Nations-League-Spiel in Amsterdam Ungarns Co-Trainer Szalai nach Kollaps bei seiner Familie
Beim Nations-League-Spiel zwischen den Niederlanden und Ungarn hat es einen medizinischen Notfall mit Adam Szalai gegeben. Ungarns Co-Trainer ist mittlerweile wieder zu Hause bei seiner Familie.
Am Montag, drei Tage nach dem Vorfall gab der ungarische Nationaltrainer ein Update über den Gesundheitszustand seines Assistenten. "Wir sind froh, dass es Adam besser geht, er ist zu Hause bei seiner Familie. Wir werden sicher mehr über seinen Zustand erfahren, wenn er es für angemessen hält", sagte Marco Rossi. Die Vorkomnisse seien für ihn dennoch "schockierend" und "nicht leicht zu verarbeiten" gewesen.
Szalai hatte sich schon in der Nacht nach seinem Kollaps über die sozialen Medien gemeldet. "Vielen Dank für die vielen Nachrichten, mir geht es gut", schrieb der 36-Jährige bei Instagram und versah seine Mitteilung mit einem roten Herz.
Nach wenigen Minuten des Spiels am Samstag (16.11.2024) war der ehemalige Bundesligaprofi an der Seitenlinie zusammengesackt. Das Fußballspiel in der Johan-Cruyff-Arena wurde sofort unterbrochen, Sanitäter eilten in die Coaching-Zone des Teams. Noch im Laufe der ersten Halbzeit teilte der ungarische Fußballverband MLSZ mit, dass Szalais Zustand stabil und er bei Bewusstsein sei.
Spieler und Betreuer bilden Kreis
Er wurde demnach mit einem Krankenwagen zur Untersuchung in ein Amsterdamer Krankenhaus transportiert. Zuvor war es im Stadion zu dramatischen Szenen gekommen. Stille machte sich breit, Betreuer und Ersatzspieler bildeten einen Kreis um Szalai, während dieser behandelt wurde.
Die ungarische Mannschaft bildet einen Kreis um den zusammengebrochenen Adam Szalai
"Wir haben gut angefangen, aber ich wünsche niemandem, dass er das erleben muss, was wir erleben mussten", sagte Ungarns Kapitän Dominik Szoboszlai nach der Partie: "Wir haben weiter für Adam gespielt, und natürlich hat das, was passiert ist, unsere Leistung beeinflusst. Das war heute nicht genug."
Mitgefühl auch von Julian Nagelsmann
Auch vom deutschen Bundestrainer Julian Nagelsmann gab es vor dem Duell gegen die Ungarn am Dienstag mitfühlende Worte: "Ich habe viel weniger unser Spiel im Kopf als das, was mit Adam passiert ist. Er war mal mein Spieler, ich habe einen sehr engen Draht zu ihm. Es ist gut zu hören, dass sein Zustand inzwischen stabil sein soll, es wäre sehr schön, ihn am Dienstag persönlich zu sehen."
Erinnerung an Christian Eriksen
Vieles erinnerte an das Drama um den dänischen Star Christian Eriksen, der bei der EM 2021 auf dem Platz zusammengebrochen war und einen Herzstillstand erlitten hatte. Als die Sanitäter nach etwas über zwölf Minuten Szalai in den Innenraum des Stadions brachten, brandete Applaus auf.
Das Spiel wurde kurz darauf mit einem Elfmeter nach Videobeweis für die Niederländer fortgesetzt. Wout Weghorst traf zum 1:0, der Jubel fiel angesichts der vorherigen Umstände verhalten aus. Letztlich gewannen die Niederlande 4:0.
Erst seit Oktober Co-Trainer
Szalai, der 276 Bundesliga-Spiele für Mainz, Hoffenheim, Schalke und Hannover bestritten hat, spielte selbst noch bis vor zwei Jahren für Ungarn, zuletzt als Kapitän.
Im Sommer 2023 beendete der jetzt 36-Jährige seine aktive Spielerkarriere. Erst im Oktober im Hinspiel gegen die Niederlande war er erstmals als Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft im Einsatz.