FIFA WM 2022 Flick will schnelle Entscheidung im "Endspiel" gegen Costa Rica
Bundestrainer Hansi Flick will den Showdown um den Einzug ins WM-Achtelfinale gegen Costa Rica mit hohem Pressing und einer schnellen Führung angehen. An einen Rücktritt im Falle eines Ausscheidens denkt er nicht.
Wie immer auf Pressekonferenzen dachte Bundestrainer Hansi Flick überhaupt nicht daran, Details zu seiner Startelf preiszugeben. Wenn es aber als Zeichen gewertet werden darf, dass Lukas Klostermann einen Tag vor dem Gruppen-"Endspiel" der WM in Katar gegen Costa Rica mit auf dem Podium erschien, dann ist es gut denkbar, dass der Leipziger am Donnerstag (01.12.2022/20 Uhr MEZ live im Ersten und bei sportschau.de) als Rechtsverteidiger den gegen Spanien nicht überzeugenden Thilo Kehrer ersetzt.
Deutschlands Klostermann hofft auf mehr WM-Einsatzzeit
"Ich hoffe, dass ich der Mannschaft mit etwas mehr Einsatzzeit helfen kann", sagte Klostermann, der vor der WM mit einem Syndesmoseriss monatelang pausiert hatte und erst im letzten Moment auf den WM-Zug aufgesprungen war. "Das Spiel zu gewinnen, steht aber ganz oben auf der Liste."
Rechtsverteidiger Lukas Klostermann ist für den Bundestrainer "immer eine Option".
Gegen Spanien war er in der 70. Minute für den bereits verwarnten Kehrer ins Spiel gekommen und hatte den Angriff, der zum 1:1 führte, eingeleitet. Costa Rica erwartet Klostermann "sehr physisch und leidenschaftlich. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen können."
DFB-Team will mit schneller Führung Druck auf andere Partie ausüben
Das ist auch Bundestrainer Flick, der von einer stark defensiv ausgerichteten Mannschaft ausgeht. "So wie sie es auch gegen Japan gemacht haben." Er will seine Spieler mit großer Intensität und hohem Pressing starten lassen, um den Gegner zu Fehlern zu zwingen.
Rechenspiele mit der Tordifferenz, falls es auf einen Vergleich mit Spanien ankommt, wolle er nicht anstellen: "Es wäre vermessen und respektlos gegenüber Costa Rica, wenn wir davon ausgehen, acht Tore zu schießen."
Mit einer Einstellung wie gegen Spanien soll sein Team "das Spiel schnell klarmachen" und "auf den anderen Platz auch Druck ausüben". Im Parellelspiel spielen Japan und Spanien gegeneinander, die beide ebenfalls um den Einzug ins WM-Achtelfinale kämpfen.
Havertz war vor Spanien-Spiel erkältet
Während Flick Klostermann Hoffnungen machte ("Lukas ist immer eine Option"), blockte er die Anstrengungen, ihm etwas über die Startelf-Chancen für Super-Joker Niclas Füllkrug und Leroy Sané zu entlocken, lächelnd ab: "Netter Versuch."
Ausdrücklich lobte er die Dreier-Konstellation mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan im Mittelfeld. Vor allem Gündogan habe die ungewohnte Aufgabe, Sergio Busquets aus dem Spiel zu nehmen und Passwege zuzustellen, sehr gut gelöst.
Alle 26 Spieler absolvierten am Mittwochabend (30.11.2022) das Abschlusstraining, auch Kai Havertz, der gegen Spanien nicht zum Zuge kam, weil er erkältet war. "Das will ich noch mal klarstellen", sagte Flick. "Kai Havertz hat nicht wegen schlechter Leistungen nicht gespielt, sondern weil er eine Erkältung hatte. Und wir brauchen Spieler, die zu hundert Prozent fit sind."
Flick denkt nicht an Rücktritt: Vertrag bis 2024
Druck verspüre er nicht, sagte Flick. Das sei auch nach dem Japan-Spiel nicht der Fall gewesen. "Wir gehen das Spiel sehr seriös an, was dann kommt, ob es gereicht hat am Ende, werden wir sehen."
Schmunzeln musste Flick bei der Frage, ob das Spiel gegen Costa Rica schon sein letztes als Bundestrainer sein könnte, wenn das DFB-Team ausscheidet. "Ich habe Vertrag bis 2024 und freue mich auf die Heim-EM", sagte er. "Aber das ist noch lange hin."