Sieg im Kellerduell gegen Berlin Werder Bremen verschärft Unions Krise
Union Berlin hat beim 0:2 (0:1) bei Werder Bremen am Samstag (28.10.2023) die zehnte Pflichtspiel-Niederlage in Folge hinnehmen müssen und bleibt damit im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga stecken.
Für Bremen war es dagegen der erste Sieg nach zuvor drei Niederlagen. Ein Eigentor von Robin Knoche (38. Minute) brachte die Werderaner auf die Siegerstraße, Marvin Ducksch (75.) stellte den Endstand her. Zudem musste Union noch eine Rote Karte gegen Rani Khedira (60.) hinnehmen.
Der SVW befreite sich mit dem Erfolg leicht aus dem Tabellenkeller, liegt nun mit neun Punkten auf Rang zwölf. Drei Zähler dahinter verbleibt Union zunächst auf Platz 15, könnte jedoch im Laufe des Spieltags noch auf den Relegationsrang fallen. Damit dürften auch die Diskussionen um FCU-Trainer Urs Fischer weiter an Fahrt aufnehmen. Bisher deutet jedoch nichts aus dem Vereinsumfeld auf eine Entlassung des Schweizers hin.
Unions Fischer "spürt den Rückhalt des Klubs"
"Ich spüre den Rückhalt des Klubs", sagte Fischer am Sportschau-Mikrofon nach dem Spiel. "Wir haben viele tolle Momente erlebt, jetzt läuft es wirklich mal gegen uns. Ich versuche jeden Tag, mein Bestes zu geben - sollte das nicht ausreichen, muss man mit der Entscheidung entsprechend umgehen."
"Wir sollten aufhören, jedem einzelnen Ergebnis eine enorme Bedeutung beizumessen", sagte Werder-Trainer Ole Werner. "Wichtig ist trotzdem, dass wir Schritte nach vorne machen. Heute haben wir auf zuletzt schlechte Ergebnisse gut reagiert, sind bei uns geblieben und haben uns von Dingen drumherum nicht beeindrucken lassen. Das hat sich heute ausgezahlt."
Eigentor hilft Werder
Die Zuschauer im Weserstadion sahen zunächst einen ausgeglichenen Spielbeginn. Während Union etwas mehr Zug zum Tor besaß, hatte Bremen dafür leichte Vorteile beim Ballbesitz. Große Chancen erspielten sich beide Teams in den ersten 20 Minuten nicht. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gastgeber etwas gefährlicher - doch zu oft passte es beim finalen Pass der Grün-Weißen nicht.
So mussten ein Standard und ein Berliner Spieler nachhelfen: Nach einem Freistoß von halblinks köpfte Knoche die Kugel unglücklich ins eigene Netz. Die Werder-Führung war durchaus verdient, weil die Gastgeber inzwischen das aktivere Team waren. Union hatte dagegen Probleme, offensiv strukturiert nach vorne zu kommen. Vor der Pause schaffte es Berlin nicht mehr gefährlich vor den Kasten des SVW.
Traumtor von Bremens Ducksch bringt die Entscheidung
Nach dem Seitenwechsel passierte 15 Minuten quasi gar nichts - bis Khedira Romano Schmid mit ausgestrecktem Bein in Brusthöhe traf und zu Recht vorzeitig vom Platz musste. In Unterzahl wurde die Aufgabe für Berlin noch schwerer, vor allem, weil Werder defensiv souverän alle Angriffsversuche verteidigte.
Für die Entscheidung sorgte dann ein absolutes Traumtor: Nach einem langen Pass von Milos Veljkovic nahm Ducksch die Kugel mit dem ersten Kontakt super aus der Luft und lupfte sie mit dem zweiten über Unions Schlussmann Frederik Rönnow ins Netz. Im Stadion saß nun keiner mehr, der es mit Werder hielt. Union erholte sich von diesem neuerlichen Nackenschlag nicht mehr, zeigte über das gesamte Spiel offensiv jedoch auch deutlich zu wenig.
Union gegen Frankfurt, Werder in Wolfsburg
Am 10. Spieltag hat Union Berlin Eintracht Frankfurt zu Gast (Samstag, 04.11.2023 um 15.30 Uhr). Werder Bremen ist einen Tag später in Wolfsburg gefordert (15.30 Uhr).