Steffen Baumgart

Erleichterung bei Werder Bremen Kölns Baumgart grübelt, bleibt seinem Stil aber treu

Stand: 25.09.2023 00:00 Uhr

Steffen Baumgart kassiert mit dem 1. FC Köln die bereits vierte Niederlage und gerät ins Grübeln, auch über die Psyche der Spieler. Seinem Stil will der Trainer treu bleiben. Der Sieger Werder Bremen ist erleichtert.

Der Frust war Baumgart am Samstag (23.09.2023) deutlich anzumerken. "Die zweite Halbzeit war nicht annähernd das, was ich mir unter Fußball vorstelle", schimpfte der Trainer nach dem 1:2 bei Werder Bremen. "Wir haben einen von 15 Punkten. Das ist schlecht", monierte Geschäftsführer Christian Keller.

"Jungs arbeiten in der ein oder anderen Situation mit dem Kopf"

Wieder zeigte der FC gute Ansätze und ging verdient durch Davie Selke (31. Minute) in Führung. Wieder patzte danach sein Team und verlor gegen zuvor ebenfalls kriselnde Bremer am Ende verdient.

"30 bis 40 Minuten reichen einfach nicht, um in der Bundesliga zu gewinnen", sagte Baumgart. "Die Jungs arbeiten in der ein oder anderen Situation mit dem Kopf. Es ist meine Aufgabe, die dann darauf klar zu kriegen und dass wir bei uns bleiben."

Baumgart betonte einmal mehr, dass er an seinem Spielstil mit offensivem Fußball trotz des Fehlstarts beibehalten will.

Selbstkritik von Baumgart

In Bremen war seine Elf lange Zeit optisch überlegen, bekam in der zweiten Hälfte aber nichts mehr hin. "Wir werden Antworten finden müssen, und wir werden uns auch die Frage stellen müssen, warum Bremen in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel gekommen ist. Das hat ja einen Grund", äußerte sich Baumgart durchaus selbstkritisch. 

In der kommenden Woche will der Coach mit seinen Profis einiges analysieren. "Wir müssen jetzt den Bock umstoßen", forderte Torschütze Selke. Der Angreifer, der zwei der bislang lediglich vier Kölner Saisontore erzielte, gab zudem die Marschroute für die nächsten Tage aus. "Ruhe bewahren, auch wenn es schwerfällt", sagte der Stürmer.

Die nächsten Aufgaben haben es für die Kölner in sich. Zunächst geht es gegen den VfB Stuttgart, der von fünf Spielen vier gewann. Dann steht das Nachbarschaftsduell bei Bayer Leverkusen an, bevor es im Derby gegen Borussia Mönchengladbach geht.

Werner lobt "richtige Antwort" bei Werders zweitem Saisonsieg

Bei Werder Bremen war die Erleichterung nach dem zweiten Saisonsieg groß, genau wie die Freude über ein Comeback. "Sehr wichtig war für uns, dass wir auf den Rückstand die richtige Antwort gegeben haben", sagte Trainer Ole Werner dem ARD-Hörfunk.

Njinmah trifft mit erstem Ballkontakt

Rafael Borré, ausgeliehen von Eintracht Frankfurt, mit seinem grün-weißen Premierentreffer (38.) und Justin Njinmah (67.) drehten das Spiel. Bemerkenswert: Njinmah traf wenige Sekunden nach seiner Einwechslung für Borré mit seinem ersten Ballkontakt.  "Den kann man echt reinschmeißen, der ist nicht so langsam", scherzte Werders Kapitän Niklas Stark über Njinmah, der bereits im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (4:0) als "Joker" getroffen hatte. Marvin Ducksch lobte: "Es hat heute jeder einzelne bravourös gemacht."

Keita mit Comeback

Zur Erleichterung über die Punkte gesellte sich bei den Bremern die Freude über das Comebach von Naby Keïta. Der Neuzugang vom FC Liverpool benötigte nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit nur wenige Sekunden für ein erstes Ausrufezeichen. Bei zwei guten Abschlüssen hätte der Mittelfeldspieler fast noch ein Tor erzielt.

"Wir haben in den wenigen Minuten gesehen, was er für Qualitäten mitbringt", lobte ihn Trainer Werner. Mehr als fünf Jahre nach seinem letzten Auftritt für RB Leipzig spielte Keïta mal wieder in der Bundesliga. Eine Adduktorenverletzung in der Vorbereitung hatte den 28-Jährigen weit zurückgeworfen.

Ob der Neuzugang am Sonntag (01.10.2023) beim SV Darmstadt 98 bereits in der Startelf stehen wird, ließ Werner offen. "Wenn er gut durch die Woche kommt, wird er mehr Zeit bekommen." Die Verletzungshistorie von Keïta zeigt, dass es angebracht ist, die Belastung gut zu steuern.