Aue verspielt Führung Härtel-Premiere misslingt im Nebel von Hannover
Trotz früher Führung patzt Erzgebirge Aue beim Pflichtspieldebüt unter Trainer Jens Härtel. Im Nebel von Hannover fliegt nach der Pause erst Jakob vom Platz, ehe der Zweitliga-Nachwuchs von 96 die Partie komplett dreht.
Der FC Erzgebirge Aue ist mit einer Niederlage ins neue Drittliga-Jahr gestartet. Vor 1.636 Zuschauern im Eilenriedestadion verloren die erstmals von Jens Härtel angeleiteten Veilchen bei Aufsteiger Hannover 96 II mit 1:2 (1:1). Das Unheil im dichten Nebel und auf seifigem Boden nahm seinen Lauf, nachdem Linksaußen Kilian Jakob durch zwei Gelbe Karten binnen kaum zwei Minuten vom Platz geflogen war (59.). Elf Minuten später legten die Gastgebe entscheidend nach – Keanu Brandts scharfer Dropkick aus 17 Metern flog halbhoch ins Eck. Aue bleibt mit 29 Punkten einstweilen auf Rang sieben, kann am Wochenende aber noch in die zweite Tabellenhälfte abrutschen.
Bär krönt starken Beginn – Marino antwortet abseitsverdächtig
Härtel musste nicht nur auf Marvin Stefaniak und Sean Seitz, sondern ganz kurzfristig auch auf die erkrankten Mirnes Pepic, Ali Loune und Pascal Fallmann verzichten. Durch die ausgedünnte Personaldecke standen unter anderen die beiden erst 17-jährigen Nachwuchsakteure Neo Lima Stacziwa und Hugo Kaps erstmals im Kader. Von den schwierigen äußeren wie inneren Bedingungen ließen sich die Veilchen zunächst jedoch nicht beeindrucken. Torjäger Bär köpfte Linus Rosenlöchers punktgenaue Hebereingabe ins kurze Eck (10.). Kurz zuvor hatte Startelfdebütant Jonah Fabisch nach Maxim Burghardts Rückpass aus Nahdistanz die erste Großchance zur Gästeführung noch vergeben (9.).
Marcel Bär köpft gegen Hannover-Keeper Toni Stahl zur frühen Auer Führung – der zehnte Saisontreffer des Torjägers.
Burghardt blockte gut eine Viertelstunde später dann rechtzeitig die Direktabnahme des bis dato auffälligsten Hannoveraners Kolja Oudenne (26.). Allerdings hielt die Auer Defensive wenige Minuten darauf ein fatales Nickerchen, als Stefano Marino im Rücken von Bär entwischte und Mustafa Abdullatifs Freistoßheber unbedrängt – jedoch aus abseitsverdächtiger Position – einköpfte (32.). Bis zum Pausenpfiff kam Aue lediglich bei Mika Clausens Versuch noch in Tornähe (35.), während Sean Busch am Ende eines von Oudenne angetriebenen Konters kläglich links vergab (44.).
Jakob fliegt, Brandt trifft, Barylla im Pech
Die zweite Halbzeit begann mit einem Schreckmoment für die Gäste, als sich Keeper Martin Männel bei Hayate Matsudas Flanke von links verschätzte, aber Ausgleichsschütze Marino über den Querbalken nickte (48.). Auf der gegenüberliegende Seite verhinderte Toni Stahls Glanzparade, dass sich Erik Majetschaks Kopfball zur neuerlichen Auer Führung ins lange Eck senkte (53.). In der Folge sollte sich die Statik der Partie aus Sicht der Veilchen folgenschwer verändern – Jakob zog erst gegen Michel Dammeier das taktische Foul, um umgehend auch gegen Brandt hinzulangen und dafür Gelb-Rot zu kassieren (59.).
Anthony Barylla kann es nicht fassen – Stefano Marino kratzt den Volley des Auers von der Linie (78.).
Zu allem Übel köpfte Maxim Burghardt eben jenem Brandt dann den Ball vor die Füße, der Hannover daraufhin zum zweiten Mal jubeln ließ (70.). Bär hätte um ein Haar postwendend geantwortet, wurde aber geblockt (72.). Die größte Gelegenheit zum Ausgleich in Unterzahl ging aufs Konto von Verteidiger Anthony Barylla, dessen strammer Linksvolley zwar schon an Stahl vorbeigezischt war, doch von Marino noch von der Linie gekratzt wurde (78.).
mhe