FIFA Frauen WM Rapinoe, Marta und Co. - die Stars der WM in Down Under
Brasiliens Marta will bei ihrer letzten Frauen-WM zum ersten Mal den Titel gewinnen. Die Stürmerin ist aber nur eine von vielen Starspielerinnen beim Turnier in Australien und Neuseeland. Sportschau.de stellt die Fußballerinnen vor, die der Weltmeisterschaft 2023 ihren Stempel aufdrücken können.
Megan Rapinoe (USA)
Megan Rapinoe ist der Leuchtturm des US-Teams - nicht nur wegen ihrer oft auffallenden Haarfarbe. Die beste Spielerin und Torschützin der WM 2019 in Frankreich will ihrem Team zum dritten Titel in Folge verhelfen. Danach will sie im Alter von 38 Jahren ihre Karriere im Nationaltrikot beenden. Als Aktivistin gegen Diskriminierung wird Rapinoe aber wohl noch lange im Scheinwerferlicht stehen.
Alexandra Popp (Deutschland)
Kapitänin der DFB-Auswahl, Torschützin vom Dienst, "Gesicht" des Frauenfußballs in Deutschland - und "verlängerter Arm" der Bundestrainerin auf dem Feld: Stürmerin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg ist seit Jahren Leistungsträgerin und bei ihrer vierten WM-Teilnahme unverzichtbar in der deutschen Mannschaft.
Ada Hegerberg (Norwegen)
Fast fünf Jahre hat Ada Hegerberg aus Protest gegen die stiefmütterliche Behandlung der Frauen im Fußballverband das norwegische Nationalteam boykottiert. In Down Under ist die Stürmerin von Olympique Lyon und Champions-League-Rekordtorschützin (59 Treffer) aber wieder dabei. Sie will nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der EM vor allem eins: angreifen!
Alexia Putellas (Spanien)
Alexia Putellas, zweimalige Welt- und Europas Fußballerin des Jahres, verpasste die EM-Teilnahme in England 2022 wegen eines Kreuzbandrisses kurz vor dem Start. Ihr Comeback feierte die technisch herausragende offensive Mittelfelspielerin des FC Barcelona nach monatelanger Reha Ende April. Ob die 29-Jährige bei der WM glänzen kann, ist aber ungewiss.
Wendie Renard (Frankreich)
Seit mehr als 15 Jahren sammelt Wendie Renard Trophäe um Trophäe: 15 Mal wurde die Weltklasse-Verteidigerin französische Meisterin, neunmal Pokalsiegerin, achtmal holte sie den Champions-League-Titel mit Olympique Lyon. Nach ihrem "Rücktritt vom Rücktritt" aus dem Nationalteam ist sie nun möglicherweise zum letzten Mal bei einer WM dabei: Am Tag des Eröffnungsspiels wird sie 33 Jahre alt.
Sam Kerr (Australien)
Sam Kerrs Markenzeichen ist der Rückwärts-Salto beim Torjubel. Auf den Schultern der 29-jährigen Stürmerin des FC Chelsea ruhen die Hoffnungen von Co-Gastgeber Australien, es bei der Heim-WM möglichst bis ins Finale zu schaffen. Als erste Frau überhaupt zierte die Kapitänin und Rekordtorschützin der "Matildas" das weltweite Cover des Fußball-Games FIFA 23.
Christine Sinclair (Kanada)
Christine Sinclair ist eine kanadische Fußballlegende: Die 40-Jährige hat in 323 Länderspielen 190 Mal getroffen. 2021 führte sie die "Big Reds" in Tokio zum Olympiasieg. Zum Ende ihrer außergewöhnlichen Karriere soll es bei der WM noch einmal weit gehen, nachdem vor vier Jahren in Frankreich das Aus bereits im Achtelfinale kam.
Pernille Harder (Dänemark)
Die ehemalige Wolfsburgerin Pernille Harder wechselt zur neuen Saison vom FC Chelsea zurück in die Bundesliga zum FC Bayern München. Zuvor will die 30-Jährige bei ihrem WM-Debüt mit Dänemark für Überraschungen sorgen. Europas Fußballerin des Jahres von 2018 und 2020 ist Kapitänin ihres Teams - und könnte je nach Turnierverlauf auch auf Partnerin Magdalena Eriksson aus Schweden treffen.
Marta (Brasilien)
Brasiliens Stürmerin Marta ist mit bisher 17 Treffern WM-Rekordtorschützin, wartet aber noch auf die Krönung: Seit ihrem Debüt 2003 konnte sie mit der Selecao bisher keinen Weltmeister-Titel feiern. Gelingt der sechsmaligen Weltfußballerin bei ihrer sechsten und letzten WM-Teilnahme der große Triumph? Nach einem Kreuzbandriss ist die 37-Jährige im brasilianischen Team wohl nicht mehr gesetzt.
Georgia Stanway (England)
Georgia Stanway war einer der Eckpfeiler im englischen Team beim letztjährigen EM-Triumph im eigenen Land - und das bei nur 1,63 Meter Körpergröße. Ihre spielerischen und kämpferischen Qualitäten im Mittelfeld hat Stanway jüngst auch in ihrer ersten Saison in München beim Gewinn des deutschen Meistertitels mit dem FC Bayern unter Beweis gestellt.
Stina Blackstenius (Schweden)
Emma Stina Blackstenius spielt in England für den FC Arsenal. Vor acht Jahren debütierte die Stürmerin im schwedischen Nationalteam, aus dem die 28-Jährige längst nicht mehr wegzudenken ist. Platz 3 bei der WM 2019 in Frankreich und die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio stehen bereits in ihrer Erfolgs-Vita.
Lieke Martens (Niederlande)
Vor sechs Jahren leuchtete der Stern der Niederländerin Lieke Martens besonders hell: Die damals 24-Jährige führte die Oranje-Löwinnen 2017 zum Gewinn der Heim-EM, wurde als beste Spielerin des Turniers und später auch zur Welt- und Europas Fußballerin des Jahres gekürt. Sicher ist: Die erfahrene Stürmerin von Paris Saint-Germain wird bei der diesjährigen WM erneut nach dem Maximum streben.
Asisat Oshoala (Nigeria)
Die 28 Jahre alte Stürmerin Asisat Oshoala ist der unumstrittene Star im nigerianischen Team. Die fünffache afrikanische Fußballerin des Jahres spielt in Europa für den FC Barcelona, mit dem sie 2021 als erste Spielerin ihres Kontinents den Champions-League-Titel gewann. Anfang Juni wiederholte sie diesen Triumph mit Barca.
Ali Riley (Neuseeland)
Was Sam Kerr für Australien, ist die in den USA geborene Abwehrspielerin Alexandra "Ali" Riley für Neuseeland: Aushängeschild und Star. Seit sechs Jahren ist die Tochter eines Neuseeländers Kapitänin der "Football Ferns". Für die 35-jährige ehemalige FC-Bayern-Spielerin dürfte ihre fünfte WM-Teilnahme die letzte sein. Fast zwölf Jahre lagen zwischen ihrem ersten (2010) und zweiten (2022) Tor im Nationaltrikot. Folgt bei der WM das dritte?
Saki Kumagai (Japan)
20 Jahre alt war Verteidigerin und Kapitänin Saki Kumagai, als sie 2011 bei der WM in Deutschland im Endspiel gegen die USA im Elfmeterschießen traf und Japan den Titelgewinn bescherte. Die heute 32-Jährige wechselt zur neuen Saison aus München nach Rom. Bei ihrer vierten WM kann sie ohne großen Erwartungsdruck als Vorbild für ihre jüngeren Teamkolleginnen fungieren.
Lia Wälti (Schweiz)
Seit 2018 spielt die Schweizerin Lia Wälti beim FC Arsenal in London - gleich in ihrer ersten Saison feierte sie dort den nationalen Meisteritel. Die 30-Jährige gilt als Taktik-Expertin bei den Eidgenossinnen; als Kapitänin ist sie wichtigste Ansprechpartnerin von Nationaltrainerin Inka Grings. Nach 2015 nimmt die Mittelfeldspielerin zum zweiten Mal an einer Weltmeisterschaft teil. Eine Verletzung aus der Saisonendphase hat sie offenbar auskuriert.
Catalina Usme (Kolumbien)
Die kolumbianische Rekord-Nationalspielerin und -Torschützin Catalina Usme stürmt seit 2006 für ihr Heimatland. Bei den WM-Endrunden 2011 in Deutschland als Kapitänin und 2015 in Kanada gelang ihr kein eigener Treffer. Das will die 33 Jahre alte Linksfüßerin bei ihrer dritten und wohl letzten WM-Teilnahme nun nur zu gerne anders machen.
Vanina Correa (Argentinien)
Ihren ersten Einsatz bei einer WM dürfte Argentiniens Nationaltorhüterin Vanina Correa nie vergessen: 2007 kassierte sie im Gruppenspiel gegen das DFB-Team elf (!) Gegentore. Die Mutter von Zwillingen pausierte jahrelang, bei ihrem WM-Comeback 2019 schied sie als Stammtorhüterin mit "Las Chicas" erneut nach der Vorrunde aus. Läuft es in diesem Jahr für die 39-jährige Kapitänin zum Ausklang ihrer Karriere besser?
Khadija Shaw (Jamaika)
Die vielseitige Stürmerin Khadija Shaw macht für Jamaika den Unterschied - und genau aus diesem Grund steht sie seit 2021 auch bei Topklub Manchester City unter Vertrag. Im Nationalteam debütierte sie mit 18 Jahren. Jamaikas Rekordtorschützin war mit ihren Treffern maßgeblich an den Qualifikationen der "Reggae Girlz" zur WM 2019 und 2023 beteiligt.