Nach BVB-Pleite gegen Real Trauriger Abschied für Reus - und auch für Hummels?
Marco Reus hat sein letztes Spiel im Trikot von Borussia Dortmund verloren - im Finale der Champions League gegen Real Madrid. Die Frage ist, wie es mit Mats Hummels weitergeht - seine Leistungen sprechen klar für eine Fortsetzung der Karriere.
Marco Reus hat 428 Pflichtspiele für den BVB bestritten, seine Zahl an Torbeteiligungen ist atemberaubend: 170 Mal hat er selbst getroffen, 131 Treffer hat er den Kollegen aufgelegt. Am Samstagabend (01.06.2024) konnte er an dieser Quote nicht mehr weiter schrauben, obwohl er der erste Einwechselspieler war, den Edin Terzic mit der Aufholjagd gegen Real Madrid betraute.
Nach dem Schlusspfiff wirkte die Klublegende entsprechend traurig und leer, als er an einer Wasserflasche nippte und in die Gelbe Wand aus 25.000 Fans blickte.
Doch mit etwas Abstand wird Reus stolz sein, und das hatte er schon vor diesem Finale klargestellt: "Es gibt keinen besseren Abschied, als ein Finale in der Champions League gegen Real Madrid", hatte er gesagt, und es muss ja auch kein Abschied vom Fußball überhaupt sein: Ein Engament in der Major League Soccer steht im Raum, in Los Angeles, Charlotte und St. Louis wird über Reus spekuliert, es wäre für den großen USA-Fan ein versöhnlicher Karriereabschluss.
Wie entscheidet sich Hummels?
Genau wie Reus hat auch Mats Hummels das 35. Lebensjahr inzwischen vollendet, bei ihm ist die Zukunftsfrage allerdings in jeder Hinsicht noch ungeklärt. Sein Vertrag läuft aus. "Ich habe tatsächlich keine Ahnung", sagte der 35 Jahre alte Innenverteidiger nach dem 0:2 am Samstagabend im Londoner Wembleystadion im ZDF-Interview. "Es fühlt sich komisch an, das nicht zu wissen." Die Entscheidung werde "in den nächsten Wochen" fallen.
Gemessen an seinen Leistungen in der Königsklasse wäre eine Verlängerung allerdings logisch. Dreimal, darunter in beiden Halbfinalspielen gegen Paris St. Germain mit Kylian Mbappé, war er "Man of the Match", alle Partien absolvierte er über die volle Spieldauer. Und auch gegen Real zeigte er in vielen Szenen sein nach wie vor herausragendes Timing im Zweikampf.
Mats Hummels grätscht gegen Vinicius Junior
Verdienter Assist bleibt ihm verwehrt
Brillant war auch sein Pass in die Tiefe auf Karim Adeyemi in der 21. Minute - es fehlte nur die Vollendung durch den Linksaußen zum Assist von Hummels.
Gemessen an seinen Leistungen in diesem Jahr wäre auch eine Nominierung zur Europameisterschaft die konsequente Entscheidung gewesen, unter der Ausbootung durch Julian Nagelsmann leidet Hummels nach eigenen Worten sehr.
Hummels hadert: "Von vier Chancen muss mal eine rein"
Im ZDF sagte Hummels nach der Niederlage: "Wir waren mehr als auf Augenhöhe, haben ein großartiges Spiel gemacht - ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir sind mit Mut, Herz und fußballerischer Klasse aufgetreten. Aber dann haben wir ein paar Fehler gemacht, die Real Madrid dann einfach bestraft. Wir hatten selbst vier Chancen, von denen muss halt mal eine rein."
Zur Reus-Einwechslung sagte Hummels: "Da hat jeder davon geträumt, dass er jetzt einen Freistoß reinhaut oder den Ball irgendwie in den Winkel setzt. Schade, dass es mit einem Tor zum Abschied nicht geklappt hat." Über seinen eigenen Abschied sprach er nicht, auch nicht über einen möglichen Verbleib in Dortmund - aber das wird er sicher sehr schnell nachholen.