
Nations League gegen Italien Nagelsmann: "Kimmich ist der beste Rechtsverteidiger"
Mit viel Respekt vor Italiens Nationalmannschaft geht Bundestrainer Julian Nagelsmann in die beiden Viertelfinalspiele der Nations League. Am Donnerstag in Mailand (20.45 Uhr) und im Rückspiel am Sonntag in Dortmund (ebenfalls 20.45 Uhr) ist Joshua Kimmich hinten rechts gesetzt. "Er ist mit Abstand der beste Rechtsverteidiger, den wir haben."
Das sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Abend vor der Partie im Guiseppe-Meazza-Stadion. Man sei sehr gut mit dem Bayern-Kapitän auf dieser Position gefahren, "rein objektiv, von den Werten, war er der beste Rechtsverteidiger bei der EM."
Auf der Torhüterposition fiel dem Bundestrainer die Entscheidung für Oliver Baumann nicht so leicht. "Es war eine Millimeterentscheidung", sagte der 37-Jährige, "und Alex (Alexander Nübel, d. Red.) hat es wirklich super aufgenommen." Als Begründung für die Wahl von Baumann sagte Nagelsmann: "Den letzten Ausschlag hat die etwas größere Konstanz gegeben, die wir bei Olli gesehen haben." Aber die Besetzung gelte nur für die beiden Viertelfinalspiele. "Wir haben mit Marc (Marc-Andre ter Stegen, d. Red.) einen Torwart, der herausragend gut ist und der es verdient hat", sagte Nagelsmann zur Sportschau, "wir schauen jetzt, wie es mit seiner Genesung verläuft. Es steht über allem, dass er wieder gesund wird." Die deutsche Nr. 1 erlitt im September 2024 einen Riss der Patellasehne und fällt lange aus.
Rüdiger: "Titel ist Titel"
Nach den Startschwierigkeiten in der Nations League in den vergangenen Jahren hat das Turnier zuletzt deutlich an Bedeutung gewonnen - der sportliche Stellenwert wird nun wesentlich höher eingeschätzt. "Wir haben Blut geleckt bei der EM", sagte Innenverteidiger Antonio Rüdiger, "die Stimmung, die wir hatten. Und wenn wir jetzt weiterkommen im Viertelfinale, haben wir ein kleines Miniturnier in Deutschland." Und er fügte hinzu: "Titel ist Titel. Vielleicht nicht so wie die Champions League, oder wie eine WM. Aber Titel ist Titel."
Julian Nagelsmann wollte sich an der Titelansage seines Spielers nicht beteiligen: "Es geht darum, Spiele zu gewinnen, und auch eine gute WM-Quali zu spielen und auch eine gute WM. Wir wollen die Nations League gewinnen." Aber, mit Blick auf den Gegner sei Respekt wichtig: "Wir haben einen extrem starken Gegner mit Italien. Erst, wenn wir diese Aufgabe gelöst haben, können wir auch Richtung Titel sprechen."
"Coole Spielweise" von Spaletti
Stichwort Respekt: Wenn Nagelsmann über die Spielweise der "Squadra Azzurra" und ihren Trainer spricht, kommt der Fußballlehrer regelrecht ins Schwärmen. "Sie haben einen echt guten Trainer, der für einen sehr attraktiven Fußball steht, der bei all seinen Stationen einen sehr coolen Fußball spielt - zuletzt in Neapel. Er ist echt offensiv, nicht nur vom Personal, sondern auch von der Positionierung." Und auch von der für Italien typischen guten Abwehrarbeit ist Nagelsmann begeistert: "Sie verteidigen nicht nur tief im Catenaccio-Block, sondern verteidigen auch hoch und sind sehr gut im Gegenpressing."
Rüdiger: Bisseck soll "er selbst sein"
Erstmals im Kreis der Nationalmannschaft ist Yann Aurel Bisseck. Ob der Verteidiger von Inter Mailand in seinem Heimstadion zu Einsatz kommt, wollte der Bundestrainer nicht verraten. Er solle sich eingewöhnen, die anderen Spieler kennenlernen. Nagelsmanns erster Eindruck des 1,96 Meter großen gebürtigen Kölners: "Er kommt gut rüber und hat eine positive Ausstrahlung. Das ist mir sehr wichtig."
Und angesprochen darauf, was Rüdiger seinem Abwehr-Kollegen beibringen könnte, sagte der Abwehrboss von Real Madrid: "Er soll er selbst sein, soll sein eigenes Ich finden. Ich wollte immer die beste Version von mir selbst sein - und das bin ich heute. Das kann ich mit auf den Weg geben."