Torschützen Wirtz und Hofmann beim Sieg gegen Freiburg

Alonso und Streich loben Nationalspieler Wirtz-Traumtor: Leverkusen mit Sieg gegen Freiburg

Stand: 30.10.2023 12:43 Uhr

Bayer Leverkusen hat mit einem überragenden Florian Wirtz den SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga regelrecht schwindlig gespielt. Doch das Ergebnis spiegelt die Überlegenheit der Rheinländer nicht wider. Leverkusen besiegte die Breisgauer am Sonntagabend (29.10.2023) mit 2:1 (1:0).

Überragender Akteur auf dem Platz war der Leverkusener Florian Wirtz, dem mit einer feinen Einzelleistung die Gastgeber in Führung schoss (36. Minute). Auch am zweiten Treffer war der Nationalspieler beteiligt, als er für Jonas Hofmann auflegte, der mit einem Fernschuss und etwas Glück erhöhte (60.). Manuel Gulde stellte den Anschluss her (75.), mehr sprang für Freiburg allerdings nicht mehr heraus.

Leverkusen eroberte mit dem Sieg die Tabellenführung zurück, Freiburg verharrt auf dem achten Rang der Tabelle. "Wir hatten Geduld, wir hatten Kontrolle, wir haben nach Ballverlusten gut verteidigt", sagte Leverkusens Trainer Xavi Alonso nach dem Spiel am Sportschau-Mikrofon.

Über Wirtz sagte er: "Das ist ein spezieller Spieler, ein großes Talent. Das, was er gemacht hat, können nicht viele." Alonsos Freiburger Kollege Christian Streich sagte: "Leverkusen war ja hoch überlegen, aber sie hatten nicht viele große Torchancen. Das hat unsere Mannschaft so gut gemacht. Das erste Tor von Leverkusen war Weltklasse."

Bayer drückend überlegen

Spielabschnitt eins hätte eigentlich einen viel deutlicheren Zwischenstand zugunsten der Werkself bringen müssen: 75 Prozent Ballbesitz, totale Spielkontrolle und ein überraschend passiver Gegner führten zu viel zu wenigen Torchancen. Besonders Wirtz gefiel durch große Spielfreude. Insofern war Freiburgs Abwehr Respekt zu zollen, dass zur Pause nicht ein sehr deutlicher Rückstand auf der Anzeigetafel der BayArena prangte.

Exequiel Palacios probierte es mit einem Schlenzer (19.), Boniface köpfte (21.) und schoss (28.) - alles ohne Erfolg. Der SCF wagte sich nur selten in den Angriff, Lucas Höler (27.) und Merlin Röhl (45.+1) zeigten die einzigen beiden Abschlüsse in der ersten Hälfte, beide Male parierte Lukáš Hrádecký ohne größere Probleme.

Leverkusens Wirtz dribbelt Freiburger schwindlig

Als Wirtz dann sich so richtig in einen kleinen Rausch gespielt hatte, wurde es für Nicolas Höfler besonders unangenehm - Drehschwindel nicht ausgeschlossen: Der Leverkusener Youngster nahm rechts im Strafraum einen Pass von Frimpong an, dribbelte, drehte sich, schlug einen Haken nach dem anderen. Ihm immer auf den Fersen: Höfler. Doch der dritte Haken war einer zu viel, der Freiburger rutschte aus. Wirtz zog aus spitzem Winkel zwei Schritte Richtung Tor und zog dann wuchtig ab: Noah Atubolu im Kasten der Gäste war chancenlos.

Freiburg-Trainer Streich räumte ein: "Florian Wirtz kannst du nicht verteidigen." Was ihm bei dem Zauber-Dribbling des Nationalspielers vor dem 1:0 durch den Kopf ging? "Wir sollten froh sein, dass nicht alle in England sind, dass die uns nicht alle wegkaufen", sagte Streich.

Auch beim zweiten Treffer war Freiburgs Keeper Atubolu wieder ohne Chancen, einzugreifen - und trotzdem erzielte er es gewissermaßen: Eingeleitet von Wirtz zog Hofmann gegen aufgerückte Freiburger aus gut 20 Metern zentraler Position ab. Der Ball krachte an den linken Pfosten - Atubolu streckte sich vergebens - doch vom Aluminium prallte der Ball an den Freiburger Schlussmann und trudelte von dort ins Tor.

Leverkusen drückt weiter - und Freiburg trifft

Mit zwei Toren wollte sich Leverkusen nicht zufriedengeben: Wieder war es der bärenstarke Nationalspieler Wirtz, der diesmal Jeremie Frimpong auf links bediente. Frimpong zog in den Strafraum, doch sein in Bedrängnis abgegebener Schuss traf nur den Außenpfosten.

Plötzlich hieß es nur noch 2:1. Freiburg hatte es während des zweiten Spielabschnitts geschafft, sich mehr und mehr freizuspielen. Nach einem Freistoß aus der Nähe der linken Eckfahne flankte Vincenzo Grifo ins Sturmzentrum, wo Gulde perfekt in Position lief und den Ball aus recht kurzer Distanz wuchtig ins Tor köpfte.

Freiburg kommt wieder auf

Und plötzlich hatte Freiburg Rückenwind: Kiliann Sildillia zog ab und zwang Hrádecký zu einer Parade (74.). Doch im Gegenzug hätte Bayer fast den berühmten Deckel auf das Spiel gemacht: Einen Schuss von Florian Wirtz lenkte Keeper Atubolu mit den Fingerspitzen über die Latte.

Und Leverkusen spürte, dass es wieder etwas mehr investieren musste, um den in Hälfte eins so sicher geglaubten Sieg nicht in Gefahr zu bringen. Wer sonst als Wirtz bediente Palacios, dessen Schuss jedoch deutlich daneben ging. Auch Gregoritsch für Freiburg zog vom Elfmeterpunkt ab, hatte jedoch ebenso wenig Schussglück wie der Argentinier auf der Gegenseite.

Eine Ecke drei Minuten vor dem offiziellen Spielende konnten die Breisgauer in keine Torchance ummünzen. Freiburgs Coach Christian Streich holte sich wegen Reklamierens noch die Gelbe Karte ab, am Ende aber rettete Bayer Leverkusen einen sicher geglaubten Sieg so gerade eben noch über die Zeit.

Bayer in Hoffenheim, Freiburg empfängt Gladbach

Am kommenden Spieltag ist Leverkusen gegen die TSG Hoffenheim gefordert (Samstag, 04.11.2023 um 15.30 Uhr). Die Breisgauer haben zur selben Zeit Borussia Mönchengladbach zu Gast.