Erster jüdischer Klub im DFB-Pokal Wolfsburg trifft sechsmal - Debütant Makkabi Berlin ohne Chance
Gegen den VfL Wolfsburg hat TuS Makkabi Berlin in der 1. Runde des DFB-Pokals überzeugt und war doch ohne Chance. Auch weil Wolfsburgs Tiago Tomás an vier Toren beteiligt war.
Die ersten beiden Tore für den VfL Wolfsburg erzielten am Sonntag (13.08.2023) Lukas Nmecha (8. Minute) und Jonas Wind (9.) schon in der Anfangsphase. In der zweiten Hälfte sorgten dann Tiago Tomás (53., 88.), Yannick Gerhardt (57.) und Ridle Baku (79.) für den 6:0-Endstand.
"Solange die Kräfte bei Makkabi hielten, haben sie gut mitgehalten", sagte Wolfsburgs Trainer Niko Kovac im Interview mit dem ARD-Hörfunk. "Das war eine tolle Bühne für den Klub." Und Makkabi Berlins Trainer Wolfgang Sandhowe sagte über das Spiel und das Ergebnis: "Damit können wir leben."
Es war ein Ergebnis, das den Klassenunterschied zwischen dem Bundesligisten aus Wolfsburg und dem Oberligisten TuS Makkabi Berlin abbildete. Und doch war die Leistung von Makkabi bemerkenswert.
Einmal jubelt auch Makkabi, aber nur kurz
Nach wenigen Minuten, als Makkabi, der erste jüdische Klub überhaupt im DFB-Pokal, bereits mit zwei Toren zurücklag, gab er sich nicht etwa auf. Er kam stattdessen zu einer ersten und sehr guten Chance, als Brian Petnga vom Strafraumrand schoss und das Tor nur knapp verfehlte (20.).
Und acht Minuten später jubelte der Underdog, aber er jubelte nur kurz: Kanto Fitiavana Voahariniaina traf im Anschluss an einen Eckball, nur stand er dabei im Abseits - das zumindest entschied Schiedsrichterin Riem Hussain. Es war eine knappe Entscheidung. Den VAR gibt es in der 1. Runde des DFB-Pokals nicht.
Makkabis Torhüter Krause geht ins Risiko - und das geht schief
Tore erzielte an diesem Nachmittag nur der VfL Wolfsburg. Erst traf Nmecha, als er nach einem Pfostenschuss von Wind den Abpraller verwertete. Da waren noch nicht einmal zehn Minuten gespielt.
Dann, keine sechzig Sekunden später, war auch Wind erfolgreich, er profitierte von einem Aussetzer von Makkabi Berlins Torhüter Jack Krause. Nach einem Rückpass verlor Krause den Überblick und anschließend den Ball, Wind schob den Ball ins leere Tor.
Gelungener Einstand für Wolfsburgs Neuzugänge
Der dritte Treffer für die Niedersachsen fiel nach einem sehenswerten Zusammenspiel zweier Neuzugänge. Cerny spielte einen tollen Pass, Tiago Tomás nahm den Ball aus der Luft und traf rechts unten ins Eck. Für beide war es das erste Pflichtspiel für den VfL - und vor allem Tiago Tomás überzeugte.
Kurz nach seinem ersten Treffer nahm der Portugiese Tiago Tomás die Rolle des Vorbereiters ein, er setzte Gerhardt in Szene und der traf mit einem Heber über Krause hinweg ins Tor. In der Schlussphase traf auch noch Joker Baku, auch da kam die Vorarbeit von Tiago Tomás. Das letzte Tor des Spiels erzielte er dann wieder selbst.
Makkabis Krause - erst der Patzer, dann die Paraden
Bei allen Gegentreffern in der zweiten Hälfte war Krause chancenlos, aber er sorgte auch dafür, dass die Niederlage für den Fünftligisten aus Berlin nicht noch deutlicher ausfiel. Einen Schlenzer von Wind (58.) hielt Krause genauso wie eine Direktabnahme von Tiago Tomás (61.) und einen Schuss von Baku (66.).