Entscheidung der UEFA Schweiz erhält Zuschlag für EM 2025
Die Schweiz wird die Fußball-EM der Frauen 2025 ausrichten. Die skandinavische Bewerbung erlebte eine Enttäuschung.
Das UEFA-Exekutivkomitee stimmte bei einer Sitzung in Lissabon am Dienstag (04.04.2023) für die Bewerbung aus der Schweiz. Auch Polen und Frankreich sowie gemeinsam Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden hatten sich um die Austragung beworben.
Die Schweiz gewann im dritten Wahlgang, wie UEFA-Präsident Aleksander Ceferin mitteilte. Die Spiele sollen in Basel, Bern, Genf, Zürich, St. Gallen, Sion, Luzern und Thun stattfinden, wie der Schweizer Verband SFV mitteilte.
Land | 1. Wahl | 2. Wahl | 3. Wahl |
---|---|---|---|
Schweiz | 4 | 6 | 9 |
Skandinavien | 4 | 4 | 4 |
Polen | 4 | 3 | |
Frankreich | 1 |
17-Jährige sang im Exekutivkomitee
"Unsere Kompaktheit, die kurzen Distanzen, die Nachhaltigkeit, die bestehende Infrastruktur, wir sind politisch und finanziell stabil - etwas davon wird den Ausschlag gegeben haben", sagte Marion Daube, Frauenfußballchefin des SFV, im Gespräch mit der Sportschau. Die Schweiz lieferte eine emotionale Präsentation im Exekutivkomitee, eine 17 Jahre alte Sängerin Lou Kaena war dabei ebenfalls im Einsatz. "Bei unserem Auftritt haben wir alles reingelegt", sagte Daube.
Für die skandinavische Bewerbung - mindestens Mitfavoritin - war es eine "herbe Enttäuschung", wie Norwegens Verbandspräsidentin Lise Klaveness sagte. Jesper Möller, Dänemarks Verbandspräsident, sagte im Gespräch mit der Sportschau nur: "Die Schweizer waren besser als wir."
Rainer Koch, früherer DFB-Vizepräsident und bis vor kurzem Mitglied des Exekutivkomitees, war bei der Sitzung zu seiner Verabschiedung im Saal. Ein Stimmrecht besaß er nach eigenen Angaben nicht mehr, da er schon aus dem Gremium ausgeschieden war. Er wird am Mittwoch von Hans-Joachim Watzke beerbt.
Vergabe wurde aus dem Januar in den April verlegt
Ursprünglich war die Vergabe im Januar 2023 geplant gewesen. Schon im Dezember 2022 hatte die UEFA aber mitgeteilt, erst im April über die Ausrichtung zu entscheiden. Grund für die Verschiebung sei, dass die UEFA detaillierte Budgetvorschläge verlangte.
Die Verschiebung sollte allen Bewerbern die Möglichkeit geben, "ihre Unterlagen ohne übermäßigen Zeitdruck erneut zu bewerten", so die UEFA.
Titelverteidiger England
Bei der EM 2025 wird England Titelverteidiger sein. Das Team setzte sich 2022 im Wembley-Stadion mit 2:1 gegen Deutschland durch.
Jahr | Siegerinnen | Austragungsland |
---|---|---|
1984 | Schweden | Hin- und Rückspiel |
1987 | Norwegen | Norwegen |
1989 | Deutschland | Deutschland |
1991 | Deutschland | Dänemark |
1993 | Norwegen | Italien |
1995 | Deutschland | kein zentrales Turnier |
1997 | Deutschland | Norwegen/Schweden |
2001 | Deutschland | Deutschland |
2005 | Deutschland | England |
2009 | Deutschland | Finnland |
2013 | Deutschland | Schweden |
2017 | Niederlande | Niederlande |
2022 | England | England |
Anforderungen erhöht, größere Stadien nötig
Als Voraussetzung für das Turnier 2025 verlangte die UEFA acht Stadien der Kategorie 4 mit jeweils mindestens 15.000 Sitzplätzen und teilweise mehr als 30.000 Sitzplätzen - die Anforderungen wurden laut des Verbandes erhöht. Wie beim Turnier 2022 sollen 2025 erneut 16 Teams in vier Gruppen die an der K.o.-Runde teilnehmenden Teams ermitteln. 31 Spiele soll das Turnier umfassen.
Die EM 2022 in England hatte eigentlich 2021 stattfinden sollen, wurde aber wegen der Coronavirus-Pandemie wie zuvor das Turnier der Männer um ein Jahr verlegt. Das Turnier wurde ein Erfolg, das EM-Finale in London war mit 87.000 Fans das am besten besuchte der Fußballgeschichte insgesamt. Insgesamt kamen fast 500.000 Fans, was etwa eine Verdopplung zu 2017 darstellte.
Das Wembleystadion beim EM-Finale 2022.
DFB will die WM 2027 gemeinsam mit Niederlande und Belgien
Vom 20. Juli bis 20. August 2023 findet die WM in Australien und Neuseeland statt, um die WM 2027 bewirbt sich derzeit auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gemeinsam mit den Verbänden aus den Niederlanden und Belgien.
Wiederwahl Ceferin am Mittwoch in Lissabon
Am Mittwoch findet ebenfalls in Lissabon der Kongress der UEFA statt. Auf dem Programm steht unter anderem die Wiederwahl von Präsident Aleksander Ceferin, der keinen Gegenkandidaten hat.
Zudem kann Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga (DFL), ebenfalls ohne Gegenkandidat mit seiner Wahl in das Exekutivkomitee der UEFA rechnen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf bewirbt sich ohne Gegenkandidat darum, als europäischer Vertreter in den FIFA-Rat gewählt zu werden.