Nicht mehr Trainer des TSV 1860 München: Argirios Giannikis

3. Liga Klatsche mit Wirkung: 1860 München stellt Trainer Giannikis frei

Stand: 20.01.2025 17:49 Uhr

Der TSV 1860 München hat auf die anhaltenden Misserfolge in dieser Saison reagiert und Trainer Argirios Giannikis beurlaubt. Das teilten die Giesinger am Montag mit. Für den 44-Jährigen endet seine Zeit bei den Löwen nach nur einem Jahr.

Von Victor List

Argirios Giannikis ist nicht mehr Trainer des TSV 1860 München. Das teilte der Verein am Montag mit. Dem 44-Jährigen wurde der anhaltende Misserfolg zum Verhängnis. Die Löwen warten seit drei Spielen auf einen Sieg und sind mittlerweile auf Tabellenrang 14 abgerutscht. So begründete Löwen-Geschäftsführer Christian Werner die Entlassung auf der Vereinshomepage: "Agi Giannikis hat die Löwen in der vergangenen Saison nach einer Serie von Niederlagen übernommen, die Mannschaft stabilisiert und schlussendlich zum Klassenerhalt geführt. In der laufenden Saison ist die Mannschaft nun aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben."

Saarbrücken-Pleite ausschlaggebend

Ausschlaggebend sei die blamable 0:4-Pleite in Saarbrücken gewesen, bei der sich die Mannschaft in der Halbzeit ihrem Schicksal ergab: "Aufgrund der Eindrücke beim Spiel in Saarbrücken habe ich mich unter Einbeziehung der Gremien und beider Gesellschafter dazu entschieden, durch einen Wechsel im Trainerteam neue Impulse zu setzen, um eine erfolgreiche Rückrunde zu spielen. Ich danke Agi für seinen engagierten Einsatz für den TSV 1860 München, für eine sehr angenehme Zusammenarbeit und wünsche ihm nur das Beste für die Zukunft", so Werner.

Schlechtester Saisonstart für Sechzig in der 3. Liga jemals

Mit großen Hoffnungen und einem runderneuerten Kader war der TSV 1860 München in die neue Spielzeit gestartet. Doch die Euphorie war nach den ersten Auftritten dann doch wieder schnell verflogen. Einen der besorgniserregendsten Auftritte lieferten die Löwen anfangs gegen den Aufsteiger Stuttgart II. Im Schwabenland erlebte Sechzig ein Debakel, das sich nur im Ergebnis von 1:3 nicht widerspiegelte. Die Mannschaft habe sich noch nicht gefunden, es brauche alles Zeit, musste Trainer Giannikis öffentlich feststellen.

Doch auch im dritten Saisonspiel zuhause gegen Viktoria Köln funktionierte wenig. Auch hier setzte es eine 1:3-Niederlage und ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen. Die Niederlage hätte auch höher ausfallen können, danach waren deutliche "Trainer-Raus"-Rufe im Grünwalder Stadion zu vernehmen.

Hoffnung nach Derbysieg in Ingolstadt und Wiesn-Hoch

Die Mannschaft gab die richtige Antwort und gewann überraschend, aber verdient mit 2:1 bei Aufstiegsaspirant FC Ingolstadt. Nach und nach schien sich die Mannschaft gefangen zu haben, ging in den Spielen gegen Bielefeld, Hannover II und Dortmund II als Sieger vom Platz. Der Löwe verabschiedete sich zwischenzeitlich von Abstiegsrängen.

Doch der Schein trog, der TSV 1860 geriet nach den hohen Niederlagen in Cottbus (1:5), gegen Verl (0:4), Aue (1:3) und eben Saarbrücken (0:4) wieder in akute Abstiegsnot. Vor dem Kellerduell gegen den Stuttgart II am kommenden Samstag hat der TSV nur noch vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Deshalb sahen sich die Verantwortlichen nun gezwungen, Giannikis freizustellen.

Verheerende Bilanz unter Trainer Giannikis

Der 44-jährige Fußballlehrer hatte die Löwen im Januar des vergangenen Jahres im Abstiegskampf übernommen. Sein Start hätte kaum besser verlaufen können. In den ersten acht Spielen (fünf Siege, drei Unentschieden) blieb der TSV ungeschlagen. In dieser Zeit zählte Giannikis zu den erfolgreichsten Trainern Europas. Die darauffolgenden vier Niederlagen holten Sechzig aber schnell zurück auf den Boden der Tatsachen. Am Ende der Spielzeit hielt man die Klasse als 15.

"Ich war jeden Tag mit voller Freude und mit vollem Engagement Cheftrainer des TSV 1860 München und bin mir sicher, dass wir im Team die aktuelle Situation gemeistert hätten", lies Giannikis über die Löwen-Homepage verlauten, "Wenn ich auf die Zeit hier in München zurückblicke, denke ich an viele positive Erlebnisse, wie den Klassenerhalt durch den Sieg in Essen. Ich werde den Club immer im Herzen behalten. Danke an die Spieler, meine Trainerkollegen, den Staff, die Mitarbeiter des TSV 1860 München und die treuen Fans. Ich drücke den Löwen weiterhin die Daumen und wünsche viel Erfolg."

Soll Glöckner 1860 vor dem Absturz in die Regionalliga retten?

In der neuen Saison hatten sich die Löwen hohe Ziele gesteckt, wollten auf jeden Fall nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Nur sieben Siege hat der Traditionsvereine in zwanzig Drittligapartien eingefahren, die Punkteausbeute von nur 1,20 Zählern im Schnitt war ebenfalls kein Argument mehr für eine Weiterbeschäftigung des Deutsch-Griechen.

Wer Nachfolger von Giannikis an der Grünwalder Straße 144 wird, steht noch nicht fest. Laut AZ soll Patrick Glöckner Favorit sein. Der frühere Bundesliga-Profi arbeitete bis vor zwei Jahren beim damaligen Zweitligisten Hansa Rostock, wurde dann aber nach zehn Spieltagen wegen schlechter Ergebnisse entlassen. Erfolgreicher war Glöckner beim SV Waldhof Mannheim, wo er in 88 Spielen 1,68 Punkte pro Spiel holte.

Quelle: BR24Sport 20.01.2025 - 18:30 Uhr