Costa Rica ausgeschieden Zweiter Sieg im zweiten Spiel: Japan steht im Achtelfinale
Diese Japanerinnen muss man bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland auf dem (Titel)-Zettel haben: Die Asiatinnen ließen nach der Auftakt-Gala gegen Sambia im zweiten Gruppenspiel auch Costa Rica keine Chance und qualifizierten sich vorzeitig für die K.o.-Runde.
Beim 2:0-Sieg am Dienstag (26.07.2023) gegen die Zentralamerikanerinnen war nur die Kulisse trostlos. Japan störte sich am halbleeren Dunedin-Stadion in Neuseeland nicht und dribbelte erneut herzerfrischend auf. Schon zur Pause führte der Favorit nach einem Doppelschlag durch Hikaru Naomoto und Aoba Fujino gegen die Nummer 36 der Welt mit 2:0. Nach dem Wechsel ging der dominierende Auftritt weiter, weitere Tore entsprangen dem souveränen Auftritt aber nicht.
Japan Kandidat auf den WM-Pokal
Der Weltmeister von 2011 steht damit schon vor dem finalen Gruppenspiel gegen Spanien (Montag, 31.07.23) als Achtelfinalist fest. Dagegen muss Costa Rica nach der Vorrunde wieder die Koffer packen. Zumindest bietet sich zum Abschluss gegen Sambia aber noch einmal die wohl realistischste Chance auf den ersten WM-Sieg in der Historie.
Nach den beiden blitzsauberen Auftritten zu Turnierbeginn muss Japan weder rechnen noch hoffen. In dieser Form gehört die Mannschaft von Trainer Futoshi Ikeda definitiv zu den Titelfavoriten. Der Coach erlaubte es sich sogar, drei Torschützinnen vom Auftaktsieg zunächst auf die Bank zu setzen. Auch ohne Doppel-Torschützin Hinata Miyazawa, Jun Endo und Riko Ueki dominierte Japan sofort, strahlte Ruhe am Ball aus und kombinierte nach Belieben.
Japan glänzt mit Doppelpack
Die ersten beiden Top-Chancen resultierten aber aus Ecken: Weil Costa Rica vogelwild verteidigte, kamen Mina Tanaka (8./vorbei) und Saki Kumagai (12./gehalten) zu guten Kopfball-Möglichkeiten. Wenig später hatte Costa Rica Riesendusel: Torfrau Daniela Solera wehrte einen Schuss aus 13 Metern von Naomoto direkt vor die Füße von zwei heranstürmenden Japanerinnen ab – und die behinderten sich gegenseitig. Statt im Tor landete der Ball im Toraus.
Das fällige 1:0 fiel in der 24. Minute. WM-Debütantin Naomoto, die ihre Startelf-Premiere gab, überwand Solera mit einem strammen Schuss ins lange Eck. Costa Rica war nun völlig von der Rolle und leistete sich 147 Sekunden später einen kollektiven Aussetzer, den Mega-Talent Aoba Fujino bestrafte. Die erst 19-Jährige tanzte sich durch die Abwehrreihen und hämmerte den Ball ins kurze Eck. Fujino spielt noch für Tokio Verdy, gibt aber ein Bewerbungsschreiben nach dem anderen ab und dürfte bei einigen Top-Klubs auf dem Zettel stehen.
Japans Hikaru Naomoto (r.) erzielte die Führung gegen Costa Rica.
Ein Torschuss von Costa Rica
Und Costa Rica? Die "Las Ticas" ereilte das gleiche Schicksal wie schon gegen Spanien. Zum Auftakt hatte das Team von Trainerin Amelia Valverde in der ersten Halbzeit drei Gegentreffer in sechs Minuten kassiert. Diesmal blieb es vor der Pause bei zwei Toren. Das lag zum einen daran, dass Japan nicht mehr ganz so engagiert nach vorn spielte, allerdings weiterhin mit einer unglaublichen Pass-Sicherheit (244 von 281 kamen an) beeindruckte. Andererseits spielte Costa Rica mutiger, brachte die japanische Defensive, die felsenfest stand, aber mit Ausnahme eines Torschusses (30.) nie in Verlegenheit.
Japan schon im Energie-Sparmodus
Mit viel Durcheinander im Strafraum und einem Schuss von Yui Hasegawa aus 14 Metern startete der zweite Durchgang, den die eingespielte Elf aus Japan weiter bestimmte, viel Druck machte, aber kein Chancen-Feuerwerk abfackelte.
Beim Abschluss fehlte jetzt die Genauigkeit, so landeten die Versuche allesamt neben oder über dem Kasten von Solera, die nach 66 Minuten nach einem schweren Zusammenprall mit Riko Ueki am Kopf getroffen wurde, nach einiger Behandlungszeit aber weitermachen und sich auch fortan nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen konnte. Costa Rica betrieb mit viel Lauffreude Schadensbegrenzung und hatte zehn Minuten vor dem Schlusspfiff sogar eine gute Schusschance, dem Versuch von Gloriana Villalobos fehlte nur der Dampf.
Costa Rica zog sich gegen starke Japanerinnen am Ende gut aus der Affäre, wartet aber immer noch auf sein erstes Tor bei einem WM-Turnier.
So geht es weiter in der Gruppe C
Wie gut Japan wirklich ist, wird sich am letzten Gruppenspieltag zeigen. Am Montag (31.07.23, 9 Uhr MESZ) geht es im Topspiel in der Gruppe C gegen Mitfavorit Spanien um den nicht unbedeutenden ersten Platz in der Gruppe. Zeitgleich spielt Costa Rica gegen Sambia.