Entscheidung in der Verlängerung Darmstadt gewinnt Pokal-Thriller in Dresden
Zweitligist Darmstadt 98 hat sich in einem wilden Spiel knapp per Verlängerung bei Dynamo Dresden durchgesetzt.
Aleksandar Vukotić (56.), Tobias Kempe (90+2) und Isac Lidberg (98.) trafen beim 3:2-Sieg für die Gäste aus Hessen, Jakob Lemmer (85./90+11) machte die Tore für den Drittligisten aus Dresden.
"Es muss überwiegen, dass wir das Spiel über 120 Minuten in vielen Phasen mitgestalten konnten gegen eine Mannschaft, die eher im vorderen Drittel der zweiten Liga landen wird. Das muss Energie geben. Aber jetzt sind wir sehr enttäuscht", sagte Dresden-Trainer Thomas Stamm am Sportschau-Interview. Zur wilden Schlussphase mit dem Ausgleich tief in der Nachspielzeit sagte er: "Jeder hat bis zum Schluss dran geglaubt."
Maue erste Halbzeit
Die 31.000 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion sahen in der ersten Halbzeit eine äußerst maue Partie. Den einzigen Aufreger gab es kurz vor dem Pausenpfiff. Da hatten die Darmstädter einen Freistoß, und der landete bei Fraser Hornby. Seinen Drehschuss aus neun Metern lenkte Dresdens Robin Meißner an die Latte des eigenen Tores.
Die Darmstäder hatten sich zudem zuvor, es lief die 18. Minute, über Schiedsrichter Tobias Stieler geärgert. Der zeigte nämlich nicht auf den Elfmeterpunkt, als Hornby im Zweikampf mit Claudio Kammerknecht im Strafraum zu Boden ging.
Darmstadt trifft und verpasst Vorentscheidung
Nach der Pause lief es dann besser für die "Lilien" aus Darmstadt. Bei einer Ecke stieg Vukotić am höchsten und setzte den Ball wuchtig mit dem Kopf ins Tor. Kurz darauf hätte der Serbe fast das 2:0 gemacht - erneut nach einer Ecke. Doch da landete sein Schuss knapp über dem Tor.
Das Tor tat dem Spiel gut, denn Dresden spielte plötzlich mit und Darmstadt bekam dadurch Räume. Das bedeutete: Es gab Chancen auf beiden Seiten.
Lemmer trifft zum Ausgleich
Isac Lidberg und Hornby verpassten die Vorentscheidung für Darmstadt und scheiterten an Dresdens Torwart Tim Schreiber. Das Tor aber machten die Sachsen. In der 85. Minute schlug Oliver Batista-Meier eine Flanke auf Jakob Lemmer und der traf per Kopf zum 1:1. Beide waren von Dresdens Trainer Thomas Stamm kurz zuvor eingewechselt worden. Zuvor hatte Schiedsrichter Stieler die Partie wegen Pyrotechnik aus dem Dresdener Block unterbrechen müssen.
Wilde Nachspielzeit
Nach dem Ausgleich wurde es wild. Nach einem Foul von Jonas Sterner an Lidberg gab es kurz vor Schluss Elfmeter, den Tobias Kempe im Tor versenkte. Doch als sich Darmstadts Trainer Florian Kohfeldt schon eine Runde weiter wähnte, schlug Dynamo erneut zurück. Wieder war es Lemmer, der in der elften Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke ins Tor traf und das Stadion zum Beben brachte - mit einem satten Schuss in den Winkel. Ein Traumtor in letzter Sekunde der regulären Spielzeit.
Darmstadt in der Verlängerung souveräner
In der Verlängerung behielt dann der Zweitligist die Oberhand. Philipp Förster konnte im Strafraum noch entscheidend gestört werden, doch dann kam der Ball zu Lidberg, der aus 14 Metern zentraler Position den Ball mit Hilfe des linken Innenpfostens ins Tor setzte. Dem dritten Treffer der Darmstädter hatten die Dresdener dann nichts mehr hinzuzusetzen.
Das Achtelfinale im DFB-Pokal wird am 3./4. Dezember ausgespielt. Die Auslosung gibt es am Sonntag ab 19.25 Uhr in der Sportschau.