Zäher Sieg Reus erlöst den BVB gegen Wolfsburg
Borussia Dortmund hat sich in einem lange zähen Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg durchgesetzt und konnte sich dabei erneut auf die Treffsicherheit eines Routiniers verlassen.
Der BVB gewann am Samstag (23.09.2023) mit 1:0 gegen den VfL Wolfsburg und bleibt in der Fußball-Bundesliga nach dem zweiten Sieg in Folge dem Tabellenführer FC Bayern auf den Fersen. Der BVB steht nach dem 5. Spieltag bei elf Punkten und hat damit zwei Punkte weniger auf dem Konto als die Münchner. Wolfsburg kassierte die zweite Saisonniederlage.
Reus mit dem Siegtor für den BVB
Marco Reus erlöste in einer zähen Partie den lange Zeit ideenlosen BVB mit dem Treffer (68. Minute) zum 1:0 - wie in der Vorwoche beim 4:2-Erfolg in Freiburg war damit erneut einer von Dortmunds Routiniers der Matchwinner. Reus hatte auch in Freiburg getroffen, neben Doppel-Torschütze Mats Hummels.
Sechs Neue beim BVB - ohne große Wirkung
Reus vertrieb mit dem Siegtor auch die Anzeichen einer Krise bei den Dortmundern, vier Tage nach dem enttäuschenden Champions-League-Auftritt bei Paris St. Germain. BVB-Trainer Edin Terzic hatte nach dem Mauerspiel von Paris gleich auf sechs Positionen umgebaut - auf der Bank saßen unter anderem Kapitän Emre Can, Sébastien Haller und Niklas Süle.
Ins Team rückten Rami Bensebaini, Salih Özcan und Reus, Angreifer Niclas Füllkrug bei seinem Debüt von Beginn an, der frühere Wolfsburger Felix Nmecha und Jamie Bynoe-Gittens. Doch Grundlegendes änderte sich vor 81.365 Zuschauern nicht. Nach guten zehn Minuten verfiel der BVB auch in dieser Aufstellung in einschläfernden Fußball. Die anfängliche Überlegenheit brachte im eingespielten 4-2-3-1 zunächst nicht mehr als einen gefährlichen Reus-Freistoß ein, den Koen Casteels hervorragend parierte (5.).
Dortmund lange ideenlos - Wolfsburg sicher
VfL-Trainer Niko Kovac hingegen stauchte lautstark seine Offensive für inkonsequentes Anlaufen zusammen. Immerhin wäre Joakim Maehle (12.) beinahe eine verunglückte Flanke zum Wolfsburger Führungstreffer geraten, ansonsten gaben die Gäste den Ball im Aufbau zu schnell wieder her. Maxence Lacroix und Moritz Jenz aber standen in der Innenverteidigung sicher.
Das Dortmunder Spiel wurde uninspiriert und träge. Weil Nmecha und Özcan im Zentrum keine Kreativität einbrachten, lief offensiv fast alles über die linke Seite, auf der Wolfsburg Julian Brandt und Bynoe-Gittens rigoros zustellte. Dennoch entstand dort der seltene Dortmunder Schwung, der Übergang vom Mittelfeld in den Angriff lahmte. Tiago Tomas hatte nach Özcans Ballverlust und einem Konter die bis dahin beste Chance (37.).
Auch Füllkrug ohne Wirkung
Auch für den Bundestrainer-Assistenten Sandro Wagner und DFB-Direktor Hannes Wolf auf der Tribüne war das Spiel wohl nicht sonderlich aufschlussreich. Die Freude, die Energie, die der BVB sonst bei aller defensiven Anfälligkeit versprüht, fehlt derzeit. Bynoe-Gittens stolperte (48.), Füllkrug misslang in bester Position die Ballannahme (54.), die durchaus vorhandene Unruhe im VfL-Strafraum blieb ungenutzt.
Diesmal aber verpuffte der Schwung nicht so schnell. Fehlende Dynamik und viele Ungenauigkeiten im Dribbling verhinderten weiter mehr Druck auf das Wolfsburger Tor. Nmecha ließ zumindest mal einen Fernschuss los (66.). Erst nach der Einwechslung des in Paris so schwachen Donyell Malen kam offensiv mehr Schwung ins Dortmunder Spiel: Brandts Großchance vereitelte Casteels (68.). Dann traf Reus nach Zuspiel von Brandt ins lange Eck. Malen hatte den Angriff eingeleitet.
BVB-Coach Terzic sprach im Anschluss am ARD-Mikrofon von einem "hart erarbeiteten, aber verdienten Sieg". Der Sieg, so Terzic, sei vor allem für die Tabelle wichtig, um den Anschluss an die Spitze zu halten: "Wir wollen unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren, deswegen ist es gerade zu Hause wichtig, die Punkte einzufahren. Wir sind sehr zufrieden, auch mit der Art und Weise wie wir das geschafft haben."
BVB in Hoffenheim, Wolfsburg zu Hause gegen die Eintracht
Borussia Dortmund ist am 6. Spieltag gegen die TSG Hoffenheim gefordert (Freitag, 29.09.2023 um 20.30 Uhr). Die "Wölfe" empfangen einen Tag später Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr).