Nach Sieg über Polen DEB-Team so gut wie im WM-Viertelfinale
Nach dem dritten Sieg in Folge haben die deutschen Vizeweltmeister bei der Eishockey-WM in Tschechien das Viertelfinalticket so gut wie sicher. Nach zwei Kantersiegen tat sich das Team von Bundestrainer Harold Kreis beim 4:2 (0:0, 2:0, 2:2) am Samstag (18.05.2024) gegen Aufsteiger Polen aber schwer und musste in den Schlussminuten nochmal zittern.
Der Düsseldorfer Alexander Ehl (26. Minute), NHL-Torjäger John-Jason Peterka (36., 57.) und der Münchner Yasin Ehliz (45.) erzielten in Ostrava die Tore für die deutsche Mannschaft. Für den Tabellenletzten der Gruppe B trafen Patryk Wajda (54.) und Filip Komorski (56.) spät und machten die Begegnung noch einmal spannend.
"Als die Polen noch die zwei Dinger gemacht haben, haben sie sehr viel Momentum bekommen", sagte J. J. Peterka nach der Partie zur Sportschau, "auch durch die polnischen Fans. Deswegen mussten wir gut in der D-Zone bleiben, geduldig bleiben und unsere Chancen nutzen."
Stachowiak und Szuber gegen ihr Geburtsland
Besonders emotional war das Spiel für Wojciech Stachowiak und Maksymilian Szuber, die gegen ihr Geburtsland antraten. Beide hatten ihren eigenen Fanklub dabei: Die Familien, die den kurzen Weg über die nur zehn Kilometer entfernte Grenze gemacht hatten, unterstützten sie auf der Tribüne.
Nach drei Spielen in Folge erhielt NHL-Goalie Philipp Grubauer eine Pause, der Münchner Mathias Niederberger, einer der überragenden Spieler beim Silbercoup im vergangenen Jahr, erhielt seine zweite Chance von Beginn an. An den Angriffsreihen und Verteidigerpaaren änderte Kreis erneut nichts. Nach 16:3 Toren in den vorangegangenen Spielen gab es dazu auch keinen Grund.
Die deutsche Mannschaft startete aber nicht so furios wie beim 8:1 gegen Lettland und beim 8:2 gegen Kasachstan. Der Freiburger Zweitligatorhüter David Zabolotny bekam zunächst wenig zu tun. Die Polen, angefeuert von rund 4.000 Landsleuten, kamen sogar gefährlicher vor das Tor. Die DEB-Auswahl spielte zu kompliziert, zu wenig zielstrebig. Auch das bisher so starke Powerplay klappte im ersten Versuch noch nicht.
Mehr Druck im zweiten Drittel
Im zweiten Durchgang erhöhte das Kreis-Team den Druck und ging durch den ersten Turniertreffer von Ehl in Führung. Doch der Knoten platzte noch nicht: Beim zweiten Überzahlspiel sprang erneut nichts heraus. Dann halfen die Polen nach, als Abwehrspieler Krystian Dziubinski bei einer Torchance von Ehliz seinen Schläger warf - Peterka verwandelte den Penalty zu seinem vierten Turniertor.
Ehliz machte nach wenigen Minuten im Schlussdrittel mit seinem 30. Länderspieltor anscheinend den Deckel drauf. Doch Polen kam noch einmal heran, ehe Peterka das 28. deutsche Tor in der Vorrunde erzielte - mehr hatte eine DEB-Auswahl in der Gruppenphase zuletzt 1992 erzielt.
Zum Abschluss der Vorrunde trifft die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) am Dienstag (12.20 Uhr) auf Frankreich.