Torhüter Fabian Bredlow während des Spiels

DFB-Pokal Bredlow, Zingerle und Co. - Schwere Zeiten für die Ersatztorhüter

Stand: 31.01.2023 11:19 Uhr

Fabian Bredlow hat im Tor des VfB Stuttgart in dieser Saison eine makellose Pokal-Bilanz - trotzdem droht ihm im Achtelfinale am Dienstag beim SC Paderborn (31.01.2023, 18 Uhr, Live-Ticker bei sportschau.de) die Bank. Auch in den anderen Klubs sieht es nicht nach Rotation aus.

Dabei hätte Bredlow sehr gute Argumente, eines davon darf er aber nach dem gängigen Verhaltenskodex im Fußball nicht nennen.

Das wäre nämlich der Hinweis auf die nicht gerade berauschende Form seines Kollegen Florian Müller, der beispielsweise zuletzt bei der 1:2-Niederlage in Leipzig bei einem 30-Meter-Schuss von Dominik Szoboszlai schwer gepatzt hatte.

Zwei Spiele, kein Gegentor

Zwei weitere Argumente wären die Pokalrunden eins und zwei: Beim 1:0-Sieg zum Auftakt bei Dynamo Dresden stand Bredlow unter Bruno Labbadias Vorgänger Pellegrino Matarazzo zwischen den Pfosten und hielt sein Tor ebenso sauber wie beim Einzug ins Achtelfinale - mit einem fulminanten 6:0 über Arminia Bielefeld.

Die Arbeitsteilung zwischen zwei ähnlich starken Torhütern in Bundesliga und Pokal ist Labbadia aber fremd, wie er vor dem Spiel gegen die Paderborner erklärte: "Das habe ich in meiner Trainerlaufbahn bisher noch nie so gehandhabt. Flo ist die Nummer eins, und das bleibt erstmal so."

Flo ist Florian Müller und Labbadias Philosophie ist es, in schwierigen Zeiten Vertrauen zu demonstrieren: "Spieler dürfen bei mir Fehler machen. Das gehört leider zum Fußball dazu. Das müssen wir akzeptieren. Es gilt auch, Spieler immer wieder zu stärken in gewissen Situationen. Gerade bei der Torhüterposition ändere ich das nicht sofort - auch wenn jemand mal einen Fehler macht. Ich weiß, wie Abstiegskampf geht und wie schwierig der ist. Da gilt es, eine ruhige Hand zu behalten."

Labbadia - "Spieler dürfen bei mir Fehler machen"

Sportschau, 30.01.2023 14:57 Uhr

Zingerle sogar von eins auf drei

Während Labbadia dann noch Bredlow seine Wertschätzung für eine tadellose Einstellung im Training aussprach, ist die Lage beim bisherigen Pokaltorwart des Gegners noch vertrackter. Beim 5:4-Elfmeterkrimi gegen Werder Bremen war bei Paderborn noch Leopold Zingerle der Matchwinner, auch in der Runde zuvor beim 10:0 in Wernigerode stand Zingerle in der Kiste.

Jetzt gegen den VfB ist er nicht mal mehr die Nummer zwei: Trainer Lukas Kwasniok hat sich für Jannik Huth als Stammkraft entschieden, als sein Ersatz ist Oldenburg-Rückkehrer Pelle Boevink vorgesehen - Zingerle wird vom Elfmeter-Helden in Runde zwei zum Tribünenhocker im Achtelfinale.

Während es in der Vergangenheit immer wieder die klassischen Pokal-Torhüter wie zeitweise Tobias Sippel in Mönchengladbach, Timo Horn in Köln, Yvon Mvogo in Leipzig, Dennis Smarsch beim FC St. Pauli gab und dies auch international gängig ist (bei Manchester City beispielsweise darf Stefan Ortega im FA Cup ran), sieht es für die Ersatzkeeper in den verbliebenen DFB-Pokal-Teams schlecht aus.

Kaum Rotation in Sicht

Beim interessanten Duell zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg (Dienstag, 20.45 Uhr) werden wohl wie in der Liga auch Frederik Rönnow und Koen Casteels im Tor stehen. Für das Spiel am Mittwoch hat zumindest Leipzigs Trainer Marco Rose einen Wechsel im Tor angekündigt: Örjan Nyland vertritt den Gulacsi-Vertreter Janis Blaswich. Auf der Gegenseite ist Oliver Baumann bei Hoffenheim gesetzt (18 Uhr).

Union Berlin empfängt den VfL Wolfsburg

Morgenmagazin, 31.01.2023 05:57 Uhr

Anschließend ab 20.45 Uhr (live im Ersten und im Live-Ticker bei sportschau.de) werden die Bayern aller Voraussicht nach auf Yann Sommer setzen, auch wenn Sven Ulreich vielleicht seine Chance wittert.

Bei den Mainzern wäre die Torwartfrage nur dann wieder spannend, wenn Robin Zentner seine Rückenprobleme auskuriert hat: Dann könnte aus dem derzeitigen Liga- und Pokalkeeper Finn Dahmen vielleicht der reine Pokal-Keeper Finn Dahmen werden.