Sambias Banda ausgeschaltet Japan zaubert sich zum überlegenen Sieg
Deutliche Niederlage für Sambia und Stürmerin Barbra Banda: Hochüberlegene Japanerinnen ließen der afrikanischen Mannschaft am Samstag (22.07.2023) in ihrem ersten Gruppenspiel der Frauen-WM beim 5:0 (1:0)-Sieg keine Chance.
Viel war im Vorfeld dieser Partie über die sambische Stürmerin Barbra Banda gesprochen und geschrieben worden - deren hohe Testosteronwerte hatten für Diskussionen gesorgt. Allerdings nur außerhalb der FIFA. Der Fußball-Weltverband hatte sich diesem Thema schlicht verweigert.
Japan von Beginn an dominant
Dessen ungeachtet war Banda also mit im Spiel. Aber nicht so richtig. Denn Sambia sah sich im neun Grad kalten neuseeländischen Hamilton vom Anpfiff an einer extrem dominanten japanischen Mannschaft gegenüber. Die Japanerinnen ließen vor gut 16.000 Zuschauern mit ihrer ausgefeilten Technik Ball und Gegnerinnen laufen.
Banda und ihre ebenfalls hochkarätige Sturmkollegin Racheal Kundananji, die im Laufe der vergangenen Saison 25 Treffer für Madrid CFF in der spanischen Liga erzielt hatte, blieben komplett isoliert. Die sambische Defensive stolperte im wahrsten Sinne von einer Verlegenheit in die andere und schlug erkämpfte Bälle ziellos aus der eigenen Hälfte heraus. Ohne dabei allerdings im ersten Abschnitt auch nur ein einziges Mal eine der beiden Stürmerinnen ins Spiel bringen zu können.
Keine Chance: Barbra Banda (r.)
VAR schaltet sich ein - Tanakas Treffer zählt nicht
So blieb es im "Waikato-Stadium" bei japanischen Offensivaktionen - davon gab es aber reichlich. In der 7. Minute scheiterte Aoba Fujino mit einem Abschluss aus elf Metern an der gut reagierenden sambischen Torfrau Catherine Musonda. Die drei Minuten später viel Glück hatte, als ein 20-Meter-Schuss, erneut von Fujino, an den rechten Pfosten klatschte.
Musonda - in ihrem Torwart-Handwerk bei Weitem noch nicht perfekt ausgebildet - bekam in der Folge enorm viel Arbeit. Sie hielt Weitschüsse, klatschte Flanken ab und warf sich vor einschussbereite Gegnerinnen. In der 21. Minute war aber auch sie geschlagen, als Mina Tanaka im Anschluss an einen japanischen Freistoß aus kurzer Distanz zum vermeintlichen 1:0 abstaubte. Der Treffer behielt aber keine Gültigkeit. Schiedsrichterin Tess Olofsson aus Schweden nahm ihn nach VAR-Hinweis wegen Abseits wieder zurück.
Hochverdiente japanische Führung
Die hochüberlegenen Japanerinnen schienen schon zu verzweifeln, da "klingelte" es dann doch noch im sambischen Kasten. Fujino hatte die sambische Abwehr zum wiederholten Mal auf der Außenbahn überlaufen und diesmal fand ihre Flanke im Zentrum die ganz alleingelassene Hinata Miyazawa, die aus sechs Metern zum höchst fälligen 1:0 vollstreckte (43.).
Es war ein hochverdienter Stand zur Halbzeit, in der man sich aus deutscher Sicht vor allem eines fragen musste: Wie hatte diese sambische Mannschaft bloß Deutschland im Testspiel mit 3:2 bezwingen können?
Kein Elfmeter, Abseits, Tor
Die zweite Hälfte war gerade sieben Minuten alt, da schien im siebten Turnierspiel der siebte Elfmeter fällig zu sein. Olofsson pfiff nach einer Attacke von Musonda gegen Japans Angreiferin Fujino völlig zurecht. Allerdings: Auch hier VAR, auch hier Rücknahme der Entscheidung: Fujino war knapp im Abseits.
Aber Sambia blieb in Schwierigkeiten und kassierte wenig später dann doch das 0:2: Diesmal war Endo links an der Abwehrkette vorbei. Ihre Flanke fand Mina Tanaka, die aus sechs Metern locker einschob (55.).
Japan zaubert sich zum 3:0, 4:0 und 5:0
Sambia wackelte nun, das Team drohte auseinanderzufallen. Miyazawa brauchte in der 61. Minute nach Flanke von Tanaka nur noch den Fuß hinzuhalten und es stand 3:0. Das 4:0 folgte zehn Minuten später: Endo wurde links freigespielt, lief allein aufs Tor zu und verwandelte souverän mit einem Schuss ins lange Eck.
In der Nachspielzeit auch noch ein Platzverweis: Musonda hatte die eingewechselte Riko Ueki von den Beinen geholt. Sie musste mit Gelb-Rot vom Feld. Die Gefoulte verschoss den fälligen Strafstoß zunächst, durfte aber noch einmal ran, weil sich die Torhüterin zu früh bewegt hatte. Diesmal schoss sie ein zum 5:0. Und dabei beließen es die Japanerinnen.
Für Sambia geht es am Mittwoch (26.07.2023, 9.30 Uhr MESZ) gegen Gruppenfavorit Spanien weiter. Japan trifft vorher ab 7.00 Uhr auf Costa Rica.