Später Schock für S04 Schalke verschenkt Sieg bei Wehen Wiesbaden
Nach dem verpatzten Start in die 2. Fußball-Bundesliga hat der FC Schalke 04 beim SV Wehen Wiesbaden einen weiteren Dämpfer kassiert. Die Gelsenkirchener kassierten spät noch den Ausgleich.
Am Samstag (02.09.2023) musste sich Schalke in Wiesbaden doch noch mit einem 1:1 (0:0) zufriedengeben. Den ersten Treffer der eher zähen Partie erzielte Außenbahnspieler Tobias Mohr für Schalke (54. Minute). Die Dominanz der Gäste nahm danach zu, aber Joker Max Rheintaler schockte die "Knappen" noch mit seinem späten Ausgleich (90.+5).
Schalke verbucht mit dem Remis nun vier Punkte nach fünf Spielen und belegt einen enttäuschenden 13. Platz. Aufsteiger Wiesbaden steht auf Rang sechs mit acht Zählern.
Reis bemängelt ängstliche S04-Schlussminuten
"Wir waren spielerisch überlegen, leider im letzten Drittel nicht zwingend genug", analysierte Schalkes Trainer Thomas Reis nachher am Sportschau-Mikro. Die Mannschaft habe ein "anderes Gesicht gezeigt" als in den jüngsten beiden Partien. Aber: "In den letzten zehn Minuten sieht man ein bisschen die Angst, dass man etwas verlieren kann."
Sein Gegenüber, Markus Kauczinski, fand die erste Halbzeit seines Teams "nicht gut", Wiesbaden habe auch im eigenen Offensivspiel "zu viele Bälle verloren". Er lobte aber die "mutigere" Herangehensweise im zweiten Durchgang.
S04 drückt ohne zündende Idee, SVW diszipliniert
Die spielerischen Kräfteverhältnisse pendelten sich zu Beginn der Partie schnell zugunsten der Schalker ein. S04 verschaffte sich schon früh klare Ballbesitz- und Feldvorteile. In der gesamten ersten Hälfte bot sich den über 11.000 Fans im Stadion aber trotzdem ein zähes Spiel.
Denn der SV Wehen Wiesbaden beschränkte sich auf seine Kernkompetenz im Defensivspiel, agierte mit Fünferkette und verstrickte die Gäste zuverlässig in intensive Zweikämpfe. Das Team von Kauczinski gewann über 60 Prozent der Duelle.
Zwar gab Schalke im ersten Abschnitt mehr Torschüsse (6:1) ab, aber in wirklich aussichtsreiche Abschlusspositionen kam die Reis-Elf zu selten. Bezeichnend: Kapitän Simon Terodde, Rekordtorschütze der 2. Bundesliga, hing in der Luft. Er war nur fünfmal am Ball.
Neuzugang Murkin bringt frischen Wind und assistiert
In der Halbzeitpause nahmen beide Trainer Wechsel vor, sowohl auf Schalker als auch Wiesbadener Seite kamen Debütanten ins Spiel. Reinthaler ersetzte beim SVWW Florian Carstens, bei Schalke löste Derry John Murkin den eher blassen Soichiro Kozuki ab (46.).
Und Schalkes Murkin ließ in der Folge keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich etwas für seinen ersten Auftritt im S04-Dress vorgenommen hatte. Als linker Außenbahnspieler belebte er die Partie. Und Murkin brauchte nur acht Minuten, um beim bis dahin besten Schalker Angriff Mohr mit einem präzisen Pass das Führungstor aufzulegen.
Rheintaler sorgt für versteinerte S04-Mienen
Danach spielte Schalke durchaus befreit auf, erarbeitete sich weitere Chancen. So verpasste Murkin die Entscheidung (77.), Danny Latza traf aus kurzer Distanz noch den Pfosten (85.).
Mittelfeldmann Lino Tempelmann brachte unfreiwillig noch Torwart Marius Müller in Bedrängnis (90.+5), sein Blackout blieb erstmal folgenlos. Erstmal. Denn er war bezeichend für die auf einmal abenteuerliche Verteidigungshaltung der "Königsblauen".
Robin Heußers Schuss wurde von Schalkes Henning Matriciani auf der Linie vermeintlich geklärt, doch er schoss Wiesbadens Debütant Rheintaler an, der SVWW bejubelte den Ausgleich. Ivan Prtajin hätte sogar noch den Siegtreffer erzielten können (90.+7).
Wiesbaden in Paderborn, Schalke gegen Magdeburg
Am nächsten Spieltag stehen für beide Klubs Flutlichtspiele an. Zunächst ist der SV Wehen Wiesbaden freitagabends (15.09.2023, 18.30 Uhr) auswärts in Paderborn gefordert. Der FC Schalke 04 empfängt einen Tag später den 1. FC Magdeburg (20.30 Uhr).