Energie erwartet Dresden zum Topspiel Cottbus und 3. Liga - die Energie der Aufsteiger macht's
Vergangenes Jahr Preußen Münster und Ulm, jetzt Energie Cottbus: Aufsteiger marschieren in der 3. Liga gern vorneweg. Vor dem Liga-Schlager zwischen Cottbus und Dynamo Dresden am Samstag (25.01.2025) erklärt Szenekenner Ansgar Brinkmann die besondere Verbindung zwischen der 3. Liga und seinen Aufsteigern.
Am vergangenen Wochenende hat es Arminia Bielefeld erwischt: Die Arminen mussten sich der Stärke von Energie Cottbus beugen. Der Aufsteiger aus der Lausitz, der aktuell die Tabelle der 3. Liga anführt, entführte beim 2:0-Sieg völlig verdient die drei Punkte von der Bielefelder Alm. Zu Relegations-Rang drei (Saarbrücken) hat das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz schon fünf Punkte Vorsprung, der Viertplatzierte (Viktoria Köln) liegt gar schon acht Zähler hinter Energie.
Schafft also erneut ein Aufsteiger den direkten Durchmarsch in Liga zwei? Vergangenes Jahr war dieses Kunststück schon Preußen Münster und dem SSV Ulm geglückt, im Jahr zuvor schaffte das die SV Elversberg.
Erfolgserlebnis im Rücken
"Kann gut sein, dass auch Cottbus durchmarschiert", glaubt Ansgar Brinkmann. Der Ex-Profi, der jahrelang in diesen Fußballsphären aktiv war und die Szene ganz genau beobachtet, glaubt: "Die 3. Liga ist so eng. Da sind ja nie zwei oder drei überragende Teams dabei, die viel besser sind als die anderen. Da hast du als Aufsteiger - mit der Euphorie und dem Erfolgserlebnis im Rücken - immer eine gute Chance, unter die ersten fünf zu kommen."
Jeder kann jeden schlagen - diese Formel gilt für Liga drei ganz besonders. Die Teams liegen in der Tabelle eng beieinander, mit einer kleinen Siegesserie robbt man ebenso schnell an die Spitzenplätze heran, wie man mit einer kurzen Serie von erfolglosen Spielen in Abstiegsnot gerät.
Kleinigkeiten machen den Unterschied
"In der Liga liegen alle Teams so eng zusammen, dass Kleinigkeiten den Unterschied machen. Das kann zum Beispiel ein einziger Unterschiedsspieler im Team sein oder eben so etwas wie ganz besonderer Zusammenhalt - und der ist bei Aufsteigern, die ihre Kader nach dem Aufstieg zusammenhalten, ja meist gegeben", sagt Brinkmann.
Ein Schlüssel bei jedem nachhaltigen Erfolg im Fußball ist natürlich die Defensivleistung. Sowohl Preußen Münster als auch der SSV Ulm in der vergangenen Saison wie auch Cottbus diesmal verfügen tatsächlich über eine stabile und vor allem eingespielte Abwehrformation.
Ansgar Brinkmann
Energies große Stärke: Abwehr, Kompaktheit, Zusammenhalt
Schon in der Hinrunde glänzte Energie in sechs Partien mit einer weißen Weste, obgleich das Team nicht immer sattelfest wirkte. In Bielefeld aber ließ das Energie-Bollwerk dem gegnerischen Angriff eigentlich gar nichts mehr zu. Hatte man in der Hinrunde häufig mit Problemen bei langen Bällen hinter die Kette zu kämpfen, war das dieses Mal kein Thema. Auch, weil die Viererkette sehr diszipliniert und aufmerksam im Stellungsspiel war - neun Mal schickte sie die Bielefelder ins Abseits.
"Energie hat ein echtes Kollektiv auf dem Platz, was natürlich auch ganz viel mit Trainer Pele Wollitz zu tun hat", glaubt Ansgar Brinkmann. "Wollitz lebt Fußball mit jeder Faser seines Körpers. Er ist ein Trainer, der ein Team mitreißen und auf ein Ziel einschwören kann. Die Spieler glauben und folgen ihm", sagt Brinkmann.
Engelhardt verstärkt Sturmzentrum
Stichwort Unterschiedsspieler: Torjäger Timmy Thiele (10 Tore) ist bei den Lausitzern zwar momentan wegen einer Verletzung auf Eis gelegt, doch Energie verstärkte sich in der Winterpause im Angriff prominent. Zum Start in das Jahr 2025 gelang durch die Rückholaktion von Erik Engelhardt, der Cottbus vor zweieinhalb Jahren in Richtung Osnabrück verlassen hatte, eine exzellente Ergänzung im Sturmzentrum.
Sobald Thiele wieder einsatzfähig ist, darf sich Energie nicht mehr nur auf seine starke Defensive verlassen. Dann hat man auch ganz vorn zwei Unterschiedsspieler. Die nach Brinkmanns Ansicht in Liga drei die entscheidende Kleinigkeit ausmachen können... .
Eine Zusammenfassung der Partie Energie Cottbus - Dynamo Dresden gibt's am Samstag ab 18 Uhr in der Sportschau im Ersten.