Dänische Fans jubeln ihrer Mannschaft zu

WM-Kracher gegen Dänemark Einfach Bock auf die "Hölle von Herning"

Stand: 20.01.2025 14:32 Uhr

Nach drei Siegen in der Vorrunde der Handball-Weltmeisterschaft wartet jetzt am Dienstag (20.30 Uhr, live im Ersten, im Livestream und im Live-Ticker bei sportschau.de) auf Deutschland der ultimative Kracher. Aber was ist vor dem Duell gegen Serientäter Dänemark (31 WM-Siege hintereinander) mit ihren wilden Fans im Rücken die richtige Herangehensweise? Die Spieler sind sich weitgehend einig.

Von Christian Hornung, Herning (Dänemark)

Dass ihnen die "Hölle von Herning" bevorsteht, sieht dabei tatsächlich niemand als Nachteil an. Rund 15.000 Zuschauer fasst die "Boxen" gleich neben dem Fußballstadion des FC Midtjylland, und von diesen 15.000 werden sehr viele in Rot gekleidet sein. Deutsche Fans sind natürlich auch da, beim Tschechien-Spiel (29:22) gab es sogar noch einige Tickets im kleinen Stehplatzbereich für das Match am Dienstagabend.

Kein Extra-Kontingent für deutsche Fans

Ansonsten sind nur die Fans des DHB-Teams in der Halle, die den kompletten Turnier-Pass gekauft oder sich im Vorfeld errechnet haben, dass es an diesem Abend zu diesem Duell kommt. Allzu kompliziert war das nicht - aber ein spezielles Kontingent an Tickets für Deutschland, nachdem die Paarung letztlich feststand, gab es nicht mehr.

Stephanie Müller-Spirra /Dominik Klein /Johannes Bitter, Handball auf die 1 – der Sportschau-Podcast zur Handball-WM, 20.01.2025 01:59 Uhr

Rune Dahmke sagt dazu: "Klar, es wird das erste Spiel bei dieser WM für uns, in dem unsere Fans nicht in der Mehrheit sind. Aber ich freue mich einfach auch auf dieses rote Meer, da haben wir absolut nichts zu verlieren - und das steht uns jetzt auch mal ganz gut. Außerdem sind wir volle Hallen aus jedem Bundesliga-Spiel gewohnt, damit kommen wir schon klar."

Norwegen und Frankreich zerbrachen am Druck

Wie die Dänen selbst damit klarkommen, bleibt erstmal abzuwarten. In der jüngeren Vergangenheit gab es durchaus auch Beispiele, wie der Druck des Heimpublikums zur Belastung werden kann: Norwegen zum Beispiel kommt damit bei dieser WM bislang überhaupt nicht klar. Der Co-Gastgeber hat in der Vorrunde schon zwei Heimspiele in Oslo in den Sand gesetzt und geht deshalb mit null Punkten auf dem Konto annähernd chancenlos in die Hauptrunde.

Und die Deutschen haben zuletzt bei den Olympischen Spielen in Frankreich die Franzosen geschlagen: Die "Hölle von Lille" wurde zur Hölle für die Gastgeber, als sie 16 Sekunden vor Schluss einen Zwei-Tore-Vorsprung gegen das DHB-Spiel verzockten und anschließend mit ansehen mussten, wie die Mannschaft von Alfred Gislason ins Finale einzog und erst dort von Dänemark gestoppt wurde.

Späth setzt auch auf die "Lille-Vibes"

Motivations-Monster David Späth, der am Sonntag mit seinen 14 Paraden samt anschließendem Poser-Jubel die Wende gegen Tschechien einleitete, erinnert sich vor dem Duell gegen Dänemark gern daran: "Ich spüre totale Vorfreude. Das wird ein megacooles Spiel vor voller Hütte, das gibt uns wieder diese Lille-Vibes. Mir liegt das, wenn auch mal die ganze Halle gegen dich ist."

David Späth jubelt über eine Parade

Angst vor Dänemark sieht anders aus: David Späth feiert eine Parade

Linksaußen Lukas Mertens sieht die Kulisse ebenfalls eher als Last für die Dänen: "Die stehen zu Hause natürlich voll unter Druck. Für uns wird es ein absolutes Highlight, das sind die Nächte, für die wir Handball spielen, für die wir uns das ganze Jahr über quälen." Es gelte, die richtige Mischung zwischen Spaß und Konzentration zu finden.

Die Deutschen müssten sich nicht verstecken, findet Mertens. "Wir haben bei der WM bislang das beste Torhüter-Duo, wir haben in Renārs Uščins einen der Top-Torjäger. Und wir können uns gegenüber den ersten drei Spielen absolut noch steigern."

Mertens und Fischer fühlen die Hymne

Auch die Zeremonie vor dem Spiel kann Mertens kaum erwarten: "Ich weiß noch, wie ich Gänsehaut bekommen habe, als wir bei der Heim-EM in Düsseldorf vor über 50.000 Fans die Nationalhymne gesungen haben. Das wird Dienstag wieder so ein Gefühl sein, Wahnsinn."

Kreisläufer Justus Fischer verspricht: "Ich hab da richtig Bock drauf, und ich fühl das total, bei der Hymne schon richtig einen rauszuhauen. Und so gehen wir dann auch in das Spiel."