FIFA WM 2022 Japans "Team Bundesliga" will Deutschland noch mal ärgern
Japan muss gegen Spanien gewinnen, um sicher ins WM-Achtelfinale einzuziehen. Liefern sollen vor allem die Bundesliga-Profis um den bislang enttäuschenden Daichi Kamada. Doch auch die Spanier sind noch nicht auf der sicheren Seite.
Japans Fußballer verlassen die Kabinen nach ihren Spielen stets in tadellosem Zustand. Was in Europa vor allem deshalb für Aufmerksamkeit sorgt, weil diese Art des guten Benehmens hierzulande im Fußball seinesgleichen sucht. Nach dem 2:1-Sieg gegen Deutschland hinterließen die "Blue Samurai" sogar kunstvoll gefaltete Papier-Kraniche - als Dankeschön an die WM-Gastgeber. Die majestätischen Vögel gelten in Japan als Glücksbringer.
Trainer Moriyasu bittet nach Costa-Rica-Pleite um Entschuldigung
Es ist nicht überliefert, ob Trainer Hajime Moriyasu seine Spieler nach der folgenden 0:1-Pleite gegen Costa Rica ebenfalls nach Origami-Art zusammengefaltet hat. Öffentlich nahm der Trainer die Verantwortung auf sich. "Ich verantworte alles rund um das Match, auch die Personalauswahl, die Taktik und die Ausrichtung, wie unsere Spieler spielen sollen", sagte der Trainer: "Es ist frustrierend und unglücklich, dass wir verloren haben. Ich entschuldige mich dafür."
Japan braucht Sieg gegen Spanien
Mit dem enttäuschenden Abschneiden gegen Costa Rica brachte sich Japan selbst um seine gute Ausgangslage für den Einzug ins WM-Achtelfinale. Im Showdown der Gruppe E braucht Japan gegen Spanien am Donnerstag (01.12.2022, 20.00 Uhr, Radio-Livereportage und Ticker bei Sportschau.de) nun einen Sieg, um sicher weiterzukommen. Gelingt das nicht, ist das "Team Bundesliga" vom Ergebnis des Parallelspiels Costa Rica gegen Deutschland abhängig.
Kamada enttäuscht: "Ich verstehe es nicht"
Es wird auf die in Deutschland tätigen Profis (sieben in der Bundesliga, einer in der 2. Bundesliga) gegen die favorisierten Spanier ankommen. Vor allem der in Frankfurt überragende Daichi Kamada blieb bei der WM bislang den Nachweis seiner Klasse schuldig.
Aber auch Ritsu Doan (Freiburg), Wataru Endo (Stuttgart), Ko Itakura (Mönchengladbach) oder Maya Yoshida (Schalke) laufen ihrer Form hinterher. Wie ihr Trainer gingen auch die japanischen Spieler in Selbstklausur. "Ich verstehe nicht, wie ich in den letzten beiden Spielen gespielt habe", sagte Kamada: "Ich hatte so viele einfache Fehler, dass ich es nicht glauben konnte."
An Kamada wird Moriyasu, der für seine Rotation gegen Costa Rica in der Heimat heftig gescholten wurde, dennoch festhalten. Auch Endo und Itakura sind wohl gesetzt. "Wir haben darüber nachgedacht, was schiefgelaufen ist, und versuchen, daraus Energie für das Spanien-Spiel zu schöpfen", kündigte Moriyasu an.
Luis Enrique: Gehen nicht auf dem Platz spazieren
Extra Energie werden seine Spieler brauchen, denn Spanien startet mit vier Punkten von der Pole Position ins Gruppenfinale. Sicher ist den Iberern das Ticket für das Achtelfinale aber noch nicht. Ein Punkt würde dem Weltmeister von 2010 reichen, auf Rechenspiele will sich Luis Enrique jedoch nicht einlassen.
Gutes Karma im Khalifa-Stadion?
Austragungsort des "Endspiels" in der Gruppe E ist das Khalifa-Stadion in Al-Rayyan, in dem Japan der Coup gegen Deutschland gelang - und wo die Japaner neben einer blitzblanken Kabine auch Glücksbringer hinterließen. Zwar nicht für sich, aber vielleicht hat das ja auch etwas fürs Karma gebracht.