Ein BVB-Fan trauert nach der Final-Niederlage beim Public Viewing.

Real siegt im Finale Schock für tausende BVB-Fans beim Public Viewing in Dortmund

Stand: 02.06.2024 07:26 Uhr

In Dortmund verfolgten zehntausende Fans beim Public Viewing das Champions-League-Finale im Londoner Wembleystadion.

Von Sven Lüüs

Am Hansaplatz in der Dortmunder Innenstadt, wo am Vormittag noch die Markthändler standen, fieberten am Abend 7.500 Fans in Schwarz und Gelb mit Borussia Dortmund. Die gute Stimmung trübte zuerst nur die Trauer um die vergebenen Chancen des BVB. Denn insbesondere in der ersten Halbzeit war Dortmund die bessere Mannschaft. Dann der Schock: 1:0 für Real Madrid in der 74. Minute. Die BVB-Fans fingen sich aber schnell wieder und feuerten "ihre" Mannschaft an.

BVB nach dem Finale - Emotionen aus Dortmund [nicht online]

"Sound of silence"

Patrick Fylok (rechts) und Christoph Stania trauern nach der Niederlage.

Patrick Fylok (rechts) und Christoph Stania trauern nach der Niederlage

Wenige Minuten später der nächste Schock. 2:0 für Madrid. Dann wurde es still. In den Augen der Fans sah man vor allem Enttäuschung. Viele haben direkt nach dem Abpfiff den Hansaplatz schweigend verlassen. Manche schauten noch fassungslos auf die Leinwand. Wieder andere lagen sich weinend in den Armen. Passend dazu lief "Sound of silence".

Patrick Fylok und Christoph Stania waren nach der Niederlage enttäuscht. "Wir sind 60 Minuten die bessere Mannschaft gewesen. Was soll man dazu sagen? Nach dem Saisonfinale letztes Jahr tut das besonders weh", erzählte Fylok. "Was am Ende bleibt, ist trotzdem der Stolz. Nach so 'ner Saison ins Finale zu kommen, ist toll."

Fans vor dem Spiel noch optimistisch

Vor dem Spiel war die Vorfreude und Hoffnung noch groß. Patrick war für das Public Viewing dafür extra mit dem Bus gekommen – aus Dublin und hatte sich am Hansaplatz direkt mit Marc und Niklas angefreundet. Vor dem Spiel feierten sie gemeinsam und hofften natürlich auf einen Sieg des BVB. "Wenn ich das Viertel- und Halbfinale der Borussen sehe...da ist die Mannschaft gewachsen", erzählte Marc.

Drei Fans in schwarz-gelben Shirts und Trikots auf dem Dortmunder Hansaplatz

Nicklas, Patrick und Marc freuten sich auf das Finale und hofften auf einen Sieg des BVB

Er hatte es nicht ganz so weit wie Patrick, sondern war aus Goslar angereist. Tickets für das Finale in London hatte er nicht bekommen, aber wenigstens wollte Marc das Spiel in Dortmund sehen: "Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn die das Ding holen und ich nicht hier wäre."

Zu Beginn des Spiels haben einzelne Fans auf dem Hansaplatz Pyrotechnik gezündet.

Hoffnung auf Wiedergutmachung für die verspielte Meisterschaft

Die meisten Fans rechneten damit, dass der BVB eine Chance auf den Titel hat, auch, wenn der Gegner mit Real Madrid eines der stärksten Teams der Welt ist. Viele feierten, dass es der BVB nach 2013 überhaupt mal wieder ins Champions-League-Finale geschafft hat.

Fans in schwarz-gelben Trikots auf dem Dortmunder Hansaplatz

Tobias, Fabienne, Kathrin und Agnes aus Unna hofften auf Wiedergutmachung für die verspielte Meisterschaft im vorigen Jahr

Bei einigen war aber auch noch die Erinnerung an die verspielte Meisterschaft im letzten Jahr präsent. "Das war der schlimmste Geburtstag ever", erinnerte sich Kathrin aus Unna. Sie war mit Tobias, Kathrin und Agnes beim Public Viewing. Eigentlich sind die vier sonst im Stadion, heute musste aber die große Leinwand reichen.

Public Viewing auch am Fredenbaum und in den Westfalenhallen

Menschenmasse in Schwarz-gelben Trikots auf einem Platz mit Bierbuden im Hintergrund

Auch auf dem Festplatz am Fredenbaum verfolgten tausende Fans das Spiel

Ganze 11.000 Fans finden in den Westfalenhallen Platz, wo das Spiel ebenfalls gezeigt wurde. Die Tickets waren kurz nach der Ankündigung der Veranstaltung ausverkauft. Auf dem Platz am Fredenbaumpark, schauten über 18.000 Menschen auf die 95 Quadratmeter große Leinwand.

Über dieses Thema berichteten wir am 1.6.2024 unter anderem auf WDR 2.

Unsere Quellen:

  • Fans auf dem Hansaplatz
  • Stadt Dortmund
  • Reporter vor Ort