Der Kroate setzt seine Karriere in der Nationalmannschaft fort.

Nations League Der "ewige" Modric und der Fußball

Stand: 15.06.2023 13:52 Uhr

Ja, bekommt er denn nie genug? Luka Modric geht voll motiviert ins Finalturnier der Nations League. Mit Kroatien hat der schon 37-Jährige am Mittwoch mit einem 4:2-Sieg (n.V.) gegen Niederlande den Einzug ins Finale geschafft.

Die spanische Sportzeitung "Marca" ist für gewöhlich gut unterrichtet, was Neuigkeiten rund um Real Madrid betrifft. Und so sollte die jüngste Meldung über Luka Modric jenen Fans ordentlich Mut machen, die auf eine weitere Saison von Modric im Trikot der "Königlichen" hoffen.

Real Madrid - bleibt er oder bleibt er nicht?

Denn laut der spanischen Gazette hat der bereits 37-jährige Kroate soeben eine lukrative Offerte aus Saudi Arabien abgelehnt, um noch eine Saison bei Real dranzuhängen. Der Vertrag des Kroaten läuft im Juni aus, um eine mögliche Verlängerung des Kontraktes hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder neue Spekulationen gegeben.

Laut "Marca" hat ihm der Al-Ahli SFC ein jährliches Salär von stolzen 80 Millionen Euro offeriert, was ungefähr dem Siebenfachen von dem entspricht, was er an der Concha Espina verdient. Ob Modric tatsächlich eine weitere Spielzeit an der Seite von Toni Kroos im Trikot Reals verbringt, soll Anfang kommender Woche bekannt gegeben werden. Am Sonntag ist das Finale der Nations League, das will Modric mit seinem kroatischen Team unbedingt erreichen. Danach soll über Vertragsdinge gesprochen werden.

Modric: 52 Pflichtspiele in der vergangenen Saison

Modric ist trotz seines hohen Alters, er wird im September 38 Jahre alt, noch immer unumstrittener Stammspieler bei den "Blancos" - in der abgelaufenen Saison hat der geradezu vorbildlich lebende Athlet 52 Pflichtspiele mit über 3.000 Einsatzminuten absolviert. Und man hatte geradezu den Eindruck: dieser Fußballer altert nie.

Natürlich steht aber auch die Frage nach seinem Abschied aus der Nationalmannschaft im Raum - das weiß Modric selbst sehr genau. Vor dem Halbfinale gegen die Niederlande schob er eine entsprechende Reporterfrage aber ebenso schnell zur Seite, wie er für gewöhnlich an aufdringlichen Verteidigern vorbeidribbelt: "Da will ich gar nicht dran denken. Das würde mich nur von dem Ziel ablenken, für das ich hier bin, und das ist die Nations League zu gewinnen."

Luka Modric: "Solange ich Spaß habe..."

Natürlich rücke der Abschied näher, aber er habe in jedem Training und in jedem Spiel noch Spaß, sagte der Profi von Real Madrid. "Und solange ich Spaß habe, sehe ich keinen Grund, um nicht mehr zur Nationalmannschaft zu kommen," sagte Modric. "Ich werde immer darum gebeten, mein Geheimnis zu verraten, aber ich weiß nicht, was ich da sagen soll. Es ist etwas Natürliches. Ich lebe den Fußball und lebe für den Fußball, fast 24 Stunden am Tag. Ich glaube, das ist sehr wichtig", sagte Modrić kürzlich in einem Interview mit "Realmadrid TV".

Auch über seine Zukunft auf Vereinsebene wollte der Mittelfeldstratege bei dem Pressetermin nichts sagen. Über einen Wechsel nach Saudi-Arabien, wo bereits Altstars wie Cristiano Ronaldo und Karim Benzema spielen, oder in die USA, wo demnächst Lionel Messi bei Inter Miami auflaufen wird, meinte er: "Es geht hier die ganze Zeit über meine persönliche Zukunft. Mein Fokus liegt aber darauf, hier den Titel zu holen."

Größter Moment: Weltfußballer vor Messi und Ronaldo

Seinen persönlich wohl größten Moment hatte Modric 2019 erlebt, als ihn die Fußballgemeinschaft zum "Weltfußballer des Jahres 2018" wählte. Im Moment seiner Krönung erinnerte sich der damals 33-Jährige mit leuchtenden Augen an seine Kindheit und wie er bei der WM 1998 der kroatischen Nationalmannschaft zugejubelt hatte. "Dieses Team hat uns den Glauben gegeben, dass wir Großes erreichen können", sagte Modric mit brüchiger Stimme: "Hoffentlich können wir für die nächste Generation das Gleiche tun."

Luka Modric

Weltfußballer Modric 2018

Modrics Wahl zum neuen König der Fußball-Welt, die seinerzeit nach zehn Jahren die Regentschaft der Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi unterbrach, hatte selbstverständlich viel mit Kroatiens sensationellem Finaleinzug bei der WM in Russland 2018 zu tun.

Erfolsgrezept: Harte Arbeit und viel Ehrgeiz

Als Kapitän war der anschließend zum besten Spieler des Turniers gewählte Mittelfeldstratege Herz, Hirn und Gesicht dieser Mannschaft. Einer Mannschaft, die dem kleinen Balkan-Staat 20 Jahre nach dem Bronzecoup beim Turnier in Frankreich neue Helden bescherte.

Nur zweimal war der Preis zuvor nicht an einen ausgewiesenen Offensivspieler gegangen. 2006 beim Triumph des italienischen Verteidigers Fabio Cannavaro und bei der ersten offiziellen Vergabe 1991 an Lothar Matthäus. "Die Auszeichnung zeigt, dass jeder mit harter Arbeit, Ehrgeiz und unerschütterlichem Glaube der Beste werden kann", sagte Modric: "Diese Anerkennung zu erhalten, ist für mich das Wichtigste, wichtiger als der Award selbst."