Sechs Tore und VAR-Wirbel Spektakuläres Remis zwischen Frankfurt und BVB
Borussia Dortmund hat nach der Champions-League-Party in Newcastle in der Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt Defensivprobleme offenbart, aber Comeback-Qualitäten bewiesen. BVB-Torhüter Gregor Kobel musste angeschlagen runter.
Am Sonntag (29.10.2023) trennten sich Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund mit 3:3 (2:1). Omar Marmoush (8. Minute/FE, 24.) traf zweimal für die SGE, Farès Chaibi (68.) erzielte das dritte Frankfurter Tor. Dortmund bejubelte die Treffer von Marcel Sabitzer (45.+1), Youssoufa Moukoko (54.) und Julian Brandt (82.).
Durch den Punkt hat Dortmund nun 21 Zähler auf dem Konto und belegt Rang vier. Frankfurt steht mit 14 Punkten auf Platz sieben.
Gemischtes Fazit auf beiden Seiten
Dortmunds Trainer Edin Terzic zog am Sportschau-Mikrofon ein gemischtes Fazit: "Wir haben das Gefühl, vieles nicht gut gemacht zu haben. Trotzdem sind wir hier in Frankfurt, wo es nicht leicht ist, zurückgekommen und haben wieder gezeigt, dass es aktuell sehr schwer ist, uns zu besiegen." "Wenn man den Spielverlauf betrachtet, war es ein gewonnener Punkt", urteilte auch Nico Schlotterbeck.
"Auf der einen Seite schwingt Enttäuschung mit", sagte sein Gegenüber Dino Toppmöller. "Aufgrund der Art und Weise, wie wir gespielt haben, hätten wir den Sieg auch einen Tick mehr verdient gehabt, glaube ich."
Frankfurts Marmoush stresst den BVB - linke Seite unsicher
Frankfurt startete ambitioniert in dier Partie. So hatte Dortmund schon früh in Hälfte eins Defensivprobleme, vor allem auf der linken Seite von Ramy Bensebaini und seinem unterstützenden Innenverteidiger Nico Schlotterbeck gab es viel Platz für die SGE.
Diese spielte im 3-4-2-1-System mit Fünferkette in der Abwehr, bei Ballgewinnen schwärmte die SGE schnell aus und setzte den BVB unter Druck. Chaibi und Aurelio Buta wirbelten über rechts - fast drei Viertel der Angriffe liefen über diese Seite - sowie der nicht zu haltende Marmoush.
Allerdings hatte auch eine durchaus harte Elfmeterentscheidung gegen den BVB Anteil am Marmoush-Doppelpack. Ansgar Knauff schoss aus kurzer Distanz Marius Wolfs Hand an (5.). Schiedsrichter Robert Schröder checkte das am Bildschirm und zeigte auf den Punkt, Marmoush verwandelte. Und später staubte Marmoush nach einem zunächst von BVB-Torwart Kobel parierten Versuch von Buta zum 2:0 ab.
Dortmunds Torwart Kobel muss angeschlagen raus
Abgesehen vom Rückstand außerdem bitter für den BVB: Der in Newcastle so starke Kobel musste angeschlagen runter, Alexander Meyer ersetzte den Schlussmann (26.). Kobel hatte einige Minuten vor dem 0:2 Schlotterbecks Arm ins Gesicht bekommen und war mit einem Pflaster auf der Nase verarztet worden (18.).
Von Sportdirektor Sebastian Kehl gab es aber Entwarnung. "Ich glaube nicht, dass die Verletzung dramatisch ist. Er ist im Gesicht getroffen worden", sagte Kehl. Den Einsatz von Kobel im Pokal am Mittwoch gegen die TSG 1899 Hoffenheim sieht er nicht gefährdet.
Noch in der ersten Hälfte stand Kobel-Ersatz Meyer im Fokus: Er berührte im Strafraum Marmoush leicht mit dem Handschuh am Fuß, zunächst entschied Schröder auf Foulelfmeter (38.). Und nahm ihn nach Ansicht der Bilder zurück, weil ihm der Kontakt doch zu wenig war - Glück für Dortmund.
BVB zeigt Nehmerqualitäten und kämpft sich zurück
Dass Borussia Dortmund aber ein intaktes Selbstbewusstsein auch bei Rückständen hat, zeigte sich danach. Niclas Füllkrug legte auf für Sabitzer, der vor dem Pausenpfiff zum Anschluss traf. Und Hummels verpasste das Tor nur knapp (45.+7). Allerdings hatte auch Marmoush zwischenzeitlich den Pfosten getroffen (45.+2).
Die Hereinnahme von Karim Adeyemi und Moukoko für Giovanni Reyna und Donyell Malen (46.) zur zweiten Halbzeit deutete an: Trainer Edin Terzic verlangte offensiv mehr von seinem Team. Joker Moukoko bedankte sich wenig später mit dem Ausgleich. Der Flachschuss des 18-Jährigen passierte dabei Füllkrug, der bei Eingreifen im Abseits gestanden hätte. Schröder blieb bei der Entscheidung, das Tor zu geben.
Brandt macht fatalen Ballverlust wieder wett
Aber Frankfurt hielt mehr als nur dagegen. Marmoush war weiter ein Aktivposten, hatte bereits früh in Hälfte zwei eine Chance vergeben (47.). Für die erneute Führung sorgte dann Chaibi nach einem Schnittstellenpass von Ellyes Skhiri nach leichtfertigem Hacken-Ballverlust von Brandt.
Dieser machte seinen Fehler aber selbst wieder wett, denn in der Schlussphase gelang der Borussia erneut der Ausgleich. Brandt verwertete eine scharfe Hereingabe von Joker Adeyemi zum 3:3 - es sollte der Endstand sein.
BVB und Frankfurt erst im Pokal
Bevor es in der Bundesliga weitergeht, sind beide Teams erstmal am Mittwoch in der 2. Runde des DFB-Pokals gefordert. Frankfurt tritt auswärts bei Viktoria Köln an (20.45 Uhr), der BVB empfängt früher am Abend die TSG Hoffenheim (18 Uhr).
Am kommenden 10. Spieltag hat Borussia Dortmund dann das erste große Spitzenspiel in der Liga vor der Brust. Das Terzic-Team empfängt den FC Bayern München im eigenen Stadion (Samstag, 18.30 Uhr). Und Eintracht Frankfurt trifft auf den 1. FC Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr).