Gruppensieg in der Nations League Deutschland feiert Fußball-Feuerwerk gegen Bosnien
Mit einem Fußball-Feuerwerk gegen Bosnien-Herzegowina hat sich Deutschland vorzeitig den Gruppensieg in der Nations League gesichert.
Das DFB-Team gewann in Freiburg mit 7:0 (3:0), gab über die komplette Spieldauer Vollgas und hätte sogar noch deutlich mehr als die Treffer von Jamal Musiala (2.), Tim Kleindienst (23. und 79.), Kai Havertz (37.), Florian Wirtz (50. und 57.) und Leroy Sané (66.) erzielen können.
Nagelsmann begeistert vom Gegenpressing
Auch Musiala feierte den Abend: "Wichtig ist, dass wir weiter in jedem Spiel Spaß haben und auf die drei Punkte gehen. Auf mein Kopfballtor bin echt stolz, den Ball habe ich wirklich gut getroffen."
Bundestrainer Julian Nagelsmann lobte: "Wir hatten eine sehr gute Aggressivität in allen Phasen des Spiels, vor allem auch bei unserem Gegenpressing. Wir wollen in jeder Minute Tore schießen und haben auch die Lust, zu Null zu spielen - darauf können die Jungs echt stolz sein."
Erstes Tor nach 80 Sekunden
Deutschland begann enorm druckvoll, ging früh und mit vielen Spielern ins Pressing. Und wurde schon nach 80 Sekunden belohnt, als Tim Kleindienst einen Ball ins Zentrum zurück auf die rechten Außenbahn köpfte. Kimmich schlug sofort die Flanke, die über Kleindienst hinweg ging und bei Musiala landete - der schloss mit seiner neu entdeckten Kopfballstärke brillant zur frühen Führung ab.
Kleindienst erzielt sein erstes Länderspieltor
Das DFB-Team blieb auch danach konsequent auf dem Gaspedal, ließ die Bosnier kaum einmal über die Mittellinie kommen. Kai Havertz hatte nach einer knappen Viertelstunde ebenfalls per Kopf die Chance zum zweiten Treffer, den dann Kleindienst besorgte: Einen Schuss von Robert Andrich veredelte der Mittelstürmer mit der Fußspitze unhaltbar für Keeper Nikola Vasiji zum 2:0 - der erste Länderspieltreffer des Ex-Heidenheimers und jetzigen Gladbachers im dritten Einsatz.
Und es blieb beim Einbahnstraßen-Fußball. In der 25. Minute lag der dritte Treffer in der Luft, doch einen top-platzierten Havertz-Kopfball lenkte der St.-Pauli-Schlussmann stark um den linken Pfosten. Aber das 3:0 war nur aufgeschoben: Nach einer halben Stunde schlenzte Musiala den Ball nur knapp am rechten Winkel vorbei, dann traf Havertz doch noch. Vorausgegangen war ein Doppelpass im Turbotempo mit Florian Wirtz, der die bosnische Deckung zum wiederholten Mal vor unlösbare Probleme stellte.
Hohe Strafraumbesetzung und Läufe in die Tiefe
Offenkundig wurde bei diesem Treffer auch der Plan von Julian Nagelsmann mit einer fulminanten Strafraumbesetzung: Hinter Havertz standen auch noch Musiala und Kleindienst frei und hätten das Tor erzielen können. Und auch die nächste Großchance spiegelte die Handschrift von Nagelsmann und Assistent Sandro Wagner wider: Havertz startete kurz vor der Pause in die Tiefe und bekam sofort die Kugel in den Lauf gespielt - allein Vasilj verhinderte erneut ein Debakel schon vor dem Seitenwechsel.
Sein Gegenüber sah in den ersten 45 Minuten die Kugel fast nur aus sicherer Entfernung, Oliver Baumann bekam in der Nachspielzeit aber dann doch noch die Chance, sich auszuzeichnen: Per Fußabwehr rettete der Hoffenheimer stark gegen den frei durchgebrochenen Armin Gigovic, der anschließende Kopfball von Ermin Demirovic war dann zu harmlos.
Schnellstart in den zweiten Durchgang
Dass es sich die Deutschen mit dieser klaren Führung nicht bequem machen wollten, wurde noch vor dem Wiederanpfiff deutlich: Havertz und Maximilian Mittelstädt stürmten so früh in die bosnische Hälfte, dass Schiedsrichter Vasilios Fotias den Anstoß wiederholen ließ.
Bei der bosnischen Abwehr kam die Warnung nicht an. Beim ersten direkten Freistoß-Tor in der Profikarriere von Wirtz sah der bis dahin herausragende Vasilj ganz schlecht aus, vor dem 0:5 fälschte er dann einen Havertz-Schuss unglücklich auf den zweiten Pfosten ab, wo Wirtz zum Abstauber bereitstand.
Nagelsmann mit Vierfach-Wechsel
Anschließend wechselte Nagelsmann auf vier Positionen, doch auch die Neuen nahmen gleich Fahrt auf: Sané traf nach Havertz-Zuspiel zum 6:0, ehe es auch mal schlechte Nachrichten mit Blick auf das nächste Nations-League-Spiel am Dienstag (19.11.2024/ab 20.45 Uhr im ) in Ungarn gab: Joshua Kimmich musste verletzt ausgewechselt werden, Jonathan Tah sah die zweite Gelbe Karte und wird in Budapest fehlen.
Nach der Partie gab Kimmich aber teilweise Entwarnung: "Ich bin ein bisschen umgeknickt, wenn es nicht 6:0 gestanden hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht raus. Es war eher eine Vorsichtsmaßnahme", sagte der 29-Jährige.
Kleindienst sammelt Pluspunkte
Gute Argumente für einen weiteren Startelfeinsatz sammelte dafür noch Kleindienst - er besorgte nach einer Klasse-Flanke von Antonio Rüdiger den Endstand. Pascal Groß hatte danach auch noch das 8:0 auf dem Fuß, doch Mitspieler Serge Gnabry "rettete" unfreiwillig per Flugeinlage für die erneut absente bosnische Abwehr.