
Fanbanner vor Rettungstor Anpfiff in Bochum um 50 Minuten verzögert
Ein verhangenes Flucht- und Rettungstor im Gästeblock hat den Anpfiff des Bundesliga-Spiels zwischen Bochum und Frankfurt um 50 Minuten verzögert.
Die Bochumer Stadionhymne ertönte, die Mannschaften standen um 15.30 Uhr bei bestem Fußballwetter parat, doch Fußball wurde im Ruhrstadion erstmal nicht gespielt. Ein Fanbanner der mitgereisten Frankfurt-Fans hing vor einem Flucht- und Rettungstor, aus Sicherheitsgründen konnte die Partie daher zunächst nicht angepfiffen werden.
Weil der SGE-Anhang die Banner nicht schnell genug entfernte, beorderte Schiedsrichter Felix Zwayer beide Teams wenige Minuten nach dem geplanten Anpfiff zunächst wieder in die Kabinen.

Auf der Anzeigetafel in Bochum wurde minutenlang an die Gäste-Anhänger appelliert, ihre Banner vom Fluchttor zu entfernen.
Stadionsprecher appelliert an Fans
Der Stadionsprecher der Bochumer wies mehrfach auf die Problematik hin und wendete sich direkt an die Frankfurter Fans, die zunächst aber den Aufforderungen nicht Folge leisteten. Eintracht-Sportdirektor Markus Krösche sprach auf den eigenen Anhang ein.
"Ihr könnt nach Hause fahren", schallte es den Frankfurter Fans vom Bochumer Anhang entgegen, "ihr habt bezahlt, ihr könnt jetzt gehen." Teile der SGE-Anhänger verließen offenbar aus Protest den Block. Ein Spielabbruch stand gar im Raum, erst nach 50 Minuten wurden die Banner schließlich entfernt und die Partie konnte angepfiffen werden.
"Wir müssen uns beim VfL Bochum und bei allen anderen entschuldigen", sagte Frankfurts Vorstandsmitglied Philipp Reschke der Sportschau. "Alle Beteiligten hätten das besser machen müssen, vor allem im Vorfeld. Wir werden darüber im Nachgang mit den entsprechenden Gruppen debattieren, wie man in Zukunft mit vergleichbaren Situationen umgehen wird."
Keine Neuheit im Ruhrstadion
Zuletzt hatte es im September 2023 gegen Borussia Mönchengladbach und im Januar 2024 gegen den VfB Stuttgart aus demselben Grund Ärger gegeben. Gegen Stuttgart hatte das Spiel ebenfalls kurz vor dem Abbruch gestanden. Damals war das Spiel rund eine Stunde lange unterbrochen gewesen.
"Das Ruhrstadion ist das älteste Stadion der Liga. Das ist Fußballkultur", sagte Bochumgs Geschäftsführer Ilja Kaenzig nach Abpfiff im Sportschau-Interview. "Wenn wir das beibehalten wollen, dann braucht es Kooperationsbereitschaft der Fanszenen. Baulich ist das nicht zu korrigieren."