3. Fußball-Liga Blitztore und starke Defensive: Energie Cottbus siegt souverän in Bielefeld
Energie Cottbus hat zum Jahresauftakt einen souveränen 2:0-Auswärtssieg beim Drittliga-Topteam Arminia Bielefeld gefeiert. Ausschlaggebend für den Sieg der Lausitzer waren zwei Blitztore und ein starke Defensive.
- Energie Cottbus siegt verdient mit 2:0 beim Viertplatzierten in Bielefeld
- Lucas Copado und Maximilian Krauß treffen jeweils kurz nach Anpfiff
- Energie lässt in der Defensive kaum etwas zu
- Die Lausitzer springen durch den Auswärtssieg vorübergehend auf Platz eins
- Erste Niederlage für Bielefeld in den vergangenen acht Pflichtspielen
Energie Cottbus hat mit einer beeindruckenden Vorstellung das erste Pflichtspiel im Jahr 2025 für sich entschieden. Bei Pokal-Viertelfinalist Arminia Bielefeld gewann das Team von Trainer "Pele" Wollitz am Samstagnachmittag verdient mit 2:0 (1:0) und belegt dadurch vorübergehend wieder Platz eins in der Tabelle der 3. Liga. Lucas Copado (2.) und Maximilian Krauß (47.) erzielten die beiden Treffer für die defensivstarken Lausitzer.
Der Spielverlauf
Claus-Dieter Wollitz schenkte im Vergleich zum letzten Pflichtspiel in Ingolstadt (1:1) Henry Rorig, Filip Kusic, Lucas Copado und Neuzugang Erik Engelhardt das Vertrauen. Tobias Hasse, Tim Campulka, Maximilian Krauß (alle Bank) und Yannik Möker (Oberschenkelprobleme) fehlten in der Startelf, ebenso wie Torjäger Timmy Thiele nach einer Bronchitis.
Vor 22.000 Zuschauern erwischte Energie Cottbus einen Traumstart. Tolcay Cigerci spielte auf Axel Borgmann, der aus 15 Meter sofort abzog. Bielefelds Schlussmann Jonas Kersken konnte nur nach vorne abprallen lassen und Lucas Copado staubte in der zweiten Minute zum 1:0 vor dem voll besetzten Cottbuser Fanblock ab. Im Anschluss beruhigte sich das Spiel. Cottbus stand defensiv sicher, stellte die Räume geschickt zu und ließ die Bielefelder Angreifer reihenweise ins Abseits laufen. Nach vorne setzte die Elf von "Pele" Wollitz weiterhin Nadelstiche: Copado scheiterte aus kurzem Winkel an Kersken (33.). Bielefeld konnte sich bis dato keine Torchance herausspielen.
Erst kurz vor der Pause wurde es ein offener Schlagabtausch: Energie-Abwehrchef Dennis Slamar rettete auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper Bethke (45.+1). Im Gegenzug scheiterte Phil Halbauer nach einem Abwehrfehler frei an Bielefelds Torhüter. Das 1:0 zur Pause war verdient, weil Cottbus die bessere, die gefährlichere Mannschaft war.
Das stellte Cottbus auch zu Beginn der zweiten Hälfte unter Beweis. Der eingewechselte Maximilian Krauß (für Halbauer) startete nach einem Copado-Pass durch, schüttelte im Zweikampf seinen Gegenspieler ab und vollendete cool vor Kersken zum 2:0 (47.). Wiederum benötigte Cottbus nach Anpfiff keine zwei Minuten für seinen Treffer. Bielefeld wirkte geschockt, kam im Angriff auch in der Folgezeit kaum zur Geltung, während die Gäste clever die Führung verwalteten und durch Konter gefährlich blieben. Engelhardt hätte freistehend alles klar machen können, scheiterte aber an Arminias Schlussmann (78.). Und so blieb es am Ende beim 2:0 für Energie.
Maximilian Krauß trifft per Konter zum 2:0 für Energie Cottbus. Die Bielelfelder Louis Oppie (links) und Jonas Kersten (rechts) können nur hinterheblicken. (Foto: IMAGO / Noah Wedel)
Spieler des Tages
Ein Tor selbst erzielt, eines vorbereitet: Lucas Copado war der Mann des Spiels auf Seiten von Energie. Der 21-Jährige war immer anspielbar im Cottbuser Mittelfeld, präsentierte sich zudem abschlussstark beim 1:0 und gedankenschnell vor dem 2:0, als er mit einem Pass aus der eigenen Hälfte die gesamte Bielefelder Hintermannschaft aushebelte.
Seit August 2024 steht der Sohn des ehemaligen Bundesligaspieler Francisco Copado in Diensten von Energie. In 17 Spielen stehen seitdem fünf Tore und drei Vorlagen für den Offensivspieler zu Buche. Sollte Copado auch in den kommenden Spielen ähnlich starke Leistungen abrufen, könnte er noch ein wichtiger Faktor im Aufstiegsrennen für Cottbus werden.
Was war denn da los?
Nach dem umjubelten 1:0 von Lucas Copado flogen zahlreiche Klopapier- und Kassenrollen aus dem Cottbuser Fanblock auf den Rasen der Bielefelder Alm. Energie-Trainer Claus-Peter Wollitz sah sich wohl auch deshalb genötigt, in der Halbzeitpause den eigenen Fans einen Besuch abzustatten. Mutmaßlich sollte der Anhang darauf eingeschworen werden, keine Aktionen zu starten, die dem Verein oder Spielverlauf schaden könnten. Die Wollitz-Ansprache sollte fruchten. In der zweiten Hälfte kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen durch die 1.700 mitgereisten Energie-Fans.
Zählbares
- Das 1:0 von Lucas Copado in der zweiten Minute war das schnellste Tor für Energie in dieser Saison. Zuvor hatte Yannik Möker gegen 1860 München in der dritten Minute getroffen.
- Cottbus hat in den letzten sechs Spielen nur zwei Gegentore bekommen, in Ingolstadt (1:1) und zu Hause gegen Rostock (3:1).
- Joker Maximilian Krauß stach exakt 73 Sekunden nach seiner Einwechslung und traf abgebrüht zum 2:0 gegen die Bielefelder.
Stimmen zum Spiel
Claus-Dieter Wollitz (Trainer, Energie Cottbus): "Die Mannschaft hat weitergemacht, wo sie aufgehört hat. Unfassbar, was die Mannschaft geleistet hat. Sie musste viel leiden. Wir mussten viel laufen, hatten aus dem Spiel heraus die besseren Chancen. Wir wissen das gut einzuordnen und sind unglaublich dankbar für diesen Moment."
Maximilian Krauß (Energie Cottbus): "Es ist ein sensationelles Gefühl, weil Bielefeld eine Heim-Macht ist und hier noch viele Mannschaften Punkte lassen werden. Dementsprechend können wir unheimlich stolz sein, hier gewonnen zu haben. Das Spiel heute war eine Standort-Bestimmung und sehr gut fürs Selbstvertrauen."
Michél Kniat (Trainer, Arminia Bielefeld): "Das erste Gegentor kam zu einem sehr frühen, ungünstigen Zeitpunkt. In der zweiten Halbzeit passiert uns das Gleiche. Dann wird's schwer. Danach läufst du hinterher und dann kamst du heute nicht wirklich für den Sieg in Frage."
Der Liveticker zum Nachlesen
Sendung: rbb24 Inforadio, 18.01.2025, 16:30 Uhr
