SC kommt dreimal zurück Frankfurt verpasst Sieg bei Spektakel in Freiburg
In der Fußball-Bundesliga hat Eintracht Frankfurt beim SC Freiburg dreimal geführt und dreimal den Ausgleich kassiert. Es war ein spektakulärer Schlagabtausch im Breisgau - bei Frankfurt überragten Omar Marmoush und Ansgar Knauff.
Dennoch reichte die Gala-Vorstellung der beiden Offensivkräfte am Sonntag (18.02.2024) nicht für den Sieg. Freiburg und Frankfurt trennten sich mit 3:3 (2:2). Frankfurts Marmoush erzielte den ersten Treffer (27.) und legte Doppelpacker Ansgar Knauff (35., 72.) beide Tore auf. Marmoush war damit seit seiner Rückkehr vom Afrika-Cup an allen vier Eintracht-Toren beteiligt (zwei Tore, zwei Vorlagen).
Für Freiburg glichen Ritsu Doan (30.), Vincenzo Grifo (Foulelfmeter, 45.+5) und Michael Gregoritsch (90.) jeweils aus.
Frühe Fan-Proteste und Verletzung von Frankfurts Kalajdzic
Bevor das Spiel richtig Fahrt aufnehmen konnte, kam es erstmal zu Fan-Protesten gegen den Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL). Es flogen Gegenstände aufs Spielfeld, nach etwa fünf Minuten Zwangspause ging es dann richtig los.
Doch der Spielfluss wurde erneut unterbrochen, diesmal durch die frühe Verletzung von Frankfurts Stürmer Sasa Kalajdzic, der ohne Gegnereinwirkung zu Boden ging und sich ans Knie fasste. Er humpelte vom Feld, für ihn kam Knauff (11.).
Marmoush wirbelt Freiburgs Abwehr durcheinander
Bis dahin war spielerisch wenig passiert, wobei die Eintracht durchaus die etwas aktivere Mannschaft stellte. Die SGE gewann mehr Zweikämpfe, machte die Räume gekonnt eng und arbeitete vorne präziser: Eine Flanke von Philipp Max fand Marmoush, Freiburgs Yannik Keitel stand mehr als ungünstig und rutschte auch noch aus, Marmoush hatte dann viel Platz und keine Mühe einzuschieben.
Der Stürmer avancierte endgültig zum Frankfurter des ersten Abschnitts, als er Joker Knauff bei einem Konter den zweiten SGE-Treffer noch mustergültig auflegte. Frankfurt war mit Aktivposten Marmoush enorm effizient - und brauchte für seine zwei Treffer im ersten Durchgang nur zwei Abschlüsse.
"Am Ende wollten beide Mannschaften den Sieg. Wir müssen sehen, was dieser Punkt dann wert ist. Wir haben einen Kontrahenten um die internationalen Plätze auf vier Punkte hinter uns gelassen", analysierte Frankfurts Trainer Dino Toppmöller nach der Partie am Sportschau-Mikro.
Freiburg antwortet effizienter Eintracht
Die Gastgeber zeichnete am frühen Abend aus, dass sie im ersten Durchgang zweimal eine passende Antwort auf die Gegentreffer hatten. Denn erst staubte Doan nur drei Minuten nach Marmoushs Treffer zum 1:1 ab. Vorangegangen war ein Ballgewinn nach Einwurf für die SGE. Torwart Kevin Trapp ließ Roland Sallais Abschluss klatschen, Doan schob ein.
Und der Ausgleich zum 2:2 wurde begünstigt durch einen Bock von Eintracht-Routinier Makoto Hasebe. Der 40-Jährige war das letzte Glied in einer Fehlerkette - Frankfurts Versuch, einen Abstoß flach hinten rauszuspielen, misslang. Tuta köpfte den Ball lasch zurück zu Hasebe, Lucas Höler spritzte dazwischen, Hasebe traf in ihm Strafraum. Den Elfmeter verwandelte Grifo.
Ferngesteuerte Modellflugzeuge sorgen für Unterbrechung
Es kam dann in Hälfte zwei erneut zu Fan-Protesten und einer Unterbrechung, diesmal flogen zwei ferngesteuerte Modellflugzeuge auf, respektive über das Spielfeld. Freiburg-Trainer Christian Streich marschierte wütend vor die Kurve, weil seine Mannschaft gerade mitten im Angriff gewesen war (52.). Die Proteste hielten an, Stieler bat die Mannschaften zwischenzeitlich in die Kabine (58.).
Ein ferngesteuertes Modellflugzeug fliegt durch das Freiburger Fußballstadion.
Dritter Ausgleich durch Freiburgs Gregoritsch kurz vor Schluss
Freiburg zerbrach sich danach den Kopf, versuchte es vor allem über Flanken. Doch erstmal jubelte wieder die Eintracht. Erneut war es Marmoush, der das Auge für den Mitspieler hatte und Knauff bediente, dessen wuchtiger Schuss im Tor einschlug.
Aber tatsächlich kam Freiburg ein drittes Mal zurück: Gregoritsch, der in der 77. Minute Höler ersetzt hatte, war der Nutznießer im Gewühl nach einer von Frankfurt nicht geklärten Ecke.
"Wir sind dreimal sehr gut zurückgekommen, haben alles gegeben. Aber am Ende müssen wir gewinnen, weil wir riesen Torchancen hatten", sagte Freiburgs Trainer Streich nach dem Spiel der Sportschau.
Und die Eintracht hatte am Ende Glück: Florent Muslija hätte fast aus ganz großer Distanz noch das Spiel gedreht (90.+7), außerdem klärte Tuta nach Abschluss von Gregoritsch auf der Linie (90.+9).
Freiburg und Frankfurt auf europäischer Bühne
Bevor es für den SC Freiburg in der Bundesliga weitergeht, steht erstmal das Playoff-Rückspiel in der Europa League an. Dann empfangen die Freiburger nach dem torlosen Remis im Hinspiel den französischen Klub RC Lens (Donnerstag, 18.45 Uhr).
Auch Eintracht Frankfurt darf auf europäischer Bühne ran - die Hessen haben das Rückspiel in der Conference League gegen Union Saint-Gilloise vor der Brust (Donnerstag, 21 Uhr). Das Hinspiel in Belgien ging 2:2 aus.
Beide treten somit erst am Sonntag in der Liga an. Auf Freiburg wartet ein Auswärtsspiel beim FC Augsburg (19.30 Uhr), die SGE empfängt den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr).