WDR-Sport 1.FC Köln: Die neue Rolle als "krasser Außenseiter"
Der 1. FC Köln muss im Viertelfinale des DFB-Pokals bei Bayer 04 Leverkusen antreten. Die Favoritenrolle in diesem Derby ist klar verteilt. FC-Trainer Struber will das Beste daraus machen.
Gerhard Struber war ein bisschen fasziniert von diesem Fußballspiel. Der Trainer des 1. FC Köln war beim 3:1 von Bayer 04 Leverkusen gegen die TSG Hoffenheim vor Ort dabei und hat bleibende Eindrücke mitgenommen. "Es ist schon toll, was Xabi Alonso für Lösungen für alle Situationen parat hat. Es ist egal, ob im Angriff, bei Standardsituationen, wo auch immer", sagte der FC-Coach.
Dass Strubers Interesse an dem ungeliebten Nachbarn gerade jetzt so groß ist, liegt natürlich daran, dass die Leverkusener der nächste Gegner der Kölner sein werden. Am Mittwoch (5.2.2024) treffen die beiden Teams in der Leverkusener Arena im Viertelfinale des DFB-Pokals aufeinander. "Das ist eine neue Rolle. Das ist das erste Mal in dieser Saison, dass wir krasser Außenseiter sind", sagte Struber mit Blick auf die Begegnungen der Kölner in der 2. Bundesliga.
Ewige Bundesliga-Tabelle
Der Deutsche Meister und Pokalsieger trifft auf den Erstligaabsteiger - unterschiedlicher könnten die Ausgangsvoraussetzungen für dieses Derby kaum sein. Dass die Werkself vor dem Aufeinandertreffen am vergangenen Wochenende nun auch noch in der Ewigen Bundesliga-Tabelle mit nun zwei Punkten Vorsprung (2.486) an den Kölnern (2.484) vorbei gezogen ist, verleiht der Begegnung - zumindest bei den Anhängern auf beiden Seiten - nochmal zusätzliche Brisanz.
"Wir haben uns das selbst eingebrockt. Wir haben andere Themen und freuen uns sehr, dort spielen zu dürfen", sagt dagegen Thomas Kessler, Leiter der Kölner Lizenzspielerabteilung. Die Gemüter sollen schon im Vorfeld herunter gekühlt werden und die Emotionen idealerweise im normalen Bereich bleiben.
Frei von der Leber weg
Struber setzt auf einen sportlichen Überraschungseffekt. Mit dem gerade erst verpflichteten Angreifer Imad Rondic steht dem FC-Coach ein weiterer Stürmer zur Verfügung, der neue Möglichkeiten im Kölner Spiel verspricht. Zuletzt war der 25 Jahre alte Bosnier allerdings ein wenig kränklich, deshalb muss Struber ausloten, ob und wie lange er Rondic womöglich einsetzen kann.
"Aber wir versuchen frei von der Leber weg Fußball zu spielen. Wir wollen unangenehm sein", sagte Struber und hob die Begegnung mehr in die Richtung Lustreise. "Dass wir die Chance haben, auf die Leverkusener zu treffen und unsere Möglichkeiten zu zeigen, das ist pure Freude."
Wie groß der Spaß an dieser Auswärtspartie sein wird, hängt aber wohl auch damit zusammen, ob die FC-Spieler Florian Wirtz in den Griff bekommen werden. "Wir werden alles versuchen, solch einen Spieler aus der Balance zu bringen. Aber der macht es ja jedem Spieler schwer", sagte Struber und er versuchte noch Optimismus zu verbreiten. "Man muss selber an sich glauben, mutig sein, sich viel zutrauen. Wir wollen unsere Dinge in den Vordergrund bringen. Wir wissen, was wir können, das gilt es in Leverkusen unter Beweis zu stellen."
Unsere Quellen:
WDR-Sportredaktion
Nachrichtenagentur SID