Erst Transfer-Frust, dann Transfer-Jubel Neuzugang Nkounkou rettet Frankfurt gegen Köln
Die Transfer-Geschichte um Randal Kolo Muani nervte Eintracht Frankfurt noch immer, ein Zugang machte sie aber doch noch vergessen: Niels Nkounkou verhinderte in der Fußball-Bundesliga beim 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Köln mit einem späten Tor eine Niederlage.
Die vergangenen Tage haben bei den Fans von Eintracht Frankfurt Wunden hinterlassen. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln breiteten sie ein großes Plakat aus, auf dem stand: "Kohle Muani - Geld verändert nicht den Charakter, es macht ihn nur sichtbar." Randal Kolo Muani hatte die SGE-Fans in der vergangenen Saison erst mit seinen Toren begeistert, dann mit seinem Streik vor dem 95-Millionen-Euro-Wechsel zu Paris St. Germain tief verletzt - und nun war es an der Zeit, ohne den Stürmer neu zu starten.
"Am Spielfeldrand hat man, glaube ich, gesehen, dass das Emotionen pur waren", sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller nach dem Spiel am Sportschau-Mikrofon. "Wir mussten gegen den ein oder anderen Widerstand ankämpfen. Die Situation (um Kolo Muani, Anm. d. Red.) ist jetzt, wie sie ist. Wir werden das so annehmen und haben Spieler im Kader, die extreme Qualität haben."
Chancenarme erste Hälfte - Köln geht in Führung
Omar Marmoush soll nun der Mann für die Tore bei den Frankfurtern sein. Das Spiel gegen Köln war aber ein sehr undankbarer Start in dieses Vorhaben. Es entwickelte sich eine erwartungsgemäß intensive Partie, sie hatte jedoch lange keinerlei sportliche Höhepunkte. Frankfurt war dominant, aber die Angriffe nicht zielführend. Dina Ebimbe hatte die ersten beiden Möglichkeiten (24./29.), dürfte damit jedoch nicht für Aufregung bei den Kölnern gesorgt haben.
Die gab es dann in der Schlussphase der ersten Halbzeit auf der anderen Seite - und wieder mussten die Frankfurter Fans leiden. Eric Martel dribbelte sich auf der rechten Seite in den Strafraum und wurde von Philipp Max zu Fall gebracht - es gab Elfmeter. Florian Kainz übernahm diese Aufgabe und schob den Ball hoch in die Mitte zur Führung der Kölner (43.).
Frankfurt durch Marmoush und Skhiri mit Topchancen
Kurz nach der Pause hatte Marmoush dann seine erste große Gelegenheit. Der Ex-Kölner Ellyes Skhiri steckte den Ball durch, doch Martel schmiss sich im letzten Moment noch in den Abschuss des Frankfurt-Stürmers (53.). Nach der folgenden Ecke verhinderte der Kopf von Leart Paqarada, dass Skhiri bei seinem ersten Wiedersehen mit den Kölnern der Ausgleich gelingt.
Es war die erste Phase, in der die Eintracht zielstrebig nach vorne spielte und die gegnerische Defensive auch unter Druck setzen konnte. Aber sie war eben nicht allzu lang. Denn den Kölnern gelang es in der Folge, die Angriffe der Frankfurter wieder früher entscheidend zu stören und abzuwehren. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart bekam das Spiel wieder deutlich besser in den Griff.
Nkounkou macht Frankfurt glücklich
Doch kurz vor Schluss machte dann ein Frankfurter Zugang all den Frust vergessen. Niels Nkounkou sorgte mit einem satten Linksschuss für plötzliche Glückseligkeit und erzielte den Ausgleich für die Eintracht (87.). Schon zuletzt bei Mainz 05 hatte sich die Mannschaft von Dino Toppmöller in den letzten Minuten noch einen Punkt erkämpft - nun sorgte der Franzose, der erst kurz vor dem Ende der Transferperiode gewechselt war, für eine Wiederholung.
Frust herrschte dagegen natürlich bei den Kölnern vor, denen es aber immerhin gelang, das Unentschieden über die Zeit zu bringen und damit den ersten Punkt in dieser Saison einzuheimsen. Bei Borussia Dortmund (0:1) und gegen den VfL Wolfsburg (1:2) hatte es unglückliche Niederlagen gegeben und nun war das Glück auch nicht auf der Seite der Baumgart-Truppe. Aber wenigstens steht die Null nicht mehr. "Das Ergebnis ist das richtige", sagte Baumgart dem ARD-Hörfunk. "Es war ein verdientes Unentschieden."
Kölner Fanhilfe kritisiert Polizeieinsatz
Ein Nachspiel könnte ein Einsatz der Polizei am Gästeblock haben. Die Kölner Fanhilfe kritisierte den Einsatz als "überzogen". Die Fans des FC seien "rücksichtslos mit Schlagstöcken und Pfefferspray attackiert" worden. Die Frankfurter Polizei bestätigte den Einsatz, nannte die nicht näher beschriebenen Maßnahmen "geeignet", um den Zugang zum Gästeblock "wieder zu ordnen".
Köln empfängt die TSG, Eintracht in Bochum
Die Kölner empfangen nun am 4. Spieltag die TSG Hoffenheim (Samstag, 16.09.2023 um 15.30 Uhr). Frankfurt ist drei Stunden später in Bochum gefordert.