Eishockey-WM DEB-Team kassiert auch gegen Schweden sechs Gegentreffer
Mitfavorit Schweden hat Deutschland bei der Eishockey-WM die nächste Lehrstunde erteilt. Dennoch hat die DEB-Auswahl noch Chancen aufs Viertelfinale.
Erneut ohne Nico Sturm war die deutsche Mannschaft am Montag (13.05.2024), zwei Tage nach dem 1:6 gegen die USA, auch beim 1:6 (0:3, 0:2, 1:1) gegen den Goldfavoriten Schweden völlig chancenlos.
Mit drei Punkten aus den ersten drei Vorrundenspielen steht die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis zwar besser da als im Vorjahr, die gezeigten Leistungen spiegeln dies aber nicht wider. Gegen die Schweden war gar ein Klassenunterschied erkennbar. "Wir können es gegen solche Gegner nicht spielerisch lösen", resümierte Marc Michaelis bei "Pro7": "Deshalb hatten wir heute nichts zu melden. Wenn du so rausgehst wie heute, dann ist das nicht positiv."
Höchste Pleite seit 33 Jahren gegen Schweden
"Wir wollen euch kämpfen sehen", riefen die deutschen Anhänger, als ihr Team minutenlang regelrecht vorgeführt wurde. Der Berliner Leo Pföderl erzielte den deutschen Ehrentreffer (48. Minute). Erik Karlsson (3.), Marcus Pettersson (15.), Victor Olofsson (20.), Carl Grundström (25.), Andre Burakovsky (30.) und Isac Lundeström (52.) besiegelten vor 8.309 Zuschauern in Ostrava die höchste deutsche WM-Niederlage gegen "Tre Kronor" seit 33 Jahren. Nächster Gegner der deutschen Mannschaft ist am Mittwoch (16.20 Uhr) Lettland.
NHL-Stürmer Lukas Reichel, der nach dem Aus in den AHL-Playoffs nachgereist war, rückte in die Paradereihe mit Dominik Kahun und Frederik Tiffels. Für ihn musste John-Jason Peterka weichen, der Angreifer der Buffalo Sabres rutschte in die dritte Formation.
Dritter Schuss sitzt
Wie schon gegen die USA fehlte Sturm, der an einer Knieverletzung laboriert. "Er ist auf einem sehr guten Weg. Aber niemand kennt seinen Körper so gut wie er. Ich bin guter Dinge, dass er bald wieder spielen kann", meinte Künast. Auch der NHL-Debütant Maksymilian Szuber kam erneut nicht zum Einsatz, dagegen kehrte Abwehrspieler Fabio Wagner ins Team zurück.
Schon der dritte Schuss der Schweden saß: Karlsson überwand NHL-Goalie Philipp Grubauer. Seine Vorderleute gingen im Forechecking deutlich weniger aggressiv zu Werke als gegen die USA, als sie sich häufig mit einem Pass überspielen ließen. Offensiv brachte das deutsche Team wenig zustande.
Peterka vergibt erste Chance
Als Peterka nach einem Frustfoul auf der Strafbank saß, fiel bereits das 0:3 - zwei Sekunden vor Ende des ersten Drittels. Auch Kapitän Moritz Müller, der sein 207. Länderspiel bestritt und damit mit der Eishockeylegende Alois Schloder gleichzog, ging im schwedischen Angriffswirbel unter.
Die erste hochkarätige Chance für die DEB-Auswahl vergab Peterka nach einem Alleingang (27.). Mathias Niederberger ersetzte zum Schlussdrittel Grubauer, der bis dahin 35 Schüsse auf sein Tor bekommen hatte. Die Schweden nahmen nun Tempo raus - und ermöglichten Deutschland zumindest noch den Ehrentreffer.