Ausschreitungen mit Pyrotechnik (Archiv)

Gewaltproblem in Griechenland Schwere Ausschreitungen in Piräus - Polizist in Lebensgefahr

Stand: 08.12.2023 10:26 Uhr

Bei schweren Ausschreitungen zwischen gewaltbereiten Fußballfans und der Polizei ist in Piräus ein Polizist am Donnerstag (07.12.2023) lebensgefährlich verletzt worden. In Griechenland kommt es immer wieder schweren Ausschreitungen. Sie führten unter anderem zu einem Streik von Schiedsrichtern.

Der 30 Jahre alte Mann schwebte am Freitag (08.12.2023) nach Angaben des Krankenhauses der Vorstadt Nikaia in Lebensgefahr. Nach Medienberichten wurde die Arterie im Oberschenkel von der Leuchtkugel getroffen. Zu den Ausschreitungen kam es rund um eine Sporthalle während des Volleyball-Spitzenspiels zwischen Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen.

Es ist in Griechenland durchaus üblich, dass Fanfeindschaften aus dem Fußball zu Krawallen bei anderen Sportarten wie Volleyball und Basketball führen.

Mehr als 400 Randalierer festgenommen

Die Polizei nahm mehr als 400 Randalierer fest und ist zuversichtlich, unter den den Festgenommenen den Täter zu finden, berichtete der griechische Rundfunk (ERT) am Freitag weiter. Das Spiel wurde abgebrochen. Die Anhänger der beiden großen Klubs sind verfeindet.

Weigerung der Schiedsrichter führt zu Absage des Spieltags

Auch die höchste griechische Fußball-Liga, die Superliga, wird von Ausschreitungen von Hooligans erschüttert. Weil Unbekannte zwei Schiedsrichter Anfang der Woche bedrohten, beschloss der Verband der Unparteiischen, keine Schiedsrichter für den anstehenden Spieltag an diesem Wochenende zu ernennen. Die Superliga sagte daraufhin den Spieltag ab.

Der griechische Sport, allen voran der Fußball, wird seit Jahren von Gewalt heimgesucht. Hintergrund sind Streitigkeiten zwischen Reedern und anderen Unternehmern, die die wichtigsten Teams besitzen. Medien werfen den Besitzern der Mannschaften Mitschuld an den Ausschreitungen vor, weil sie keinen mäßigenden Einfluss auf die Anhänger nehmen würden. Die Polizei stellte zudem Verbindungen der Randalierer mit kriminellen Vereinigungen fest.