
NFL-Dramen im Schnee Bills und Eagles bleiben im Rennen um den Super Bowl
In den NFL-Playoffs haben sich die Buffalo Bills und Philadelphia Eagles auf dramatische Weise die Möglichkeit erspielt, in den Super Bowl einzuziehen. Das Wetter spielte eine entscheidende Rolle.
Vor allem die Bills hatten bei ihrem dramatischen 27:25 gegen die Baltimore Ravens einen großen Helfer: den Schnee. Kurz vor Schluss ließ Ravens-Tight-End Mark Andrews einen Pass in der Endzone fallen, verpasste so den Ausgleich. Zuvor hatte der 29-Jährige den rutschigen Ball schon mal in der gegnerischen Hälfte nach großem Raumgewinn fallen gelassen und für einen Ballverlust gesorgt. Auch Star-Quarterback Lamar Jackson leistete sich mit einer Interception und einem Fumble zwei große Fehler im Schnee.
Bills-Quarterback Allen: "Das ganze Jahr hieß es, wir haben kein Talent"
Buffalo blieb dagegen bei minus 8 Grad fehlerfrei und kämpft nun zum vierten Mal unter Quarterback Josh Allen gegen die Kansas City Chiefs um den Einzug in den Super Bowl. "Das ganze Jahr hieß es, wir haben kein Talent, wir sind zu klein, wir können die gegnerische Laufoffensive nicht stoppen - ich bin so stolz auf unsere Abwehr. Ich weiß, dass wir das jetzt einen Abend genießen werden und dann unsere Aufmerksamkeit auf die Chiefs richten", sagte Allen.
Am kommenden Sonntag kommt es im AFC-Championsship-Game zum fast jährlichen Wiedersehen von Allen und Chiefs-Spielmacher Patrick Mahomes. In Spielen der regulären Saison hat Allen seinen Gegner mit einer Bilanz von 4:1 bestens im Griff - in den Playoffs hat er von drei Spielen aber keins gegen Mahomes gewinnen können. Nun bekommt er eine neue Chance.
Ballverluste und Laufspiel helfen Eagles gegen Rams
Wie die Bills jubelten auch die Philadelphia Eagles bei eisigen Temperaturen und Schneefall im eigenen Stadion. Zwei Jahre nach der Niederlage im Super Bowl gegen die Chiefs fehlt den Eagles um Quarterback Jalen Hurts nach dem 29:22 gegen die Los Angeles Rams nur noch ein weiterer Sieg für die erneute Teilnahme an dem Spektakel am 9. Februar in New Orleans.
"Ich bin glücklich über diesen Sieg. Großen Respekt an unsere Abwehr, wir haben einen Weg gefunden zu gewinnen und das ist alles, was zählt zu dieser Jahreszeit", sagte Hurts. Doch vor allem seine Offensive hatte wiederholt einen entscheidenden Mann: Saquon Barkley. Der Running Back kam auf insgesamt 205 Yards Raumgewinn und erzielte zwei Touchdowns. "Die Bedingungen waren großartig, aber die Fans waren noch besser", sagte der 27-Jährige.

Saquon Barkley war im Schnee von Philadelphia nicht zu stoppen.
Auch den Rams wurden die Ballverluste zum Verhängnis, Quarterback Matthew Stafford und Running Back Kyran Williams verloren im Schnee den Ball an den Gegner, während die Eagles ohne Fehler auskamen. Zudem führten drei Big Plays von Philadelphia zu Touchdowns, bei denen die sonst so starke Rams-Defensive nicht aufpasste. Hurts eröffnete das Spiel mit einem Lauf-Touchdown über 44 Yards, Barkleys Touchdowns waren über 62 und 78 Yards.
St. Brown patzt mit den Lions gegen Washington
Für den deutschen NFL-Star Amon-Ra St. Brown und die Detroit Lions ist derweil der große Traum vom Super Bowl gleich im ersten Playoff-Spiel geplatzt. Gegen die Washington Commanders um den deutsch-amerikanischen Offensive Tackle Brandon Coleman kassierte das Topteam der National Football Conference (NFC) aus Detroit in einer wahren Offensiv-Schlacht eine 31:45-Niederlage.

Wide Receiver Terry McLaurin (r.) von den Washington Commanders wird von Detroits Kerby Joseph unter Druck gesetzt.
"Es ist hart, es ist eine bittere Niederlage", sagte St. Brown sichtlich niedergeschlagen: "Sie haben ein gutes Spiel gemacht. Wir haben uns natürlich selbst geschadet, aber sie haben besser gespielt als wir." Schlicht zu viele Fehler leisteten sich die Lions um Quarterback Jared Goff in ihrem spektakulären Playoff-Auftakt. Auf der Gegenseite gelang Rookie-Spielmacher Jayden Daniels ein beinahe makelloser Auftritt im Ford Field von Detroit.
Kansas City unaufhaltsam
Zum siebten Mal in Serie waren zuvor am Samstag die Kansas City Chiefs ins AFC Championship Game eingezogen. Das Team um Superstar Mahomes ist nach dem 23:14-Erfolg gegen die Houston Texans nur noch einen Sieg von der Rückkehr in den Super Bowl entfernt. Als erstes Team in der Geschichte könnten die Chiefs zum dritten Mal nacheinander den Titel gewinnen.
Travis Kelce war mit einem Touchdown und 117 Yards Raumgewinn einer der entscheidenden Spieler - dabei hatte er bislang eine für seine Verhältnisse eher unterdurchschnittliche Saison gespielt. "In solchen Momenten zeigt er sich einfach. Er ist so ein Big-Time-Player und er hat gezeigt, was er für unser Team wert ist", sagte Mahomes.