Nach Gewaltexzessen Fans in Griechenland vorerst ausgeschlossen
Wegen wiederholter Gewaltexzesse in der Fanszene finden alle Spiele der griechischen Fußball-Meisterschaft bis zum 12. Februar 2024 unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Liga-Präsident Evangelos Marinakis erklärte seinen Rücktritt.
Nach dem aus Sicherheitsgründen von der griechischen Regierung am Montag (11.12.2023) beschlossenen Zuschauerausschluss für alle Spiele der griechischen Fußball-Meisterschaft hat Liga-Präsident Evangelos Marinakis seinen Rücktritt erklärt.
"Ich habe weder die Zeit, noch den Wunsch, weiterhin in die Leitung der Liga involviert zu sein, während die Worte einiger Vorstandsmitglieder nicht mit ihren Taten übereinstimmen", schrieb der 56-Jährige am Dienstag in einem Brief an den Vorstand von Griechenlands Super League.
Polizist von Böller verletzt
Der 56 Jahre alte Marinakis, Besitzer von Rekordmeister Olympiakos Piräus, verurteilte "unmissverständlich die Gewalt, die den Sport in den letzten Tagen getroffen hat", sowie "alle Formen von Gewalt in der Gesellschaft und im Fußball". Marinakis kritisierte weiter "bestimmte Personen" in der griechischen Liga, die seiner Meinung nach nicht dazu beigetragen haben, diese Gewalt zu bekämpfen.
Was war passiert? Jüngst war ein Polizist bei einem Volleyballspiel von einem Leuchtgeschoss getroffen und schwer verletzt worden, sein Zustand ist noch immer kritisch.
Streik der Schiedsrichter
Zudem streikten am vergangenen Wochenende die Fußball-Schiedsrichter, weil sie sich um ihre Sicherheit sorgten. Der 14. Spieltag in Griechenlands Super League fand somit nicht statt. Mit der Maßnahme, die Fans vorerst auszuschließen, wolle man deeskalieren, hieß es.
Regierungssprecher Pavlos Marinakis hatte bereits am Montag betont, dass auch das Europa-League-Spiel zwischen Olympiakos Piräus und dem serbischen Klub Backa Topola am Donnerstag (21 Uhr) ohne Fans stattfinde.
Kontrollen sollen verbessert werden
Nach Angaben der Regierung werden in allen Stadien außerdem hochauflösende Kameras und elektronische Zutrittssysteme installiert, mit denen die Identität der Fans überprüft werden soll. "Viele Jahre lang haben Kriminelle, die sich als Fans ausgaben, schwere Verbrechen begangen und schwere Verletzungen und Tötungen verursacht", sagte Marinakis.
Im Zusammenhang mit dem bei dem Volleyballspiel schwer verletzten Polizisten war am Sonntag ein 18-Jähriger festgenommen worden. Die Justiz ermittelt wegen eines "versuchten Tötungsdelikts" gegen den Teenager.