TKO-Sieg gegen Makhmudov Schwergewicht Kabayel sorgt für Box-Überraschung
Der deutsche Schwergewichtsboxer Agit Kabayel hat in Riad ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Er besiegte den Russen Arslanbek Makhmudov durch TKO.
Die deutsche Schwergewichtshoffnung Agit Kabayel hat sich eindrucksvoll für einen künftigen WM-Kampf beworben. Der Bochumer besiegte am Samstag (23.12.2023) den zuvor ungeschlagenen Russen Arslanbek Makhmudov durch technischen Knockout in der vierten Runde.
Kabayel als Außenseiter dominant
Agit Kabayel galt nicht nur bei den Buchmachern vor dem Top-Duell in Riad in Saudi-Arabien als klarer Außenseiter. Doch der Bochumer boxte von Beginn an mutig und konnte dem Kampf früh seinen Stempel aufdrücken. Kabayel trotzte den Gewichts- und Reichweiten-Nachteilen mit Variabilität und guter Beinarbeit und landete immer wieder klare, wirkungsvolle Treffer.
Körper-Treffer als Schlüssel zum Sieg
Ein harter Leberhaken in der vierten Runde sorgte für die Vorentscheidung zugunsten des Deutschen. Makhmudov wurde zum ersten Mal angezählt und erholte sich daraufhin nicht mehr. Nach weiteren Treffern Kabayels brach der Ringrichter den Kampf ab, als der Russe zum insgesamt dritten Mal zu Boden gesackt war.
"Ich habe wahrscheinlich die Welt geschockt. Neun von zehn Leuten hätten gesagt, dass ich niemals gewinnen werde", sagte Kabayel beim Streamingdienst DAZN nach dem Gefecht. "Ich sah in seinem Gesicht, dass er nicht da ist und habe den Kampf beendet. Wenn man mir die nächste Gelegenheit gibt, werde ich bereit sein."
Größter Erfolg in Kabayels Karriere
Makhmudov ist der stärkste Gegner, gegen den Agit Kabayel bislang geboxt hat. Der in Kanada lebende Russe gilt als potentieller zukünftiger Weltmeister und war bei den großen Weltverbänden bereits aussichtsreich platziert. Entsprechend war Kabayel mit viel Respekt in den Kampf gegangen. Er bezeichnete Makhmudov als "Monster" und das Duell als größte Aufgabe seiner Karriere.
Jetzt wird auch Agit Kabayel weiter in den Weltranglisten nach oben rücken. Die Chancen auf einen großen Titelkampf steigen immens. Kabayel feierte in Riad seinen 24. Sieg im 24. Profikampf. 16 Mal siegte er durch Knockout.
EM-Gürtel stand nicht auf dem Spiel
Im März hatte Kabayel in seiner Heimatstadt zum zweiten Mal in seiner Karriere den EM-Titel des europäischen Kontinentalverbands EBU gewonnen. Dabei besiegte der Bochumer den Kroaten Agron Smakici ebenfalls vorzeitig.
Dieser EM-Gürtel stand in Saudi-Arabien nicht auf dem Spiel. Der Kampf Makhmudov - Kabayel war Teil des Vorprogramms einer großen Veranstaltung mit den Ex-Schwergewichts-Weltmeistern Anthony Joshua und Deontay Wilder in den Hauptkämpfen.
Wie es für den Hoffnungsträger aus Bochum genau weitergeht, ist aktuell offen. Kabayel wolle zunächst Urlaub machen, sagte der 31-Jährige nach dem Kampf. Durch den Sieg in Riad kann Kabayel jedoch hoffnungsfroh ins Jahr 2024 gehen.