Duell mit Real Madrid Barcelona kämpft im Clasico um die letzte Titelchance
Der FC Barcelona kämpft mit dem Champions-League-Kater, Real Madrid wähnt sich obenauf - ein Sieg im Clasico wäre wohl schon eine Vorentscheidung im Titelrennen in La Liga.
Der FC Barcelona steht eigentlich vor dem wichtigsten Spiel der Saison in Spanien, am Sonntag (21.04.2024, 21 Uhr) beim Erzrivalen Real Madrid. Doch die Katalanen sind auch immer noch mit der Aufarbeitung des unerwarteten K.o. in der Champions League beschäftigt. Gegen Paris St. Germain verspielte Barca zu Hause einen 3:2-Vorsprung aus dem Hinspiel.
Schlechte Stimmung bei Barca nach Champions-League-K.o.
Damit zerschlug sich auch die Aussicht, eine drohende Saison ohne Titel mit einem Erfolg in der Champions League abzuwenden. Die 1:4-Klatsche gegen die Pariser, bei denen unter anderem der in Barcelona als teures Missverständnis fortgejagte Ousmane Dembélé groß aufspielte, legte nun endgültig die angespannte Stimmung beim Klub offen.
Denn Barcelona ist aufgrund immenser Schulden weiterhin finanziell kaum handlungsfähig. Ein echter Wettbewerbsnachteil im Fußball-Monopoly mit den anderen Weltklubs, allen voran dem ungebliebten Widersacher aus der Hauptstadt, der im Sommer fest mit der Ankunft von Kylian Mbappé rechnet.
Auch die weiterhin offene Trainerfrage belastet die Barca-Seele: Klub-Ikone Xavi hatte bereits im Februar seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt, dabei rechnete er mit den katalanischen Medien, aber auch mit der Stimmung im Klub ab.
Viele Meinungen bei Barca zum Champions-League-Aus
Das Aus in der Königsklasse lastete Xavi alleine dem "Fehler des Schiedsrichters" an, der Ronald Araujo nach einer Notbremse früh vom Platz gestellt hatte. Dafür erntete er Widerspruch, unter anderem von seinem eigenen Torwart: Man könne das Foul pfeifen, sagte Marc-André ter Stegen dem TV-Sender "Movistar". Mittelfeld-Regisseur Ilkay Gündogan kritisierte auch eher den Verteidiger Araujo, der im Duell im eigenen Strafraum ein "zu hohes Risiko eingegangen" sei, so Gündogan. "In diesen entscheidenden Momenten musst du dir sicher sein, den Ball zu treffen."
Barca hilft nur ein Sieg im Bernabeu
Diese Meinungsverschiedenheiten wurden von der spanischen Sportpresse vor dem Clasico dankbar aufgenommen. In La Liga gibt es für Barca mit acht Punkten Rückstand, bei noch sieben ausstehenden Spielen, vor dem direkten Duell wenig Hoffnung, dem Spitzenreiter aus Madrid noch den Titel wegzuschnappen. Auch wenn Gündogan versuchte, Zuversicht zu verbreiten: "Wir müssen die Mentalität haben, wieder aufzustehen. El Clásico steht vor der Tür, darauf müssen wir uns voll konzentrieren."
Um das Titelrennen vielleicht doch noch einmal spannend zu machen, hilft Barca eigentlich nur ein Sieg im Santiago Bernabeu. Die Vorteile liegen aber ganz klar beim Gegner: Real hat in dieser Saison schon zwei direkte Duelle für sich entschieden, neben dem Hinspiel in Barcelona auch das Supercopa-Finale im Januar in Saudi-Arabien.
Kroos: Sieg im Clasico wäre "kleines Häkchen an die Meisterschaft"
Und anders als bei Barca gab es für die "Königlichen" in der Champions League ein Happy-End, mit dem durchaus glücklichen Weiterkommen im Elfmeterschießen bei Manchester City und dem erneuten Einzug ins Halbfinale der Königsklasse. Nun sind sogar zwei Titel in Reichweite für das Team von Toni Kroos.
Im Halbfinale wartet der FC Bayern, beim bislang letzten Aufeinandertreffen 2018 erreichte Madrid das Finale. "Klar, freuen wir uns darauf", sagte Kroos, lenkte die Konzentration dann aber wieder auf den womöglich schon vorentscheidenden Clásico am Sonntag. Mit einem Sieg gegen den FC Barcelona könne man "vielleicht ein kleines Häkchen" an die Meisterschaft machen, sagte Kroos.