloren die "Gunners" die Tabellenführung an den späteren Champion Manchester City. Und genau der Klub ist das Ziel - und das Vorbild. Denn City-Trainer Pep Guardiola ist eine Art Mentor von Mikel Arteta. "Wir waren so clever, ihn zu holen und jetzt wollen ihn die anderen. Er ist eine unglaubliche Person, ein toller Trainer und Manager", sagte Guardiola, kurz bevor er seinen damaligen Co-Trainer nach Arsenal verabschieden musste. Der 41-Jährige ist der Macher des neuen Londoner Erfolgs - und agiert ähnlich wie sein Ex-Boss.
Um Guardiola in einer Saison tabellarisch zu besiegen, hat es aber noch nicht gereicht - und das hat Wunden hinterlassen. "Bis heute schmerzt es, dass wir nach zehn Monaten Kampf nicht die Premier League gewonnen haben. Aber so ist der Sport. Was wir mit einer so jungen Mannschaft erreicht haben, ist ein Verdienst", sagte Arteta zuletzt in einem Interview mit der spanischen "Marca". Doch es soll erst der Anfang sein. Neue Stars verstärken das Team, in dem alle wichtigen Profis weiter spielen werden. Der Meistertitel wird das Ziel sein - und auch internationaler Erfolg.
"Wir sind hungrig"
In der Saison 2016/17 spielte Arsenal letztmals in der Champions League. Der Klub will aber nicht nur zurückkehren, um mitzuspielen, sondern auch Erfolge feiern. Standesgemäß muss ein Favorit auf den Meistertitel in der Premier League auch als Anwärter auf das Finale in der Königsklasse gelten. "Wir sind hungrig und viele von uns haben bei Arsenal noch keinen Titel gewonnen - wir wollen also große Dinge erreichen", sagte Saka.
Am 11. August beginnt die neue Saison in der Premier League, Arsenal trifft einen Tag später auf Nottingham Forest. Am 19. September rollt dann auch in der Gruppenphase der Champions League der Ball. In beiden Fällen soll es jeweils der Start einer erfolgreichen Saison sein. Und dafür geht Arsenal auf dem Transfermarkt aufs Ganze.